Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Verbindung: Thriller (German Edition)

Die Verbindung: Thriller (German Edition)

Titel: Die Verbindung: Thriller (German Edition)
Autoren: James Craig
Vom Netzwerk:
tot?«
    Miller gab Murray einen Tritt, der diesem ein Stöhnen entlockte. »Leider nicht.«
    »Was sollen wir mit ihm machen?«, fragte Xavier.
    Miller zuckte mit den Achseln. »Das ist Ihre Sache.«
    Xavier knöpfte sich das Hemd zu und starrte Miller in die Augen. »Er darf diesen Raum nicht lebend verlassen.«
    Nachdem er einen Augenblick nachgedacht hatte, zog Miller die Vorhänge beiseite, die den größten Teil der Wand gegenüber der Tür bedeckten. Hinter ihnen lag eine Schiebetür, durch die man auf einen kleinen Balkon kam. Miller öffnete die Tür und trat auf den Balkon hinaus, legte die Hände auf das Geländer und schaute nach unten. Nachdem Xavier sich überzeugt hatte, dass Murray immer noch bewegungsunfähig war, ging er ebenfalls auf den Balkon.
    Sie waren derzeit im obersten Stockwerk, und vom Balkon aus schauten sie in einen großen Lichthof hinunter, der sich in der Mitte des Hotels befand. Sie befanden sich in einer Höhe von mehr als dreißig Metern und nur sieben Meter unter dem Glasdach des Lichthofs. Diese Ebene des Hotels war fast menschenleer – alle benachbarten Suiten waren aus Sicherheitsgründen nicht belegt worden.
    Nach ein paar Sekunden des Nachdenkens drehte Miller sich zu Xavier um und grinste. »Das reicht völlig.«
    Carlyle fand den Zutritt zu der Suite der Brüder Carlton durch Millers Sicherheitsmänner blockiert, die sich weder von seiner Dienstmarke noch von seiner Aufforderung beeindrucken ließen, ihm den Weg freizugeben. Auch wegen des Adrenalins, das durch seine Adern jagte, war er absolut nicht in der Stimmung für einen weiteren Wortwechsel oder sonstige Verzögerungen. Also ging er zu einem Feuermelder in der Nähe und schlug das Glas ein, womit er eine höllische Kakofonie von Klingeln und Glocken auslöste.
    »Was zum Teufel machen Sie da?« Einer der Wachmänner streckte die Arme aus, um Carlyle an der Gurgel zu packen.
    Joe Szyszkowski versetzte ihm einen Handkantenschlag in den Nacken und trat ihn dann in die linke Kniekehle. »Betrachten Sie sich als verhaftet, mein Freund.« Als der Mann auf den Teppichboden sank, legte Joe ihm Handschellen an und gab ihm sicherheitshalber noch einen Tritt.
    »Vielen Dank.« Carlyle lächelte.
    »Gern geschehen«, erwiderte Joe fröhlich.
    Während der Alarm weiterhin schrillte, begannen die Leute, den Ballsaal zu verlassen, und nahmen Kurs auf die Treppe, um das Gebäude zu räumen.
    Der zweite Wachmann schaute von Joe zu Carlyle, als hätte er zu entscheiden, wem er als Erstem eine verpassen sollte.
    Joe machte einen Schritt zurück und deutete auf ein Schild. Exit stand darauf. »Es ist Zeit für dich zu gehen.«
    »Falls Sie immer noch hier sind, wenn ich zurückkomme«, rief Carlyle, um den Lärm zu übertönen, »verhafte ich Sie auch wegen tätlichen Angriffs.«
    Entrüstet, aber machtlos schüttelte der Mann den Kopf und stapfte in Richtung Treppe los.
    Carlyle lief um eine Ecke des Korridors und kam gerade rechtzeitig, um zu sehen, wie sich die Tür der Suite öffnete und Edgar Carlton den Kopf hinausstreckte. Er machte einen sehr verwirrten Eindruck und schien den Inspector nicht zu erkennen.
    »Was ist los?«, jammerte er, wobei er klang, als wolle er jeden Moment in Tränen ausbrechen.
    Mit langen Schritten schob sich Carlyle durch die Tür und an dem benebelten Politiker vorbei. »Nur ein falscher Alarm«, erklärte er fröhlich. »Kein Grund, sich Sorgen zu machen.«
    Trevor Miller hatte Schweißtropfen auf der Stirn, und ein finsteres Lächeln machte sich auf seinem Gesicht breit, während seine Augen zwischen Carlyle und dem Sergeant hin- und herzuckten. »Ach, sieh einer an«, knurrte er, »die verdammte Kavallerie.«
    Als Erstes bemerkte Carlyle den Geruch in dem Zimmer: eine seltsame Mischung aus Zigarrenrauch, Urin und verbranntem Fleisch. »Leck mich am Arsch«, sagte er, »hier riecht’s ja schlimmer als in einem Döner auf der Tottenham Court Road.«
    Nicht zum ersten Mal in seinem Leben musste er feststellen, dass sein Witz nicht ankam. Carlyle hatte nicht mal Zeit, über seinen eigenen Scherz zu lachen, bevor ihn das Bild, das sich ihm bot, sprachlos machte.
    »Leck mich am Arsch!«, wiederholte Joe von der Tür her.
    Miller stand auf einem Balkon und hielt einen zerschrammten und blutigen William Murray im Schwitzkasten. Vor dem massigen Körper des ehemaligen Polizisten wirkte Murray fast wie ein Kind. Seine Augen waren glasig, und er schien kaum bei Bewusstsein. Er konnte keinen Widerstand leisten
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher