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Die Vampirjaegerin

Die Vampirjaegerin

Titel: Die Vampirjaegerin
Autoren: Amelia Atwater-Rhodes
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des Kampfes zu schweigen, aber viele Jäger redeten gerne.
    Es half ihnen, sich zu konzentrieren, und ihre Gegner konnten durch ein Gespräch leichter abgelenkt werden.
    Turquoise ging nicht darauf ein und griff wieder an. Doch ihr Hieb war zu kurz.
    Ravyns nächstem Hieb konnte sie ausweichen. Über ihren Rücken lief Blut aus der Wunde auf der Schulter. Es war nicht schlimm, aber Turquoise stellte verärgert fest, dass es eine weitere Narbe geben würde.
    Ravyn unterlief Turquoises nächsten Angriff und ihre Peitsche traf Turquoises rechtes Handgelenk. Sie wickelte sich darum, genau wie der Schlag, den Lord Daryl ihr vor Jahren versetzt hatte.
    Sie zischte vor Schmerz auf. Das Handgelenk blutete heftig. Dieser Kampf würde bald vorbei sein.
    Beide waren jetzt zweimal verwundet worden. Der nächste Treffer würde den Kampf entscheiden.
    Wieder griff Ravyn an, und Turquoise ließ sich zu Boden fallen, um ihr auszuweichen. Noch bevor die andere Jägerin reagieren konnte, ließ sie ihre Peitsche um Ravyns Knöchel schwingen und zog, so fest sie konnte.
    Ravyn verlor das Gleichgewicht und fiel hart auf den Rücken. Bevor sie sich erholen konnte, ließ Turquoise ein letztes Mal die Peitsche knallen, und ein feiner Blutfaden lief über Ravyns linke Backe.
    »Die dritte Wunde«, verkündete sie und stand auf. Die Bewegung tat mehr weh, als sie erwartet hatte.
    Vorsichtig hob Ravyn die Hand an die Wange. »Wenn das eine Narbe gibt, bin ich richtig sauer«, drohte sie, als sie sich erhob. »Das war ein billiger Trick, Turquoise.«
    »Aber wirkungsvoll.«

    Sarta war zu Turquoise getreten und verband ihr Handgelenk, um die Blutung zu stoppen.
    »Gratuliere, Turquoise«, begann sie, aber Turquoise wehrte ab und machte den Verband selbst fest.
    »Hoffentlich bricht dir Daryl das Genick«, wünschte Ravyn.
    Schmunzelnd legte Gabriel seiner rothaarigen Freundin einen Arm um die Taille und zog sie fort, bevor sie ihre blutende Gegnerin erneut angreifen konnte. Der Vampir drehte Ravyn zu sich um und leckte ihr das Blut von der Wange.
    Ravyn schubste ihn fort.
    Wieder lachte Gabriel. Er fing das Handgelenk der Jägerin ein und zog sie an sich. Als er das Blut von ihrem Arm leckte, sah Turquoise, wie Sarta angewidert den Kopf schüttelte. Zu Turquoise sagte Gabriel nur: »Du bist jetzt ein Freiblut, Turquoise. Geh und stich Daryl für mich ab!«
    Ravyn richtete ihren Blick auf Turquoise.
    Turquoise warf der Jägerin die Peitsche vor die Füße. »Nimm du den Titel, Ravyn. Ich will ihn nicht.« Sie sah die Überraschung in Ravyns Gesicht, aber sie blieb nicht, um ihre Entscheidung zu erklären.
    Sie wollte nicht die Anführerin von Crimson sein.
    Sie wich Ravyns Boxhieb aus, überhörte ihre undankbare Verwünschung und verließ vielleicht zum letzten Mal die Bruja-Halle.

    Kapitel 22

    Die Busfahrt nach Hause – zu Nathaniels Haus, korrigierte Turquoise sich schnell
    – erschien ihr grauenhaft lang und stickig. Sie wünschte sich, dass sie selbst gefahren wäre, aber sie hatte nicht riskieren wollen, möglicherweise verwundet Auto fahren zu müssen. Über das schwarze Top, das sie beim Kampf getragen hatte, hatte sie eine leichte Jacke geworfen und spürte nun, wie ihr der Schweiß den Rücken hinunterlief. Die Wunde an der Schulter begann zu schmerzen, als der salzige Schweiß zwischen die Bandagen sickerte.
    Schließlich gab sie nach und zog die Jacke aus. Sie versuchte angestrengt, die Blicke zu ignorieren, mit denen man sie ansah. Vielleicht waren es die verstrubbelten Haare oder die vom Adrenalinstoß geröteten Wangen, die die Leute so starren ließen. Vielleicht aber auch die Tatsache, dass der Verband um ihr Handgelenk deutlich sichtbar war.
    Sie entschied, dass es ihr egal war. Keiner von diesen Leuten kannte sie oder wollte sie kennen. Sie waren nicht betroffen genug, um ihr Fragen zu stellen.
    Und nun?, fragte sie sich. Mit Bruja war sie fertig. Irgendwann würde sie Daryl töten müssen. Sein Stolz würde es nicht zulassen, sie für immer zu ignorieren, und selbst wenn sie dazu bereit gewesen wäre, sich vor ihm zu verstecken – was sie nicht wollte –, so arbeitete er immer noch viel öfter mit Händlern als sie selbst und würde sie irgendwann doch finden.

    Und was sonst?, hörte sie Erics Worte.
    Sie brauchte Action, Bewegung, Adrenalin. Ein zahmes Leben hinter einem weißen Gartenzaun war nichts für sie, es würde sie zu Tode langweilen. Außerdem wollte sie Jaguar und Eric jetzt nicht im Stich lassen. Ohne
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