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Die vergessenen Welten 03 - Die selbernen Ströme

Die vergessenen Welten 03 - Die selbernen Ströme

Titel: Die vergessenen Welten 03 - Die selbernen Ströme
Autoren: R. A. Salvatore
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den Kampf zu werfen, und widerwillig zog er sich zu Regis und Bruenor auf das kleine Plateau hoch.
    Trolle fielen dem Dunkelelfen in die Flanke und griffen mit ihren schmutzigen Klauen von allen Seiten nach ihm. Er hörte seine drei Freunde, die ihn inständig baten, sich loszureißen und zu ihnen hinaufzuklettern, aber er wußte, daß die Monster sich bereits von hinten angeschlichen und ihm den Rückzug abgeschnitten hatten.
    Ein Lächeln huschte über sein Gesicht, und seine Augen leuchteten.
    Er stürzte sich in die größte Gruppe der Trolle hinein, weg von dem unerreichbaren Hügel und seinen entsetzten Freunden. Die drei Gefährten hatten jedoch wenig Zeit, sich um das Schicksal des Dunkelelfen zu sorgen, denn schon bald wurden sie von allen Seiten von den Trollen bedroht, die unbarmherzig heranrückten.
    Die drei Freunde gingen in Stellung, und jeder verteidigte eine Flanke. Glücklicherweise war der hintere Abhang des Hügels noch steiler als die anderen, und die Trolle konnten von dort nicht so leicht zu ihnen gelangen.
    Wulfgar war für ihre Gegner am gefährlichsten. Jeder Hieb mit seinem mächtigen Hammer beförderte einen Troll den Hügel hinunter. Aber bevor er Atem holen konnte, war bereits der nächste an seine Stelle getreten.
    Regis, der nur mit seiner kleinen Keule um sich schlug, war weniger erfolgreich. Er hämmerte mit seiner ganzen Kraft auf Finger, Ellbogen und sogar Köpfe, als die Trolle heranrückten, aber er konnte sich der Monster, die sich am Boden festkrallten, nicht entledigen. Sowie einer den Aufstieg geschafft hatte, mußte entweder Wulfgar oder Bruenor den eigenen Kampf unterbrechen und die Bestie entfernen.
    Ihnen war völlig klar, daß neben ihnen auf dem Hügel ein Troll stehen würde, sobald ein einziger Schlag fehlging.
    Nur wenige Minuten später trat diese Katastrophe ein. Bruenor wirbelte herum, um Regis zu helfen, als sich dort ein Monster nach oben hievte. Die Axt des Zwergs traf genau.
    Zu genau. Sie schnitt sauber durch den Hals des Trolls und köpfte ihn. Aber obwohl der Kopf den Hügel hinunterrollte, kletterte der Körper unermüdlich weiter. Regis wich zurück und war zu verängstigt, um handeln zu können. »Wulfgar!« schrie Bruenor.
    Der Barbar drehte sich um, wurde kaum langsamer in seiner Bewegung, als er den kopflosen Gegner angaffte, schlug Aegisfang in dessen Brust und schleuderte ihn vom Hügel hinunter. Zwei weitere Hände langten nach dem Rand. Auf Wulfgars Seite war ein anderer Troll fast zur Hälfte über den Rand gekrochen. Und hinter ihnen, wo Bruenor gewesen war, stand ein dritter über dem hilflosen Halbling.
    Sie wußten nicht mehr, wo sie anfangen sollten. Der Hügel schien verloren. Der Barbar überlegte sogar, sich in die Menge zu stürzen und als wahrer Krieger zu sterben, indem er zuvor so viele Feinde wie möglich tötete, um nicht mitansehen zu müssen, wie man seine zwei Freunde in Stücke riß.
    Aber plötzlich hatte der Troll über dem Halbling Schwierigkeiten mit seinem Gleichgewicht. Es war, als zöge etwas von hinten an ihm. Ein Bein gab nach, und dann fiel er rückwärts in die Nacht.
    Drizzt Do'Urden zog seine Klinge aus der Wade des Monsters, während er über dieses hinwegstieg. Dann führte er gewandt eine Rolle aus und landete direkt neben dem verblüfften Halbling auf dem Hügel. Sein Umhang hing in Fetzen, und seine Kleidung war blutbefleckt.
    Aber noch immer lächelte er, und das Feuer in seinen blauvioletten Augen teilte seinen Freunden mit, daß er noch lange nicht besiegt war. Er schoß an dem gaffenden Zwerg und dem Barbaren vorbei, hackte auf den nächsten Troll ein und beförderte ihn schnell den Abhang hinunter.
    »Wie?« fragte Bruenor mit großen Augen, während er zu Regis zurückeilte. Aber er wußte, daß der Dunkelelf zu beschäftigt war, um antworten zu können.
    Drizzts wagemutiger Schachzug am Fuß des Hügels brachte ihm seinen Gegnern gegenüber einen Vorteil. Trolle waren etwa doppelt so groß wie er, und die hinter den anderen gestanden hatten, ahnten nicht, daß er noch am Leben war. Er wußte, daß er den Bestien nur vorübergehend Schaden zugefügt hatte – die Stichwunden, die er beim Vorbeigehen ausgeteilt hatte, würden schnell verheilen, und die abgeschnittenen Gliedmaßen würden wieder nachwachsen aber mit seinem gewagten Unternehmen hatte er die Zeit gewonnen, die er brauchte, um an der anstürmenden Horde vorbeizukommen und in der Dunkelheit zu verschwinden. Kaum konnte er sich ungehindert in
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