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Die Vergessene Welt

Die Vergessene Welt

Titel: Die Vergessene Welt
Autoren: Sir Arthur Conan Doyle
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ich mir noch den Kopf zerbrach, wie ich es
    beschreiben sollte, fiel mein Blick auf die Morgenausgabe
    meiner eigenen Zeitung vom 8. November mit einem
    ausführlichen und ausgezeichneten Bericht meines Freundes
    und Kollegen Macdona. Was könnte ich Besseres tun, als
    diesen Artikel – Überschriften und Text – einfach
    abzuschreiben? Ich gebe zu, daß die Zeitung, angesichts ihrer
    eigenen Initiative, einen Korrespondenten mitzuschicken, die
    Sache etwas hochgespielt hat. Aber die anderen großen
    Tageszeitungen brachten kaum weniger ausführliche Berichte.
    Hier folgt also der Artikel meines Freundes Mac:

    DIE NEUE WELT
    GROSSE VERSAMMLUNG IN DER QUEEN’S HALL
    CHAOTISCHE SZENEN
    AUSSERGEWÖHNLICHER ZWISCHENFALL
    NÄCHTLICHER AUFLAUF IN DER REGENT STREET
    (Sonderbericht)
    §
    Die vieldiskutierte Tagung des Zoologischen Instituts, die
    einberufen wurde, um den Bericht der Prüfungskommission
    entgegenzunehmen, die im vergangenen Frühjahr nach
    Südamerika entsandt wurde, um die Behauptungen Professor
    Challengers zu überprüfen, fand am vergangenen Abend in der
    großen Queens Hall statt. Man darf getrost sagen, daß dieses
    Datum in die Geschichte der Wissenschaft eingehen wird,
    denn der Ablauf des Abends gestaltete sich derart
    bemerkenswert und sensationell, daß keiner der Anwesenden
    ihn wohl je vergessen wird.
    Die Eintrittskarten waren theoretisch auf Mitglieder des
    Instituts und deren Freunde beschränkt. Aber letzteres ist ein
    dehnbarer Begriff. Schon lange vor acht Uhr, der für den
    Beginn festgesetzten Zeit, war die Halle gedrängt voll. Die
    Öffentlichkeit, wütend darüber, ausgeschlossen zu sein,
    stürmte in ihrer Unvernunft um Viertel vor acht die Eingänge.
    Hierbei wurden mehrere Personen verletzt, darunter auch
    Inspektor Scoble von der Ordnungsabteilung, der sich
    unglücklicherweise
    ein
    Bein
    brach.
    Nach
    dieser
    unverantwortlichen Invasion, die nicht nur alle Gänge
    verstopfte, sondern auch vor den für die Presse reservierten
    Bänken nicht haltmachte, dürften es an die fünftausend
    Menschen
    gewesen
    sein,
    die
    das
    Erscheinen
    der
    Forschungsreisenden erwarteten. Auf dem Podium hatten die
    führenden Wissenschaftler unseres Landes, Frankreichs und
    Deutschlands Platz genommen. Schweden war ebenfalls
    vertreten, und zwar durch Professor Sergius, den berühmten
    Zoologen der Universität Uppsala.
    Als die vier Helden des Tages den Saal betraten, erhob sich
    die gesamte Zuhörerschaft von den Plätzen und jubelte ihnen
    minutenlang zu. Ein scharfer Beobachter jedoch konnte
    zwischen
    dem
    allgemeinen
    Applaus
    vereinzelt
    Mißfallenskundgebungen heraushören und voraussagen, daß
    das Programm einen eher lebhaften als harmonischen Verlauf
    nehmen würde. Man darf jedoch getrost behaupten, daß
    niemand die außerordentliche Wendung hätte voraussehen
    können, die dann tatsächlich eintreten sollte.
    Über die äußere Erscheinung der vier Reisenden braucht nur
    wenig gesagt zu werden, da ihre Fotografien in den letzten
    Tagen durch die Presse gegangen sind. Sie zeigen kaum Spuren
    der Entbehrungen, die sie durchgemacht haben sollen,
    Professor Challengers Bart ist vielleicht struppiger, Professor
    Summerlees Gesicht noch asketischer und Lord John Roxtons
    Gestalt etwas hagerer. Alle drei sind tief gebräunt von der
    Sonne. Jeder einzelne schien sich bester Gesundheit zu
    erfreuen. Was unseren eigenen Vertreter betrifft, den bekannten
    Sportsmann und internationalen Fußballspieler E. D. Malone,
    so wirkt er durchtrainiert bis auf die Knochen. Während er über
    die Menge hinblickte, erschien ein gutmütig-zufriedenes
    Lächeln auf seinem ehrlichen, offenen Gesicht.
    Nachdem Ruhe eingetreten war und das Publikum seine
    Plätze wieder eingenommen hatte, hielt der Vorsitzende, der
    Herzog von Durham, eine Ansprache. Er wolle, sagte er, die
    große Versammlung keinen Augenblick länger als nötig auf
    die Folter spannen. Es wäre nicht seine Sache,
    vorwegzunehmen, was Professor Summerlee, der Sprecher des
    Komitees, gleich zu sagen habe. Aber es sei bereits allgemein
    bekannt, daß die Expedition von außergewöhnlichem Erfolg
    gekrönt sei. Es folgte stürmischer Applaus. Das Zeitalter der
    Romantik sei anscheinend noch nicht vorbei, fuhr der
    Vorsitzende fort, und es gebe noch Gefilde, in denen die
    wildesten Phantasien des Dichters den tatsächlichen
    wissenschaftlichen Forschungen entsprechen würden. Ehe er
    sich setze, wolle er nur noch hinzufügen, daß er sich
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