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Die verfuehrerischen Vier

Titel: Die verfuehrerischen Vier
Autoren: Gaby Triana
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toll ist! Ihr Mädchen seid jung, ihr habt gerade die Schule hinter euch …«
    Ich stieß einen Seufzer aus. Gott sei Dank, ich würde nicht sterben! Und meine Freundinnen auch nicht. Danke!
    »Das ergibt zusammen mit diesen anderen Karten also einen Sinn«, sagte sie, lehnte sich zurück und betrachtete alle noch einmal, um sicherzugehen, dass sie nichts übersehen hatte. »Generell gesprochen, Fiona, hat eure Wahrsagerin wohl eher nicht gewusst, was sie da sagt, oder sie hat einfach nichts erklärt. Aber das Tarot lügt nie und die Todeskarte war eindeutig für dich bestimmt. Oder für euch alle.«
    Ich weiß nicht warum, aber ich verstand total, was sie meinte. Ich sah meine Freundinnen an, die Gesichter, die ich schon so lange kannte und die sich mit den Jahren verändert hatten. Ich liebte jede einzelne von ihnen, egal, wie verrückt sie waren. Na gut, ich war vielleicht selbst verrückt, weil ich wirklich alles glauben konnte, wenn ich mich genug
anstrengte. Zum Beispiel die Sache mit Madame Fortuna. Oder dass mich Lorenzo wirklich lieben würde. Was wirklich schrecklich war, denn es bedeutete, dass Yoli recht hatte: Ich war total leichtgläubig. Wir waren ein kunterbunter Haufen und vertrugen uns nicht immer, aber außer ihnen hatte ich niemanden, und ich wollte sie nicht verlieren.
    Der Raum kam mir mit etwas aufgeladen vor, was ich nicht beschreiben konnte, auf keine Weise. Aber ich hatte das Gefühl, dass die Wahrheit bei uns war. Nicht wegen den Karten, sondern weil wir das, was Helen uns da sagte, wahrscheinlich schon die ganze Zeit gewusst hatten. Die Karten machten es nur deutlicher.
    Veränderung , hatte sie gesagt. Und Risiko .
    Mir machten die Worte Angst, aber gleichzeitig wusste ich, dass ich an sie glauben musste. Wie würde mein Leben ablaufen, wenn ich immer am gleichen Ort blieb? Aber was viel wichtiger war - wie zum Henker sollte ich mich jetzt verhalten?

Tag 6, 16.30 Uhr
    Abfahrt nach Miami
    Wir standen am Rand einer Klippe. Ich im emotionalen Sinn, und wir alle vier ganz wörtlich. Ich war froh, dass ich wieder zurück war, und zwar mit meinen besten Freundinnen. Die Lesung für mich hatte für uns alle gereicht.
    »Macht mal cheese «, sagte die nette Touristenmami und knipste ein Bild von mir, Yoli, Killian und Alma. Wir standen auf dem Bergrücken mit Blick über Megan’s Bay. Sie reichte mir meinen Fotoapparat zurück.
    »Danke.«
    Die Temptress wartete geduldig auf der anderen Seite der Insel, umgeben von türkisfarbenem Wasser. Die Passagiere waren noch über die Insel verstreut, machten die letzten Einkäufe und Besichtigungen und Ausflüge. Es war spät geworden und an der Zeit, dass wir uns auf den Rückweg machten. Aber ich wollte nicht weg. St. Thomas war der schönste Fleck, den ich je gesehen hatte. Schön und bezaubernd, gefährlich, atemberaubend und noch mehr. Ich freute mich wirklich aufs College, aber warum konnte es nicht hier sein statt in SoHo? SoHo war ja auch ganz nett, ich war sicher, dass es mir dort gefallen würde, wenn ich erst mal dort war, aber … ich war mir sicher, dass ich diesen Ort hier wirklich vermissen würde.
    Während die Mädchen zur Straße zurückschlenderten, warf ich einen letzten Blick auf die Aussicht, merkte sie mir,
nahm jede Einzelheit auf - nur, falls mein Leben zu hektisch werden würde und ich vielleicht nie mehr herkommen könnte. Ich wusste, dass Helen auch damit recht gehabt hatte - dass es mir schwerfiel, loszulassen, und dass ich lernen musste, etwas zu riskieren.
    Wie Killian. Von der konnte ich noch das eine oder andere lernen. Was war schlimm daran, dass sie noch nicht wusste, was sie als Nächstes oder Übernächstes machen würde? Zumindest machte es ihr Spaß, es herauszufinden.
    Und Yoli, die mich naiv nannte, auch wenn ich ihr das nicht glaubte. Vielleicht hatte ihr Versuch, sich zu ändern, ja auch was Gutes. Im Großen und Ganzen hatte sie sich mit Tyler in die Nesseln gesetzt, aber na und? Zumindest hatte sie mal was Neues ausprobiert.
    Und Alma, die nicht allzu viele Risiken einging, die aber die bemerkenswerte Begabung hatte, alles zu sehen und immer alles zu verstehen, wo wir taub und blind waren. Ich war mir immer als diejenige vorgekommen, die alles im Griff hatte, die sich für die anderen verantwortlich gefühlt hatte, aber nun stellte sich heraus, dass sie tausend Mal klüger und gewitzter waren als ich.
    »Willst du den ganzen Tag da stehen bleiben?«, fragte Alma.
    »Wir verpassen noch das Schiff.« Yoli sah
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