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Die Verdammnis

Die Verdammnis

Titel: Die Verdammnis
Autoren: Vampira VA
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Landru!«
    »Verdammt?« wiederholte er. »Verdammt wozu?« Die beiden Worte schrie er, verzweifelt und von nie zuvor erfahrener Panik erfüllt.
    Wieder lächelte Lilith.
    »Was könnte dir ärgste Verdammnis bedeuten? Womit ließe sich eine Kreatur von deiner Art am schlimmsten treffen?«
    Eine Ahnung keimte in Landru, als würde ihm entsetzliches Wissen eingeflüstert. Aber es konnte nicht sein! Dies war sein Körper, und nichts hatte sich daran verändert .
    Falsch! Die Verwandlung in den Wolf blieb mir verwehrt! Sind dies Anzeichen dafür, daß es wirklich so ist, wie ich befürchte ...?
    Und er sah wieder zu dem dunklen Etwas in Liliths Hand hin, das sich um ihre Finger wand und quoll und fortwährend seine Gestalt veränderte.
    »Ich sehe, du beginnst zu verstehen«, sagte Lilith. »Aber ich will deinem Begreifen noch weiter auf die Sprünge helfen. Sieh her!«
    Lilith bewegte die Hand mit dem Lilienkelch, als wollte sie ihn Landru zuwerfen. Doch das tat sie nicht. Statt dessen schwappte etwas aus dem Kelch. Schwärze, die sich wie zähe Flüssigkeit zu einer mannshohen Wand formte und so blieb, erstarrte. Silbrige Blitze zuckten darin, anfangs diffus wie fernes Wetterleuchten, dann stärker, und schließlich vermengten sich die Blitze zu einem Ganzen und überzogen das flache Gebilde mit silbrigem Glanz, machten es - - zu einem Spiegel, aus dem Landru eine Gestalt entgegensah!
    Hochgewachsen, sehnig, mit düsteren Zügen, dunklem Haar .
    Sein Ebenbild. Sein Spiegelbild!
    »Das ist ... unmöglich«, entfuhr es ihm. Wie er selbst, so zuckte auch die Gestalt im Spiegel zusammen wie unter einem Peitschenhieb. »Was treibst du für ein Spiel mit mir?« zischte er Lilith zu, die, den Kelch in der Hand, neben dem seltsamen Spiegel stand.
    »Nenn es ruhig ein Spiel, gut«, antwortete sie und hielt den Kelch hoch. »Du kannst ihn gewinnen in diesem Spiel - und sie.« Lilith reckte das wimmelnde Gebilde in die Höhe. »Die Regeln sind denkbar einfach.«
    Landru sah abwartend zu ihr hin. Seine Züge zuckten wie von eigenem Leben erfüllt - wie von fremdem Leben. Eine Art von Leben, die Landru nicht haben wollte und das ihm doch in den Leib gezwungen worden war. Es war kaum mehr zu leugnen.
    »Wie lauten diese Regeln?« fragte er schließlich.
    »Hol dir, was ich dir genommen habe! Und wer weiß - vielleicht erhältst du damit die Chance, alles zu verändern?«
    Lilith warf den Kelch ein Stück in die Höhe und fing ihn blind wieder auf.
    »Das werde ich«, gab Landru zurück.
    »Du erlaubst, daß ich zweifle?« erwiderte Lilith. »Denn die Rollen sind diesmal anders verteilt.«
    »Ach ja?«
    Sie nickte. »Ja. Denn dieses Mal - bin ich die Böse!«
    Lilith lachte. Laut. Donnernd. Alles erschütternd!
    Entsetzt fuhr Landru herum. Der Dunkle Dom - - stürzte ein!
    Armstarke Risse ästelten sich blitzschnell durch den Fels, weiteten sich. Heißes Licht füllte die Klüfte, während schon die ersten Trümmer niederstürzten.
    Liliths ominöses »Spiel« schien zu Ende, kaum daß es begonnen hatte! Landru rechnete jeden Moment damit, von einem der Felsbrocken erschlagen zu werden. Möglich schien ihm plötzlich alles -jetzt, da ihm die Grenzen enger gesteckt worden waren denn je zuvor .
    In einer hilflosen Geste hob er die Arme über den Kopf, barg sein Gesicht darin.
    Das dröhnende Donnern pflanzte sich fort bis in die letzte Faser seines Körpers. Glühende Hitze sengte ihm über die Haut, als flossen Lavaströme geradewegs auf ihn zu.
    Und dann -
    - war alles vorbei!
    * Landru schlug die Augen auf.
    Die Welt um ihn her war vergangen, erloschen.
    Der Dunkle Dom, Lilith Eden, der Lilienkelch - verschwunden. Aber Landru fand sich keineswegs im Nichts wieder, wie er es erwartet hätte.
    Eine andere Welt war zum Vorschein gekommen - oder hatte ihn aufgenommen, wenn auch widerwillig. Feindselig und kalt war die-se Welt, das spürte Landru, kaum daß er ihrer ansichtig geworden war. Und er selbst fühlte sich von diesem ersten Moment an als Fremdkörper darin. Obwohl es keinen offensichtlichen Beweis, nicht einmal ein Anzeichen dafür gab, daß er hier nicht geduldet wäre. Denn weder rührte sich etwas um Landru, noch gab es irgendeinen Hinweis auf kreatürliches Leben.
    Das Land war leer und öd, beinahe kahl. In der Ferne türmten sich bizarre Felsformationen. Hie und da staken fremdartige Gewächse aus dem trockenen Boden, verkrüppelt wie geschundene Kreaturen. Und über allem spannte sich ein fahler Himmel, wie auf einer
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