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Die Vergessenen Schriften IV

Die Vergessenen Schriften IV

Titel: Die Vergessenen Schriften IV
Autoren: Markus Heitz
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Experiment erneut nicht gelingen, würde sein Plan, die Unterirdischen vom Stamm der Dritten gegen deren Willen und unverrückbar auf ihre Seite zu ziehen, scheitern.
    Dann kann ich nur wie Firûsha hoffen, dass es einen Pfad durch das Graue Gebirge gibt. Und dass doch noch Albae in Ishím Voróo existieren.
    Er eilte in das Labor, um Serîdai einzuweisen und die Gerätschaften herauszusuchen, mit denen man Münder und Mäuler aufzwang. Ein Scheitern durfte es nicht geben.

Persönliche Aufzeichnungen Arviûs für Carmondai zur späteren Verwendung, notiert in Tark Draan im 4373. Teil der Unendlichkeit
    Da ich gerade nicht weiß, wo sich Carmondai aufhält, berichte ich meine Erlebnisse an Iuwâna, die es niederschreibt, auf dass der Geschichtenweber sie eines Moments der Unendlichkeit erhält und in seine Aufzeichnungen einflechten kann.
    Man verzeihe mir die mitunter wenig blumenreiche Sprache, doch ich bin kein Mann der großen und geschliffenen Worte. Ausformulieren und ausschmücken mag Carmondai die Begebenheiten.
    Festhalten möchte ich zuerst noch die Begegnung mit den Unterirdischen vom Stamm der Dritten, bevor ich auf die Versuche eingehe, die wir mit den Gefangenen anstellten.
    Wie sich herumsprach, traf ich auf einen Felswühler namens Horimbas Schildbrech aus dem Clan der Blutaugen vom Stamm der Dritten, Lorimbur.
    Er schwor mir, dass er und seinesgleichen aus dem Clan der Glutaugen die Übrigen der Dritten dazu bewegen würden, einen Pakt mit uns einzugehen – sofern er seine Heimat lebend erreichte.
    Damit er seine Heimat im Schwarzen Gebirge erreichte, begleitete ich ihn zusammen mit meinen Vena-Katzen, und es war eine recht abwechslungsreiche Reise: Wir mussten einige Barbarenkrieger und Scheusale bezwingen, der Witterung widerstehen und Berghänge erklimmen, von denen sich der Unterirdische sicherlich versprach, ich würde in die Tiefe stürzen und er sei von seinem Schwur entbunden.
    Doch er hatte keine Vorstellung von dem, was ich zu leisten im Stande bin.
    Wir erreichten seine Heimat, ohne dass einer von uns zu Schaden kam, und ich bat ihn, dafür zu sorgen, zu seinem König vorgelassen zu werden.
    Ich wurde empfangen, das zumindest machte die Bergmade möglich.
    Doch ich wurde nicht wahrlich angehört.
    Der König der Dritten erklärte mir nur, dass ich es schätzen dürfte, lebend wieder aus dem Schwarzen Gebirge zu gelangen, denn ich sei ein Scheusal, ein Todfeind des Geborgenen Landes. Sollte ich mich jemals wieder von Osten nähern, so versicherte er mir, würde ich totgeschlagen wie alle anderen Bestien und Angreifer auch.
    Dann wurde ich auch schon hinausgeleitet. Enttäuschend.
    Ich kann den Unauslöschlichen nicht empfehlen, nach einem Pakt mit dem König der Dritten zu streben. Dieser Herrscher ist zu sehr Kind des Schmiedes, wie sie sich nennen, obwohl sie Vraccas zugleich nicht sonderlich ausstehen können.
    Abgesehen davon empfinde ich ihren Geruch als aufdringlich, der von den Farben herrührt, mit denen sie ihre Bärte färben.
    Es ist meinen fehlenden Augen geschuldet, dass ich euch nicht beschreiben kann, wie genau es in den Hallen und Stollen aussah, doch anhand des Klangs der Echos erkannte ich, dass es sehr große Räume sind, welche diese kleingewachsenen Missgeburten besiedeln. Darin stehen sie ihren Verwandten im Grauen Gebirge in nichts nach. Und vermutlich wird ihre handwerkliche Begabung ähnlich bescheiden sein.
    Wie dem auch sei.
    Auf dem Weg vom Thronsaal zum Ausgang aus dem Reich der Dritten hielten mich Horimbas und sein Verwandter Barskalín plötzlich auf.
    Sie lotsten mich zu einem geheimen Besprechungsort, an dem sich bereits mehrere Unterirdische versammelt hatten.
    Sie nannten ihre Namen und ihre Clans und sicherten mir zu, dass sie einer Allianz mit uns nicht so ablehnend gegenüberstünden wie ihr König.
    Niemals würden sie gegen den Befehl des Herrschers verstoßen, aber sollten sich im Laufe der Zyklen , nach ihrer Zeitzählung, die Machtverhältnisse gravierend ändern, würden sie uns Nachricht geben: mit einem Angebot für einen Pakt mit meinem Volk.
    Ich nahm das Versprechen mit, doch ich gebe nicht viel darauf.
    Die Unterirdischen sind verschlagener als wir absehen können. Sicherlich, der Hass der Dritten auf alle anderen Stämme ist groß – aber vermag er es wirklich, sie in ein Bündnis mit uns zu treiben?
    Ich warne daher vor zu großem Überschwang, was diese Allianz angeht.
    Aber wenn ein Nachfahre von diesem Horimbas oder einem Barskalín
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