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Die vergessenen Welten 04 - Das Tal der Dunkelheit

Die vergessenen Welten 04 - Das Tal der Dunkelheit

Titel: Die vergessenen Welten 04 - Das Tal der Dunkelheit
Autoren: R. A. Salvatore
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kämpfen.«
    »Aber zu unseren Bedingungen«, fügte Drizzt hinzu.
    »Dort drüben«, schlug Regis vor und zeigte auf einen stark bewachsenen Hügel.
    »Zu offen«, meinte Bruenor. »Die Trolle können dort genauso leicht wie wir hinaufklettern, und wenn zu viele auf einmal kommen, werden wir sie kaum aufhalten können!«
    »Aber nicht, wenn es brennt«, entgegnete Regis mit einem hintergründigen Lächeln, und seine Gefährten mußten seiner einfachen Logik zustimmen.
    Den Rest des Tages verbrachten sie damit, sich für ihre Verteidigung zu rüsten. Wulfgar und Bruenor trugen soviel abgestorbenes Holz zusammen, wie sie finden konnten, und legten es in planvollen Reihen an, um die Wirkung eines Feuer zu vergrößern. Regis hingegen schlug auf dem Hügelgipfel eine Feuerschneise, und Drizzt hielt umsichtig Wache. Ihr Verteidigungsplan war einfach: Sie wollten die Trolle erst einmal kommen lassen, und dann sollte der ganze Hügel außerhalb ihres Lagers in Brand gesteckt werden.
    Drizzt erkannte als einziger die Schwachstelle dieses Plans, aber ihm fiel kein besserer Vorschlag ein. Er hatte schon gegen Trolle gekämpft, bevor sie in dieses Moor geraten waren, und er wußte, wie dickköpfig diese niederträchtigen Bestien sein konnten. Wenn ihr Feuer schließlich ausgehen würde, und das würde lange vor der Dämmerung des nächsten Tages der Fall sein — waren er und seine Freunde den überlebenden Trollen ausgesetzt. Sie konnten nur hoffen, daß das Feuer und das sich anschließende Gemetzel etwaige andere Feinde abschrecken würden.
    Wulfgar und Bruenor hätten sich gerne noch besser vorbereitet. Sie erinnerten sich nur zu lebhaft an die Schlacht auf dem Hügel, um sich mit den Verteidigungsmaßnahmen zufriedenzugeben, die sie bisher gegen das Moor und seine Bewohner ergriffen hatten. Aber bei Anbruch der Dämmerung richteten sich so viele gierige Blicke auf sie, daß sie sich zu Regis und Drizzt im Lager oben auf dem Hügel gesellten. Sie kauerten sich zusammen und verharrten in angespanntem Warten.
    Eine Stunde verging, die den Freunden zehnmal so lange vorkam, und es wurde immer dunkler.
    »Wo bleiben sie denn?« keifte Bruenor und schlug nervös mit der Hand gegen die Axt. Diese Ungeduld war für den alten Kämpfer ganz und gar nicht typisch.
    »Ja, warum kommen sie nicht?« stimmte Regis zu, dessen Unruhe an Panik grenzte.
    »Seid geduldig und dankbar«, redete Drizzt auf sie ein. »Je mehr wir von der Nacht hinter uns bringen, bevor es zum Kampf kommt, um so besser ist unsere Aussicht, die Dämmerung zu erleben. Vielleicht haben sie uns einfach noch nicht gefunden.«
    »Viel wahrscheinlicher ist, daß sie sich erst sammeln, um dann gemeinsam auf uns loszugehen«, erwiderte Bruenor grimmig.
    »Um so besser«, meinte Wulfgar, der ungerührt auf dem Boden hockte und in die Dunkelheit spähte. »Soll das Feuer doch so viel wie möglich von dem abscheulichen Blut zu fressen bekommen!«
    Drizzt fiel auf, welch beruhigende Wirkung der große Mann mit seiner Entschlossenheit auf Regis und Bruenor ausübte. Der Zwerg schlug nicht mehr nervös auf die Axt, sondern hielt sie an seiner Seite ruhig für die bevorstehende Aufgabe bereit. Und Regis, der widerwilligste von ihnen allen, nahm mit einem Knurren seine kleine Keule in die Hand, und unter seinem festen Griff liefen seine Knöchel weiß an.
    Eine weitere Stunde verging.
    Die Warterei beeinträchtigte jedoch keineswegs die Wachsamkeit der Gefährten. Sie wußten, daß die Gefahr jetzt sehr nahe war, denn der Gestank, der im Nebel und in der Finsternis zu ihnen herüberwehte, wurde immer stärker.
    »Zünde die Fackeln an«, sagte Drizzt zu Regis.
    »Dann locken wir doch die Bestien meilenweit an!« wandte Bruenor ein.
    »Sie haben uns bereits gefunden«, antwortete Drizzt und zeigte den Hügel hinunter, obwohl seine nachtblinden Freunde die Trolle, die er in der Dunkelheit auf sie zukommen sah, gar nicht erkennen konnten. »Vielleicht hält der Anblick der Fackeln sie zurück, und wir gewinnen dadurch mehr Zeit.«
    Doch noch während er sprach, hatte der erste Troll den Hügel erklommen. Bruenor und Wulfgar warteten in der Hocke, bis das Monster fast vor ihnen stand, dann sprangen sie voll plötzlicher Wildheit auf. Axt und Kriegshammer gingen in einem unablässigen Hagel gut angebrachter und brutaler Hiebe nieder. Das Ungeheuer ging sofort zu Boden.
    Regis hatte eine Fackel angezündet. Er warf sie Wulfgar zu, und der Barbar steckte den Troll, der sich am Boden
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