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Die Vampirjaegerin

Die Vampirjaegerin

Titel: Die Vampirjaegerin
Autoren: Amelia Atwater-Rhodes
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»Er ist sowieso zu dumm zum Leben. Aber dann geh nach Hause! Such dir einen Job, krieg Kinder und tu all die langweiligen Sachen, die Menschen so machen! Werde alt und grau und bleib so! Wenn du von einem meiner Leute Vampirblut annimmst – und wenn du willst, werden Nathaniel oder Jaguar es dir geben –, dann sollst du wissen, dass ich dich kontrollieren werde.«
    Das hörte sich nicht gut an.
    Als Jaguar den Gang betrat, stoppte das Gespräch. Er wurde unsicher, als er Turquoise und Jeshickah sah, und kam nur vorsichtig näher.
    Er sprach zuerst die Vampirin an. »Dein Triste bittet dich um eine Unterredung.«
    »Diese Kreatur macht doch nur Ärger«, seufzte Jeshickah.
    »Du hast ihn selbst angeheuert«, meinte Jaguar achselzuckend.
    »In diesem Jahrhundert scheint es allen eklatant an Gehirnmasse zu fehlen!« Zu Turquoise gewandt, sagte sie: »Viel Spaß bei deinem Abgang. Und mach nicht so viel Dreck!«
    »Wie lange lebt sie noch?«, fragte Turquoise, sobald die Vampirin den Gang verlassen hatte.

    Jaguar lächelte, aber zu vorsichtig, um wirklich hoffnungsvoll zu wirken. »Nicht mehr lange, wenn Jesse seinen Job macht. Jeshickah hat ihn eingestellt, weil seine Rasse ein Talent dafür hat, Vampire im Zaum zu halten. Darin ist er sehr gut.« Das Lächeln verschwand, als er fragte. »Bist du wegen Daryl hier?«
    Turquoise prüfte abwesend eines ihrer Messer. »Ich habe schon viel zu lange gewartet.«
    »Du solltest wissen, dass ich mir ewig vorwerfen werde, dich nicht davon abgehalten zu haben, wenn du getötet werden solltest«, verkündete er.
    »Ich habe nicht vor zu sterben.«
    »Das hat nie jemand vor.« Er zögerte, wandte sich dann aber ab. Wie die meisten der Vampire hier würde Jaguar sich umdrehen und sie nicht daran hindern, Daryl zu töten, aber er würde ihr auch nicht helfen.
    Sie wollte auch keine Hilfe. Diesen Kampf musste sie alleine gewinnen oder verlieren.
    Turquoise hielt ein Messer in der Hand, als sie die Tür öffnete und Daryls Raum betrat. Falls er nicht da war, würde sie warten.

    Kapitel 23

    Nathaniel hatte gesagt, dass er geschäftlich hierzu tun hatte, was genau, erwähnte er nicht. Als sie, eine Sklavin, ihn angesprochen hatte, war er überrascht gewesen, aber er war zu einem Gespräch bereit.
    Obwohl sie wusste, was Nathaniel war und dass Lord Daryl toben würde, wenn er bei seiner Rückkehr jemanden im Haus vorfand, war Cathy für die Gesellschaft des Vampirs dankbar.
    »Würdest du mir helfen, ihn zu töten?«, fragte sie in einem Moment der Verzweiflung.
    Nathaniel sah Cathy an, als ob sie nun endlich einmal etwas Interessantes gesagt hätte. »Willst du diesen Weg wirklich beschreiten?«, fragte er.
    »Gibt es sonst eine Wahl, außer hier zu sterben?«
    »Du könntest mich um Hilfe zur Flucht bitten«, schlug der Händler vor.
    »Er hat meine Eltern und meinen Bruder getötet«, widersprach Catherine. »Ich will, dass er stirbt.«

    Auch nachdem sich Turquoise vergewissert hatte, dass Daryl nicht da war, weckte sein Zimmer doch unangenehme Erinnerungen in ihr. Von der zarten Glasgravur auf dem Stuhl bis hin zu der Peitsche, die drohend auf dem übervollen Schreibtisch lag, erinnerte jedes Detail an die Kreatur, die die Jägerin töten wollte.
    Turquoise lief ruhelos auf und ab, während sie wartete. Einen Teil der Zeit verbrachte sie damit, den dicken Zopf an seiner Peitsche mit dem Messer zu bearbeiten und ihn so weit zu lösen, dass sie unbrauchbar war, falls Daryl sie in die Finger bekommen sollte. Sie durchsuchte die Schubladen und fand mehr Bargeld, als sie je im Leben gesehen hatte. Dann stellte sie sich amüsiert so etwas wie die
    »Sparkasse Midnight« vor.
    Eines der Messer von Crimson, eine schmale Waffe mit einer Klinge aus teurem Feuerstein, lag in ihrer Hand, noch bevor Daryl die Tür ganz geöffnet hatte. Er zögerte, als er sie erblickte.
    »Catherine«, grüßte er sie. »Ich dachte mir schon, dass du zurückkommst.
    Schließlich ist eine Sklavin ohne ihren Meister verloren.«

    »Ich glaube, du verkennst die Lage«, sagte der Vampir ungerührt. Er schloss die Tür hinter ihr, durch die sie soeben zu fliehen versucht hatte, und sie wich vor ihm zurück. »Ich besitze dich, Catherine, so sicher wie das Hemd, das ich trage, und du solltest mich besser nicht wütend machen.«

    Es war ihre Einführungslektion zu der Erkenntnis gewesen, dass Menschen zu Besitz werden konnten. Diese Erkenntnis wurde ihr wieder und wieder eingeprügelt, und je mehr sie sich dagegen
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