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Die Verführung einer Fremden - Teil 2 (German Edition)

Die Verführung einer Fremden - Teil 2 (German Edition)

Titel: Die Verführung einer Fremden - Teil 2 (German Edition)
Autoren: Victoria Veel
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fragte, ob ich denn einen Moment Zeit habe. Das musste man mich nicht zwei Mal fragen. Ich drückte mein Handy so fest wie es nur ging an mein Ohr, schluckte kurz und versuchte, meine Stimme so normal wie möglich klingen zu lassen.
     
    „Ja, hier spricht Sarah. Natürlich habe ich Zeit, worum geht es denn?“                                                          fragte ich so unberührt wie möglich, auch wenn mein Herz im Zehntelsekundentakt gegen meine Brust zu hämmern schien.
     
    „Ich rufe Sie an wegen des Vorstellungsgespräches letzten Monat. Haben Sie noch immer Interesse an der Stelle?“                                                                                                                                                            Larrys Stimme klang ebenfalls ruhig, aber auch gestresst, als ob er nur wenig Zeit habe. Mein Herz schien nun noch lauter zu klopfen.
     
    „Natürlich. Sehr großes Interesse.“
     
    „Sehr gut. Wir möchten Ihnen die Stelle gern anbieten. Hier noch einmal kurz die Fakten. Es handelt sich um ein dreimonatiges Praktikum mit anschließender Festeinstellung, sofern sie sich als geeignete Kandidatin für unser Unternehmen bewähren. Das Praktikum wird monatlich mit 400 Dollar vergütet.“
     
    Ich schluckte. Eine solche Bezahlung hatte ich bereits erwartet. Die meisten Modefirmen in New York zahlten Praktikanten nichts, oder ein nur geringes Gehalt. Doch die Stelle war genau das, was ich immer wollte. Ich würde meine Fähigkeiten unter Beweis stellen können und das machen, was ich am meisten liebte. Doch das bedeutete auch, dass ich von nun an unter einer Doppelbelastung stehen würde. Von 400 Dollar monatlich konnte ich nicht einmal meine kleine Wohnung in Brooklyn bezahlen, die ich sogar mit einer Mitbewohnerin teilte. Und Ben hätte ich niemals um Geld gefragt, auch wenn er es sich locker leisten konnte. Niemals wollte ich abhängig von jemandem sein, erst recht nicht von einem Mann, auch wenn dieser mein Lebenspartner war. Ich wußte, ich würde weiterhin im „Blue Moon“ als Kellnerin arbeiten müssen, auch wenn das bedeutete dass ich in den nächsten drei Monaten wohl nicht mit viel Freizeit oder Schlaf rechnen durfte.
     
    Und so sagte ich Larry Wiseman zu, der mir sogleich mitteilte, dass ich übernächste Woche Montag anfangen würde. Ein Tag nach dem Geburtstag meines Schwiegervaters in spe. Ohne jegliche Art von Smalltalk, wie es in der Modewelt so üblich war, verabschiedete er sich rasch und legte auf. Ich ließ mein Handy langsam aufs Bett sinken, dann sprang ich auf und tanzte vor Freude wild durchs Zimmer. Ich konnte es nicht erwarten, bis Ben nach Hause kam und ich ihm von der guten Nachricht erzählen konnte.
     
    Elf Stunden später, um acht Uhr, kam Ben nach Hause. Es war unglaublich schwierig gewesen, ihn nicht direkt anzurufen und in die frohen Botschaft einzuweihen, doch ich wollte es ihm persönlich mitteilen, mit einer Flasche Wein und selbstgekochten Spaghetti Carbonara.
     
    Ich wartete bereits hinter der Tür, als Ben sie aufschloß, öffnete und mit einem breiten Grinsen im Gesicht eintrat. Strahlend streckte er die Arme nach mir aus, in der rechten Hand hatte auch er eine Flasche Wein. Als ich rasch auf ihn zukam, ihn in die Arme nahm und er mir seine heißen Lippen aufdrückte fragte ich mich sofort, was wohl der Anlass für sein breites Grinsen und die Flasche Wein war. Bevor ich etwas sagen konnte, klärte er mich bereits auf.
     
    „Sarah, meine süße, liebste Sarah. Du hast keine Ahnung, wer mich heute angerufen hat und welche Ehre mir zuteil wird. ‚Forbes Magazine‘! ‚Forbes Magazine‘ will mich bereits morgen interviewen, sie wollen einen Artikel über mich schreiben, als Jungtalent der Finanzwelt diesen Jahres. Der Artikel erscheint Anfang nächster Woche. Wie wahnsinnig aufregend ist das?“
     
    Ich war überwältigt. Natürlich hatte ich gehofft, wir würden meinen Erfolg feiern- Nun sah meine gute Nachricht im Vergleich zu seiner ziemlich unbedeutend und klein aus. Dennoch, ich freute mich unheimlich für ihn. Ben arbeitete hart und er war unglaublich schlau und verdiente es absolut. Und so verdrängte ich den unterschwelligen, nagenden Gedanken, dass dies doch mein Abend werden sollte und nicht
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