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Die vergessenen Welten 03 - Die selbernen Ströme

Die vergessenen Welten 03 - Die selbernen Ströme

Titel: Die vergessenen Welten 03 - Die selbernen Ströme
Autoren: R. A. Salvatore
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die er ihm gab, nachdem er sich vor den Barbaren gestellt hatte. Kaum hatte sich der Barbar umgedreht und Regis erblickt, der mit der Ölflasche hantierte, verstand er, was seine Rolle bei dem Plan sein sollte. Auf jener Seite waren bisher keine Trolle zurückgekommen, und der Gestank von verbranntem Fleisch am Fuß des Hügels war fast überwältigend. Mit einem einzigen Ruck riß der kräftige Barbar den jungen Baum aus seinen Wurzeln und trug ihn zu Regis. Dann ging er zurück und löste den Zwerg ab, damit dieser mit seiner Axt das Holz zerhacken konnte.
    Schon kurz darauf erleuchteten brennende Wurfgeschosse von allen Seiten des Hügels den Himmel, und ihre tödlichen Funken flogen überall in die Trollhorde. Mit einer zweiten Flasche Öl lief Regis zum Rand des Hügels und besprenkelte die herankommenden Trolle, was diese in wilde Aufregung und Angst versetzte. Die Flucht war in vollem Gange. Es dauerte nur Minuten zwischen dem Aufflammen des Brandes, der sich schnell ausbreitete, und der panischen Flucht, und das Gebiet unten am Hügel war geräumt. In den wenigen verbleibenden Nachtstunden sahen die Freunde keine weitere Bewegung mehr, von den mitleiderregend sich krümmenden Gliedmaßen und den zuckenden verbrannten Leibern abgesehen. Fasziniert fragte sich Drizzt, wie lange diese Monster mit ihren Brandwunden, die nicht mehr heilen würden, noch leben konnten. So erschöpft sie auch waren, so konnte doch keiner der Gefährten in dieser Nacht ein Auge zutun. Bei Anbruch der Dämmerung bestand Drizzt darauf weiterzumarschieren. Sie fanden tatsächlich kein Zeichen von Trollen mehr, wenn man von dem widerlichen Rauch, der schwer in der Luft hing, absah. Sie verließen ihre Festung und setzten ihren Weg fort, weil ihnen sowieso nichts anderes übrigblieb und weil sie einfach nicht aufgeben wollten, wo andere vielleicht geschwankt hätten. Sie stießen zwar auf keine unmittelbare Bedrohung, spürten aber überall Augen auf sich ruhen und eine Stille, die Unheil verhieß.
    Später am Vormittag, als sie sich auf dem moosbewachsenen Boden dahinschleppten, blieb Wulfgar plötzlich stehen und schleuderte Aegisfang in ein Wäldchen mit geschwärzten Bäumen. Der Sumpfkerl, denn der war sein Ziel gewesen, warf schützend die Arme vor sich, aber der magische Kriegshammer schlug mit genügend Kraft ein und spaltete das Monster in der Mitte. Seine erschreckten Gefährten, es waren fast ein Dutzend, gaben ihre Stellungen auf und verschwanden im Moor. »Woher hast du das gewußt?« fragte Regis, denn er war sich sicher, daß der Barbar die Baumgruppe kaum beachtet hatte. Wulfgar schüttelte den Kopf, denn er wußte wirklich nicht, was ihn dazu veranlaßt hatte. Aber Drizzt und Bruenor kannten den Grund. Inzwischen handelten sie alle rein instinktiv, denn aufgrund ihrer Erschöpfung hatten sie schon längst den Punkt widerspruchsfreien, vernünftigen Denkens überschritten. Wulfgars Reflexe hatten ihre hervorragende Treffsicherheit beibehalten. Er hatte möglicherweise aus den Augenwinkeln die Andeutung einer Bewegung wahrgenommen, die so geringfügig war, daß sein Bewußtsein sie nicht einmal registriert hatte. Aber sein Überlebensinstinkt hatte reagiert. Der Zwerg und der Dunkelelf sahen sich voller Übereinstimmung an, nicht allzu überrascht über den wiederholten Beweis, daß der Barbar zu einem echten Krieger gereift war.
    Im Laufe des Tages wurde es unerträglich heiß, was ihr Unbehagen noch vergrößerte. Sie verspürten nur noch den Wunsch, sich hinzuwerfen und von ihrer Erschöpfung übermannen zu lassen.
    Doch Drizzt trieb sie unermüdlich an und suchte wieder einen verteidigungsfähigen Standort, obwohl er bezweifelte, daß er einen finden würde, der so praktisch war wie der vorherige. Ihr Ölvorrat würde für eine Nacht ausreichen, falls sie einen kleinen Platz lange genug halten und dabei auch ihr Feuer gut einsetzen konnten. Ein kleiner Hügel oder vielleicht auch ein kleiner Wald würde genügen.
    Statt dessen fanden sie einen Sumpf, und soweit sie blicken konnten, erstreckte er sich meilenweit in alle Richtungen. »Wir können uns nach Norden wenden«, schlug Drizzt Bruenor vor. »Vielleicht sind wir schon weit genug Richtung Osten gegangen und haben das Moor im Einflußbereich von Nesme hinter uns gelassen.«
    »Aber wir werden noch am Ufer sein, wenn die Nacht hereinbricht«, bemerkte Bruenor grimmig.
    »Und wenn wir den Sumpf überqueren?« schlug Wulfgar vor.
    »Gehen Trolle ins Wasser?« fragte
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