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Die Verbindung: Thriller (German Edition)

Die Verbindung: Thriller (German Edition)

Titel: Die Verbindung: Thriller (German Edition)
Autoren: James Craig
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still geworden war. Der Schock hatte endlich eingesetzt, und es machte den Eindruck, als sei er ohnmächtig geworden. Wahrscheinlich gar nicht so schlecht, dachte Xavier. Wo zum Teufel war dieser nutzlose Dreckskerl Trevor Miller? Wahrscheinlich betrank er sich gerade im Ballsaal und versuchte, eine der Sekretärinnen zu begrapschen.
    »Sein Name war Robert.«
    »Ja.«
    »Der Name des Mannes, den ihr umgebracht habt, war Robert Ashton.«
    »Aber …«
    »Er war mein Vater.«
    Murray fiel auf die Knie, zog Xaviers Kopf an den Haaren hoch und hielt ihm die gezackten Enden der Flasche an den Hals. Ein paar Augenblicke lang erstarb der Lärm draußen, während Kyles Singen von einer anderen wummernden Tanznummer abgelöst wurde.
    Wie aus dem Nichts machte Xavier ein paar neue geistige Reserven mobil. »Sie werden nie ungestraft durchkommen!«, zischte er.
    »Ich will gar nicht ungestraft davonkommen«, knurrte Murray. »Ich will, dass alle Welt weiß, was ihr getan habt.«
    »Ich war es nicht. Ich war nicht mal dabei«, ertönte eine Stimme. Edgar war offensichtlich wieder zu sich gekommen. Er schluchzte.
    »Doch, das warst du!«, erwiderte Xavier wütend. Er würde diesem Wahnsinnigen nicht das Vergnügen gönnen, beide Brüder vor sich um Gnade winseln zu sehen.
    »Nur am Ende«, protestierte Edgar. »Ich hab ihn nicht …«
    »Du hast ihn nicht gefickt«, zischte Xavier. »Wen interessiert das schon? Du hast trotzdem deinen Spaß gehabt. Das haben wir alle.« Er reckte den Hals und drehte sich wieder zu Murray um, der den Flaschenhals auf den Teppichboden hatte fallen lassen und jetzt mit einem Handy hantierte.
    Edgar wurde noch aufgeregter, als Murray die groteske Szene zu filmen begann, die er inszeniert hatte.
    Murray lachte und gab ihm einen Tritt. »Mach weiter so«, höhnte er. »Das macht es für die Zuschauer interessanter. Ihr werdet eine Sensation im Internet werden.«
    Indem er wie ein angestochenes Schwein schrie, tat Edgar dem durchgeknallten Autorenfilmer den Gefallen. Xavier kam der Gedanke, dass sein Bruder wie das Opfer in einem Splatterfilm aussah, was er in einem gewissen Sinn auch war.
    »Das gefällt euch nicht so gut, wenn der Spieß umgedreht wird, oder?« Murray grinste und tanzte vor ihnen auf und ab, als wäre er in Trance.
    Zum Teufel damit , dachte Xavier . Wenn ich das hier lebend überstehe, wird ein verdammtes Video die letzte meiner Sorgen sein. Er wartete, bis die Kamera direkt auf ihn gerichtet war, bevor er vom Leder zog. »Du mörderischer Dreckskerl, ich schäme mich nicht, deinen alten Herrn in den Arsch gefickt zu haben.« Mit einer gewaltigen Anstrengung setzte er ein höhnisches Grinsen auf. »Wir haben es seinerzeit beide genossen. Und ich muss sagen, William, dein Dad war eine ziemlich gute Nummer.«
    »Ihr verdammten Scheißkerle!«, schrie Murray und schleuderte das Handy auf Xaviers Kopf, den er aber weit verfehlte. Tränen strömten ihm über das Gesicht, als er auf dem Teppichboden nach der zerbrochenen Flasche herumtastete. Er packte sie und erhob sich langsam.
    »Jetzt ist eure Zeit zum Sterben gekommen …«
    Der Rest seiner Worte ging in einer Flutwelle von Lärm unter, die in das Zimmer schwappte. Xavier schaute mit offenem Mund zu, wie Trevor Miller zum Soundtrack von Prodigys »Omen«, der Erkennungsmelodie der Partei zum Wahlkampf, die Tür zuknallte und sich durch die Luft warf, um Murray mit einem Tackling in Brusthöhe auszuschalten. Murray knallte mit dem Kopf gegen die Wand und brach am Boden zusammen, wobei er es knapp vermied, sich das gezackte Glas der Flasche, die er noch in der Hand hielt, in die Brust zu rammen.
    Miller sprang auf und kickte Murrays Waffe aus seinem Griff. Dann durchquerte er das Zimmer und schloss die Tür ab. Er zog ein Schweizer Offiziersmesser aus der Hosentasche und schnitt an dem Klebeband herum, mit dem Xaviers Hände gefesselt waren, bis er sie freibekam. Dann überließ Miller es ihm, seine Füße zu befreien, und wandte sich Edgar zu.
    Xavier zuckte zusammen, als er das Klebeband von seinen Knöcheln abzog, wobei einige Haare ausgerissen wurden. Er sprang auf, fand seine Hose und zog sie schnell an. Dann drehte er sich zu Edgar um, der mit einem glasigen Gesichtsausdruck in seine Unterwäsche schlüpfte.
    »Lasst uns diese Sache aus der Welt schaffen«, verkündete Xavier grimmig.
    Edgar reagierte nicht.
    Während er sein Hemd anzog, richtete Xavier den Blick auf Miller, der jetzt über Murray stand, und fragte: »Ist er
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