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Die unschuldige Geliebte

Die unschuldige Geliebte

Titel: Die unschuldige Geliebte
Autoren: Penny Jordan
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Mann, auf den er gerade gezeigt
hatte. Den Mann. Ihren Mann …
    "Aber
… du hast doch gesagt, er wäre Colonel. Er trägt
keine Uniform." Sie brachte kaum einen zusammenhängenden
Satz zu Stande und benahm sich wie eine Frau, die bis über beide
Ohren verliebt war. Nun wusste sie, dass sie den Verstand verloren
hatte.
    "Uniform?"
wiederholte Jeff verächtlich. "Nein, natürlich nicht.
Er ist nicht mehr in der Army. Wo hast du in den letzten Jahren
gelebt? Er hat sich selbstständig gemacht und arbeitet als
Bodyguard. Nicht, dass er es nötig hätte. Er ist sehr
wohlhabend und kommt aus einer guten Familie. Sein Vater gehörte
dem Landadel an, und seine Mutter war Amerikanerin. Er hat in Eton
studiert. Hat sich die ersten Sporen in Nordirland verdient und wurde
zum Major befördert. Dann wurde er für
überdurchschnittliche Leistungen in Bosnien ausgezeichnet und
wieder befördert. Wie gesagt, er dient nicht mehr in der Army,
aber er lebt immer noch gefährlich. Er ist sehr gefragt bei
Personen, die sich für wichtig halten – Politiker auf
Staatsbesuch, Staatsoberhäupter und so weiter."
    All
das hatte er ihr in grimmigem Tonfall zugeflüstert, doch nun
rief er plötzlich aufgeregt: "Sieh dir das an! Wenn ich das
Bild bekomme, habe ich ausgesorgt. Ja, du bleibst hier, Baby",
sagte er leise zu sich selbst, bevor er im Befehlston an sie gewandt
fortfuhr: "Komm! Du musst den Colonel ablenken, damit ich das
Foto machen kann."
    "Was
soll ich denn tun?" fragte sie nervös und blickte dabei zu
dem Colonel, der lässig vor den beiden Männern stand und
sie abschirmte.
    Jeff
verzog verzweifelt das Gesicht. "Warum mussten sie mir bloß
so eine blutige Anfängerin wie dich zur Seite stellen? Ich habe
gehört, dass Roy dich eingestellt hat, weil er jemandem einen
Gefallen schuldete und weil er deine Beine mochte. Wahrscheinlich hat
er sich beim Bewerbungsgespräch vorgestellt, wie du sie um ihn
schlingst."
    Suzy
versuchte, sich nicht anmerken zu lassen, wie sehr seine Worte sie
aus der Fassung brachten. Die verbalen sexuellen Belästigungen
ihres Chefs waren nur einer von vielen Gründen, warum sie sich
in ihrem Job zunehmend unwohler fühlte.
    "Du
bist doch eine Frau, oder? Geh hin und tu das, was dir leicht fällt",
stieß Jeff unwirsch hervor, bevor er sich einen Weg durch die
Menge zu bahnen begann.
    Ihr
blieb nichts anderes übrig, als ihm zu folgen. O ja, bei Colonel
Soames brauchte sie sich wirklich nicht zu überwinden …
Nie gekannte, gefährliche Empfindungen überkamen sie, als
sie in das Gesicht des Mannes blickte, der jetzt direkt vor ihr
stand.
    Allmählich
war sie alarmiert, weil sie so auf ihn reagierte. Ihre Freundin Kate
schimpfte immer mit ihr und warf ihr vor, sie würde zu selten
ausgehen. Nun dachte Suzy daran, dass sie vielleicht Recht hatte.
Wenn allein der Anblick eines Mannes solche Gefühle bei ihr
auslösen konnte … Sie schloss die Augen und beschwor
sich, vernünftig zu sein. Dann öffnete sie sie wieder.
    Was
hatte ein Mann in einem Smoking bloß an sich? Was hatte dieser Mann bloß an sich? Zum einen wirkte er darin so lässig,
als wäre er es gewohnt, sich so anzuziehen, zum anderen saß
der Anzug perfekt. Wie mochte er wohl in Uniform ausgesehen haben? Im
Kampfanzug? Suzy erschauerte leicht.
    Und
seine Sonnenbräune und die strahlend weißen Zähne …
Außerdem musste er sehr muskulös sein.
    Aus
den Augenwinkeln sah sie, dass Jeff sie mit finsterer Miene
anblickte. Ein wenig unbehaglich atmete sie tief durch, bevor sie
weiterging. Sie wollte den Colonel anlächeln wie einen Bekannten
und sich dann entschuldigen und sagen, sie hätte ihn
verwechselt. In der Zeit müsste Jeff es schaffen, das Foto zu
machen.
    Suzy
verdrängte ihre Gewissensbisse, ignorierte die Tatsache, dass
ihr Magen sich zusammenkrampfte, und trat auf den Colonel zu.
    Dabei
stieß sie fast mit ihm zusammen. Wie war das möglich? Sie
hatte doch nur einen Schritt gemacht. Wie hatte er es geschafft, auf
sie zuzugehen, ohne dass sie es merkte? In nicht einmal einer Sekunde
hatte er mehrere Meter zurückgelegt.
    Sobald
sie den Duft seines After Shaves wahrnahm, drohte sie die
Beherrschung zu verlieren.
    Der
Colonel streckte die Hand aus und umfasste mit eisernem Griff ihren
Arm. Wie gebannt blickte sie zu ihm auf. Sie fühlte sich, als
wäre sie ferngesteuert, und konnte nichts dagegen tun. Er sah
ihr in die Augen. Ihr Herz klopfte zum Zerspringen, und sie brachte
kein Wort über die Lippen. Benommen ließ sie den Blick
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