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Die vergessenen Welten 04 - Das Tal der Dunkelheit

Die vergessenen Welten 04 - Das Tal der Dunkelheit

Titel: Die vergessenen Welten 04 - Das Tal der Dunkelheit
Autoren: R. A. Salvatore
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wieder zu, und die winzige Flamme in seinem Bewußtsein, die Drizzt Do'Urden geblieben war, rief ihn rechtzeitig in die Wirklichkeit zurück, so daß die Monster ihren Vorteil nicht nutzen konnten.
    Auf seinen Schrei hin fuhren Wulfgar und Bruenor aus dem Schlaf und hielten sofort die Waffen in der Hand. Diesmal tauchten nur zwei Trolle aus dem Wasser auf, und die drei entledigten sich ihrer in Sekundenschnelle.
    Regis verschlief den ganzen Kampf.
    Der kühle Abend brach an und vertrieb endlich die Hitze des Tages. Bruenor traf die Entscheidung, sie sollten weiterfahren. Jeweils zwei sollten aufbleiben und das Floß anschieben, während sich die zwei anderen ausruhten.
    »Regis kann nicht schieben«, wandte Drizzt ein. »Er ist zu klein für den Sumpf.«
    »Er kann ja Wache halten, während ich schiebe«, bot Wulfgar selbstlos an. »Ich brauche dabei keine Hilfe.«
    »Dann übernehmt ihr die erste Schicht«, ordnete Bruenor an. »Knurrbauch hat sowieso den ganzen Tag geschlafen. Er sollte wenigstens für ein, zwei Stunden was tun!«
    Zum ersten Mal an diesem Tag kletterte Drizzt auf die Baumstämme und legte seinen Kopf auf sein Gepäck. Aber er schloß die Augen nicht einen Moment. Bruenors Plan, im Wechsel zu arbeiten, hörte sich zwar gut an, war aber nicht zu verwirklichen. In der tiefschwarzen Nacht konnte nur er sie führen und nach möglichen Gefahren Ausschau halten. Mehrmals während Wulfgars und Regis' Schicht hob der Dunkelelf den Kopf und informierte den Halbling über ihre Umgebung und gab ihm Ratschläge über die Richtung, die sie am besten einschlagen sollten.
    In dieser Nacht kam Drizzt wieder nicht zum Schlafen. Er gelobte sich, sich am Morgen auszuruhen, aber als endlich die Dämmerung anbrach, waren sie wieder von Bäumen und Schilf eingeschlossen. Die beklemmende Atmosphäre des Moors senkte sich über sie, als wäre es ein einziges, fühlendes Wesen, das sie beobachtete und mit aller Macht versuchte, ihre Überfahrt zu verhindern.
    Trotzdem war der große Sumpf für die Gefährten von Vorteil. Die Überfahrt auf seiner spiegelglatten Oberfläche war weniger beschwerlich als ein Marsch in diesem Gelände, und nach ihrem zweiten Kampf mit den Wassertrollen trafen sie auf keine unmittelbaren Feindseligkeiten mehr. Als sie nach der tagelangen Überfahrt schließlich wieder verbranntes Land erreichten, hofften sie, daß sie den größten Teil des Ewigen Moors hinter sich gebracht hatten. Regis mußte auf den höchsten Baum klettern, den sie finden konnten, denn nur der Halbling war leicht genug, um in die höchsten Zweige zu gelangen (vor allem, nachdem er während ihrer Reise seinen dicken Bauch eingebüßt hatte). Ihre Hoffnungen wurden bestätigt. Am fernen östlichen Horizont, aber nicht weiter als einen oder zwei Tage entfernt, sichtete Regis Bäume — keine kleinen Birkenwälder, sondern einen dichten Wald mit Eichen und Ulmen.
    Sie vergaßen ihre Erschöpfung und marschierten mit neuem Schwung vorwärts. Sie hatten wieder festen Boden unter sich und wußten, daß sie kein Lager mehr errichten mußten, während Horden von herumziehenden Trollen in der Nähe lauerten. Und obendrein wußten sie, daß sich die Zerreißprobe im Ewigen Moor ihrem Ende näherte. Sie waren nicht gewillt, sich kurz vor ihrem Ziel noch von den abscheulichen Bewohnern des Moors besiegen zu lassen.
    »Wir sollten für heute Schluß machen«, schlug Drizzt vor, obwohl sie noch mehr als eine Stunde Zeit hatten, bis die Sonne verschwinden würde. Der Dunkelelf hatte bereits die Trolle gespürt, die sich in der Nähe sammelten, nachdem sie aus ihrem Tagesschlaf erwacht waren und den fremden Geruch der Besucher in ihrem Moor wahrgenommen hatten. »Wir müssen unseren Lagerplatz sorgfältig auswählen. Das Moor hat uns immer noch nicht freigegeben.«
    »Wir verlieren mehr als eine Stunde«, bemerkte Bruenor, aber nicht, um einen Streit anzufangen, sondern um auf die negative Seite des Vorschlages hinzuweisen. Der Zwerg erinnerte sich nur zu gut an die schreckliche Schlacht auf dem Hügel und verspürte nicht den Wunsch, diese ungeheure Anstrengung noch einmal auf sich nehmen zu müssen.
    »Morgen werden wir die Zeit wieder aufholen«, vertröstete ihn Drizzt. »Im Augenblick muß es unser Ziel sein, überhaupt zu überleben.«
    Wulfgar stimmte ihm zu. »Der Gestank dieser ekelhaften Bestien wird mit jedem Schritt schlimmer«, sagte er, »und zwar von allen Seiten. Wir können vor ihnen nicht davonlaufen. Laßt uns also
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