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Die unschuldige Geliebte

Die unschuldige Geliebte

Titel: Die unschuldige Geliebte
Autoren: Penny Jordan
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mich, dass sie
überhaupt damit davonkommen. Du kennst ja meine Meinung.
Eigentlich hättest du sie wegen sexueller Belästigung
anzeigen müssen!"
    Suzy
schauderte leicht. "So einfach war es nicht, Kate",
erinnerte sie sie. "Erstens war ich die einzige Frau in der
Redaktion. Niemand hätte mir den Rücken gestärkt."
    Als
sie ihren gequälten Tonfall wahrnahm, warf Kate ihr einen
besorgten Blick zu. "Suzy, ich weiß, was für eine
starke Frau du bist, aber denk bitte ausnahmsweise mal an dich. Du
hast etwas Abstand bitter nötig. Du brauchst Zeit, um
abzuschalten und dir Gedanken darüber zu machen, wie dein Leben
weitergehen soll. Ich möchte dir die Reise schenken und bin sehr
verletzt, wenn du ablehnst."
    Wie
hatte sie dieses Angebot ablehnen können? Außerdem hatte
sie eingesehen, dass Kate Recht hatte.
    Noch
immer begann Suzy vor nervöser Anspannung zu zittern, wenn sie
an jene Szene in der Redaktion dachte, als sie ihre Kündigung
eingereicht hatte. Die unflätigen Worte, die ihr Chef ihr an den
Kopf geworfen hatte, ließen sie auch jetzt vor Scham und
Verachtung erröten.
    "Du
kündigst nicht – ich werfe dich raus", fuhr er sie
an. "Von einem Niemand wie dir lasse ich mir so etwas nicht
bieten!"
    Dann
hatte er überall herumerzählt, er hätte sie gefeuert,
weil sie ihm Sex als Gegenleistung für einen festen Job
angeboten hatte – obwohl er ihr gesagt hatte, er würde die
Kündigung zurücknehmen, wenn sie mit ihm ins Bett ging.
    Auch
nun wurde ihr bei dem Gedanken daran übel.
    Roy
Jarvis mochte der Chefredakteur von Down and Dirty sein, doch
für sie war er der unmoralischste Mann, dem sie je begegnet war.
Und das nicht nur wegen seines Verhaltens ihr gegenüber, sondern
wegen seiner Geschäftsmethoden. Seine Reporter durften vor
nichts zurückschrecken, um eine Story zu bekommen. In diesem
Umfeld hatte sie sich wie ein Fisch auf dem Trockenen gefühlt.
    Ja,
Kate hatte wirklich Recht, gestand Suzy sich jetzt unglücklich
ein. Sie brauchte wirklich etwas Abstand, um sich darüber klar
zu werden, wie es weitergehen sollte. Und um ihre Gefühle in den
Griff zu bekommen.
    Sie
schloss die Augen und schluckte, denn die Kehle war ihr wie
zugeschnürt. Panik überkam sie, als sie sich dagegen
wehrte, über die Ursache für ihren Schmerz nachzudenken.
Also zwang sie sich, sich mit Dingen zu befassen, die leichter zu
lösen waren. Die Probleme der vergangenen Jahre und die
Erkenntnis, dass sie ihren Job hasste und mit Leuten
zusammenarbeitete, deren Moralvorstellungen sie niemals akzeptieren
würde, hatten ihr zugesetzt. Aber irgendwie musste sie sich
ihren Lebensunterhalt verdienen. Und dass sie sich von Kate zu diesem
Kurzurlaub hatte überreden lassen, half ihr bestimmt nicht
weiter.
    Doch
es hielt sie vielleicht davon ab, von einem Mann zu träumen, den
sie längst hätte vergessen müssen.
    Dieser
hübsche italienische Küstenort, der auf steilen Klippen an
einer kleinen Bucht lag, war sicher ein geeigneter Ort, um
auszuspannen und sich über viele Dinge klar zu werden, zum
Beispiel über ihre beruflichen Ziele. Eigentlich hatte sie
Archivarin werden wollen, aber ihr Tutor hatte sie deswegen
verspottet.
    Nachdem
Suzy den hübschen Hafen mit den exklusiven Restaurants umrundet
hatte, ging sie auf den steilen Pfad zu, der auf die Klippen führte.
Eine halbe Stunde später war sie oben. Sie legte eine Pause ein,
um die herrliche Aussicht zu genießen und einige
Erinnerungsfotos zu schießen.
    Ein
kurzes Stück weiter den Pfad entlang erhob sich ein Hügel.
Nach einer Weile ging Suzy darauf zu, weil sie wissen wollte, was
sich dahinter verbarg. Er war ziemlich steil, und sie war ein wenig
außer Atem, als sie die Spitze erreichte. Entzückt blickte
sie in das dahinter liegende, üppig bewachsene Tal, in dessen
Mitte sich eine wunderschöne Villa erhob. Sie musste unbedingt
ein Foto davon machen, um es Kate und ihrem Mann zu zeigen.
    In
ihrer Handtasche suchte sie nach der kleinen Digitalkamera, die Kate
ihr geliehen hatte.
    "Wenn
du schöne Fotos mitbringst, können wir sie auf unserer
Homepage einstellen", hatte sie erklärt, als Suzy
protestierte.
    Sie
hatte Kate darauf hingewiesen, dass die Kamera sicher teuer war, doch
diese hatte versichert: "Sie ist versichert. Also, falls du sie
wirklich verlieren solltest, was ich nicht glaube, kaufen wir uns
eine neue."
    Pflichtbewusst
hatte Suzy alles fotografiert, was Kate ihrer Meinung nach
interessieren könnte, und sie wusste, dass diese von der
wunderschön
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