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Die unschuldige Geliebte

Die unschuldige Geliebte

Titel: Die unschuldige Geliebte
Autoren: Penny Jordan
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über sie ausübte.
    Auf
einmal fühlte sie sich unendlich müde.
    Schließlich
verließ Lucas die Autobahn.
    "Jetzt
ist es nicht mehr weit", informierte er sie. "Das Anwesen
liegt auf der anderen Seite des Dorfes. Man kann zuerst den Kirchturm
sehen."
    Anwesen
… Dorf … Kirchturm … Ihre Gedanken wirbelten
durcheinander, und sie bekam Kopfschmerzen.
    Sie
befanden sich nun mitten auf dem Land. Obwohl es bald Herbst wurde,
waren die Bäume und Hecken noch grün, und das Getreide auf
den Feldern musste noch geerntet werden.
    Suzy
sah ein Schild, auf dem "Flintock-upon-Adder" stand, und
kurz darauf fuhren sie durch ein malerisches Dorf. Um eine grüne
Wiese herum standen Häuser, das Ufer eines Flusses war von
Trauerweiden gesäumt, und dann führte die Straße an
einer normannischen Kirche und einer Steinmauer vorbei. Dahinter lag
ein kleiner Park, und beim Anblick des wunderschönen Hauses aus
dem frühen achtzehnten Jahrhundert, das hinter Bäumen zu
erkennen war, stockte Suzy der Atem.
    Nachdem
Lucas eine von Bäumen gesäumte Auffahrt eingebogen war, kam
das Haus in Sichtweite.
    Als
er schließlich davor hielt, wandte sie sich zu ihm um und sagte
entschlossen: "Ich möchte, dass du mich zu meiner Wohnung
bringst, Lucas."
    "Noch
nicht", entgegnete er ruhig. "Erst wenn wir miteinander
geredet haben. Komm, gehen wir rein, damit ich dich mit Mrs. Mattock
bekannt machen kann. Sie ist die Haushälterin – ich habe
sie zusammen mit dem Anwesen geerbt."
    "Du
hast dieses Haus geerbt?"
    "Ja,
von meinem Vater. Es hat sich von Anfang an im Besitz meiner Familie
befunden."
    Mrs.
Mattock war eine ruhige, freundliche Frau, die nicht im Mindesten
überrascht darüber schien, dass Lucas unerwartet Besuch
mitgebracht hatte. Sie führte Suzy nach oben in ein hübsches,
im Landhausstil eingerichtetes Gästezimmer mit eigenem Bad,
damit sie sich frisch machen konnte. Suzy nahm an, dass sie ihre
Schwangerschaft bemerkt hatte.
    "Mr.
Lucas hat mich gebeten, Tee in der Bibliothek zu servieren",
informierte Mrs. Mattock sie, bevor sie sie allein ließ. "Es
ist die dritte Tür auf der linken Seite in der Eingangshalle. Es
ist auch ein sehr schöner Raum. Der alte Mr. Soames hat sich am
liebsten dort aufgehalten. Er hätte sich sehr darüber
gefreut, dass sein Sohn ihn so übernommen hat."
    Vom
Fenster des Gästezimmers aus konnte Suzy den wunderschönen
Landschaftsgarten überblicken und durch die Blätter der
hohen Bäume den Kirchturm sehen. In dem schlicht gehaltenen Bad
fand sie weiße Gästehandtücher und ein Stück
Seife, die offenbar handgemacht war. Unwillkürlich dachte sie
daran, wie gut sich dieses Haus für eine Familie eignete.
    Allerdings
wird es niemals mein Zuhause oder das meines Kindes sein,
sagte sie sich energisch, während sie kurz darauf das Zimmer
verließ und zur Treppe ging. Es duftete herrlich nach Lavendel
und Bienenwachs. Anscheinend waren die Möbel gerade poliert
worden.
    Auf
dem Weg zur Bibliothek kam sie an einer halb geöffneten Tür
vorbei, hinter der offenbar das Wohnzimmer lag, ein sonniger Raum.
Nachdem sie einen kurzen Blick hineingeworfen hatte, ging sie zur
Bibliothek.
    Davor
blieb sie einen Moment stehen, denn sie hatte keine Lust
hineinzugehen. Nachdem sie jedoch einmal tief durchgeatmet hatte,
drückte sie die Klinke hinunter und öffnete die Tür.
Beim Eintreten stellte sie fest, dass der Raum gut zu Lucas passte,
weil er mit den dunkel getäfelten Wänden und dem großen
Schreibtisch eine ausgesprochen maskuline Note hatte. Ihr war klar,
wie wohl er sich in diesem schönen Haus fühlte.
    "Suzy."
Als er auf sie zukam, wich sie unwillkürlich einen Schritt
zurück. "Mrs. Mattock bringt uns gleich Tee", fügte
er hinzu.
    "Ja,
das hat sie mir gesagt", erwiderte sie kurz angebunden und
fragte sich, warum in aller Welt Lucas und sie Small Talk machten, wo
sie doch viel wichtigere Dinge zu besprechen hatten – zum
Beispiel warum er sie so eigenmächtig hierher gebracht hatte!
    "Du
hättest das nicht tun dürfen, Lucas", begann sie
ärgerlich. "Du hattest kein Recht …"
    "Wozu?
Mir Sorgen um mein Kind und seine Mutter zu machen?"
    Suzy
kämpfte mit den Tränen und blinzelte verzweifelt. Das sind
nur die Hormone, redete sie sich ein.
    "Dieses
Baby war nicht geplant, Lucas. Das wissen wir beide", erinnerte
sie ihn. "Es war … ein Unfall. Ich stelle keine
Forderungen an dich, und außerdem …"
    "Was?"
hakte Lucas nach, als sie verstummte.
    Wieder
atmete sie tief durch. "Außerdem liebst du mich
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