Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die vergessenen Welten 03 - Die selbernen Ströme

Die vergessenen Welten 03 - Die selbernen Ströme

Titel: Die vergessenen Welten 03 - Die selbernen Ströme
Autoren: R. A. Salvatore
Vom Netzwerk:
seine Sorglosigkeit und kämpfte gegen die Lethargie an, die ihn hartnäckig umfangen hielt. Eine purpurrote, lederne Form brach durch die Oberfläche, und dann sah er das große, runde Maul mit Reihen mörderischer, dolchartiger Zähne.
    Regis war jetzt hellwach, aber er schrie nicht oder reagierte auf irgendeine andere Art. Er war zu fasziniert von der Erscheinung seines Todes, die drohend vor ihm aufragte. Ein Riesenwurm.
    »Ich hatte gedacht, daß uns das Wasser zumindest einen gewissen Schutz vor diesen ekelhaften Dingern bietet«, stöhnte Wulfgar, der der Leiche eines Trolls, die neben ihm versank, einen letzten Schlag verpaßte.
    »Zumindest kommen wir bequemer vorwärts«, warf Bruenor ein. »Laßt uns die Stämme zusammenbringen und dann weiterziehen. Wer weiß, wie viele von diesen Brüdern hier herumschleichen.«
    »Ich habe nicht den Wunsch, hier zu bleiben und sie zu zählen«, erwiderte Wulfgar. Er schaute sich um und fragte verwirrt: »Wo ist denn Regis?«
    Nach der Aufregung des Kampfes fiel ihnen erst jetzt auf, daß der Halbling abgetrieben worden war. Bruenor wollte gerade laut rufen, als Drizzt ihm eine Hand auf den Mund schlug. »Hört mal!« sagte er.
    Der Zwerg und Wulfgar verhielten sich ganz still und lauschten in die Richtung, in die der Dunkelelf jetzt aufmerksam blickte. Nach wenigen Augenblicken vernahmen sie die bebende Stimme des Halblings.
    »… wirklich ein schöner Stein«, hörten sie und wußten sofort, daß Regis den Anhänger benutzte, um sich aus Schwierigkeiten zu bringen.
    Der Ernst der Lage wurde ihnen gleich darauf bewußt, denn Drizzt hatte das nebelhafte Bild, das sich ihnen zwischen einer Baumreihe einen Steinwurf weit westlich bot, deutlich erkannt. »Ein Wurm!« flüsterte er seinen Gefährten zu. »So einen großen habe ich noch nie gesehen!« Er zeigte Wulfgar einen hohen Baum. Dann bewegte er sich zur Deckung Richtung Süden, zog die Onyxstatuette aus seinem Beutel und rief Guenhwyvar an. Sie würden auf jede erdenkliche Hilfe angewiesen sein, um mit dieser Bestie fertig zu werden.
    Wulfgar tauchte tief ins Wasser ein und bewegte sich vorsichtig zu der Baumreihe hin. Dort angekommen, kletterte er auf einen Baum und hatte die Szene deutlich vor Augen. Bruenor folgte ihm, glitt jedoch zwischen den Bäumen weiter und begab sich noch tiefer in den Sumpf, wo er auf der anderen Seite Stellung bezog.
    »Es gibt noch mehr davon«, feilschte Regis, der jetzt lauter sprach, weil er hoffte, daß seine Freunde ihn hören und retten würden. Er drehte den hypnotisierenden Rubin unentwegt an seiner Kette. Nicht einen Augenblick machte er sich Gedanken, ob ihn das primitive Monster überhaupt verstand. Aber der funkelnde Edelstein schien es tief genug in Verblüffung zu versetzen, daß es sich zumindest im Augenblick zurückhielt und ihn nicht verschlang. Im Grunde hatte die Magie des Rubins keinen Einfluß auf diese Kreatur. Riesenwürmer hatten kein Bewußtsein, das man ansprechen konnte, und Amulette konnten gegen sie nichts ausrichten. Aber dieser Wurm, der noch nicht richtig hungrig und von dem Spiel des Lichts fasziniert war, erlaubte Regis, den Stein weiter zu bewegen.
    Drizzt ging weiter unten an der Baumreihe in Stellung. Er holte seinen Bogen hervor, während Guenhwyvar sich verstohlen zum hinteren Teil des Monsters bewegte. Drizzt konnte sehen, daß Wulfgar in dem hohen Baum über Regis einsatzbereit wartete. Bruenor sah er zwar nicht, aber er war überzeugt, daß der gerissene Zwerg wirkungsvoll zuschlagen würde.
    Schließlich hatte der Wurm von dem Spiel mit dem Halbling und seinem baumelnden Edelstein genug. Unvermittelt sog er Luft ein, so daß sein säurehaltiger Speichel zischte.
    Drizzt erkannte die Gefahr und handelte als erster. Um den Baumstamm des Halblings herum zauberte er eine Kugel der Finsternis. Regis dachte anfangs, daß die plötzliche Schwärze sein Ende bedeute, aber als er von dem Baumstamm rollte, erst mit dem Gesicht ins Wasser tauchte und dann ganz versank, verstand er.
    Die Kugel verwirrte das Monster einen Augenblick, aber trotzdem spuckte es seine tödliche Säure aus, die zischend in den Sumpf spritzte und den Baumstamm in Brand steckte. Wulfgar sprang von dem Baum herunter, warf sich furchtlos durch die Luft und schrie: »Tempus!« Der Kriegshammer lag einsatzbereit in seiner Hand.
    Der Wurm drehte den Kopf zur Seite, um dem Barbaren auszuweichen, aber er reagierte nicht schnell genug. Aegisfang drang knirschend in seinen Kopf ein,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher