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Die Vergessene Welt

Die Vergessene Welt

Titel: Die Vergessene Welt
Autoren: Sir Arthur Conan Doyle
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brennen.
    Der Hilfstrupp war angekommen. Er bestand aus zwanzig
    Indianern mit Stangen, Seilen und allem, was für die
    Überbrückung des Abgrundes von Nutzen hätte sein können.
    Nun werden wir wenigstens mit dem Transport unseres
    Gepäcks keine Schwierigkeiten haben, wenn wir morgen
    unseren Rückweg zum Amazonas antreten.
    Und damit beschließe ich in glücklicher und dankbarer
    Stimmung diesen Bericht. Unsere Augen haben große
    Wunder gesehen, und unsere Seelen sind durch Mühen und
    Entbehrungen geläutert. Jeder von uns ist auf seine Weise
    reifer geworden. Es ist möglich, daß wir in Para eine Pause
    einlegen und uns neue Kleidung beschaffen. Falls wir es tun,
    wird dieser Brief einen Tag vor uns ankommen. Andernfalls
    trifft er am gleichen Tag wie wir in London ein. In jedem
    Falle, mein lieber Mr. McArdle, hoffe ich, Ihnen schon sehr
    bald die Hand schütteln zu können.
    #16

Der Triumphzug
    §
    Ich möchte an dieser Stelle allen Freunden für die
    Unterstützung und Gastfreundschaft, die wir überall auf
    unserer Rückreise erfuhren, unseren Dank abstatten. Ganz
    besonders möchte ich Senor Penalosa sowie den anderen
    Beamten der brasilianischen Regierung für die großzügigen
    Maßnahmen danken, mit denen sie uns die Reise erleichtert
    haben. Auch Senor Pereira sind wir zu großem Dank
    verpflichtet. Durch seine Vorsorge haben wir bereits bei
    unserer Ankunft in Para eine komplette Neuausstattung
    vorgefunden und konnten somit in menschenwürdigem
    Zustand wieder in die zivilisierte Welt zurückkehren. Es muß
    einen schlechten Eindruck auf unsere Gastgeber und
    Wohltäter gemacht haben, daß wir ihren Fragen ausgewichen
    sind und ihnen keine Auskunft über die geografische Lage des
    Maple-White-Landes gegeben haben. Die Umstände ließen
    uns keine andere Wahl. Ich möchte hiermit darauf hinweisen,
    daß sie nur unnütz Zeit und Geld verschwenden, wenn sie
    versuchen sollten, unseren Spuren zu folgen. Selbst die Namen
    haben wir in unseren Berichten abgeändert, und ich bin sicher,
    daß auch bei sorgfältigstem Studium niemand unserem
    unbekannten Land auch nur auf tausend Meilen nahekommen
    wird.
    Das Aufsehen, das wir überall in Südamerika erregt haben,
    hatten wir anfangs für örtlich begrenzt gehalten, denn wir
    hatten keine Ahnung, welche Aufregung das bloße Gerücht von
    unseren Erlebnissen in ganz Europa zur Folge hatte. Erst als
    die Ivernia an die fünfhundert Meilen vor Southampton war und
    eine Zeitung nach der anderen, eine Agentur nach der anderen
    uns telegrafisch Riesensummen für einen kurzen Bericht über
    unsere Erlebnisse boten, wurde uns klar, wie groß das
    Interesse der gesamten Öffentlichkeit inzwischen war. Wir
    hatten jedoch beschlossen, daß die Presse keinerlei Material
    erhalten sollte, bevor wir nicht mit den Mitgliedern des
    Zoologischen Instituts zusammengetroffen waren. Als
    Delegierte fühlten wir uns verpflichtet, unseren ersten Bericht
    der Versammlung zu erstatten, die uns den Auftrag für unsere
    Forschungsreise erteilt hatte. Dementsprechend lehnten wir
    jegliche Auskunft ab, obwohl wir Southampton voller
    Journalisten fanden. Dies hatte zur Folge, daß sich das
    öffentliche Interesse um so mehr der Tagung zuwandte; die für
    den 7. November abends anberaumt wurde. Der Hörsaal des
    Zoologischen
    Instituts,
    Ausgangspunkt
    unserer
    Unternehmung, war natürlich bei weitem zu klein dafür, also
    wurde die Queens Hall gemietet. Inzwischen weiß man, daß die
    Veranstalter es ebensogut mit der Albert Hall hätten versuchen
    können, und auch die wäre immer noch zu klein gewesen.
    Die große Versammlung war für den zweiten Abend nach
    unserer Ankunft festgesetzt. Zuvor hatte natürlich jeder von
    uns seine dringlichsten persönlichen Angelegenheiten zu
    regeln. Von meinen kann ich jetzt noch nicht sprechen.
    Möglicherweise werde ich ruhiger darüber berichten können,
    wenn ich erst einmal etwas Abstand gewonnen habe. Am
    Beginn dieser Erzählung habe ich dem Leser mitgeteilt, welches
    die Beweggründe für meine Beteiligung an dieser Reise waren.
    Es ist daher nur recht und billig, daß ich später damit fortfahre
    und über das Ergebnis berichte. Immerhin habe ich zur
    Teilnahme an diesem wundervollen Abenteuer einen ganz
    bestimmten Anstoß bekommen und kann letzten Endes der
    Frau, die mich dazu bewegen hat, nur unendlich dankbar sein.
    §
    Und nun komme ich zum letzten und höchst
    bedeutungsvollen Ereignis, der Krönung unserer Abenteuer.
    Während
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