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Die unschuldige Geliebte

Die unschuldige Geliebte

Titel: Die unschuldige Geliebte
Autoren: Penny Jordan
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wirkende junge Mutter mit einem schreienden Kleinkind Mühe
hatte, ihre Einkäufe aufs Band zu legen.
    Während
Suzy sie mitfühlend anlächelte, musste sie an die Geburt
ihres Babys denken. Das Geld würde knapp sein, aber sie war fest
entschlossen, es auch so zu schaffen.
    Im
Büro der Marktleiterin ging es immer noch sehr laut zu. Sie
hörte die schrille Stimme ihrer Chefin und dann die eines
Mannes. Eines Mannes? Das war Lucas' Stimme, sie war sich ganz
sicher.
     
    Jetzt
reichte es ihm.
    Die
letzten vierzehn Wochen waren die längsten seines Lebens
gewesen. Zuerst hatte er sich gesagt, dass er ein Mann mit Prinzipien
und daher verpflichtet war, Suzy loszulassen, damit sie sich ein
Leben ohne ihn aufbauen konnte. Dann redete er sich ein, dass es nur
natürlich war, wenn er sich nach allem, was sie durchgemacht
hatte, vergewisserte, ob es ihr gut ging.
    Danach
gestand er sich ein, dass es ihm in diesem Fall verdammt schwer
fallen würde, wieder zu gehen, vor allem wenn sie ihn immer noch
zu lieben glaubte. Und schließlich wurde ihm klar, dass er ohne
sie nicht weiterleben konnte und sie wieder sehen musste.
    Nachdem
er seinen Auftrag beendet hatte, zog er sich aktiv aus seiner Firma
zurück und erklärte, dass er von nun an das kleine Anwesen
leiten würde, das er geerbt hatte.
    Da
die Kinder sich nicht so schnell erholten, wie man erhofft hatte, und
deshalb erst später in ihr Heimatland zurückkehren konnten,
verlor er noch mehr Zeit. So wurden aus den vierzehn Tagen, die er
veranschlagt hatte, vierzehn Wochen, bis er sich auf die Suche nach
Suzy machen konnte.
    Als
er bei ihr klingelte, informierte ihn die Frau, die unter ihr wohnte,
dass Suzy bei der Arbeit wäre. Er brauchte eine gute Stunde und
musste all seine Überredungskünste aufbieten, bis sie
schließlich damit herausrückte, dass Suzy in einem
Supermarkt tätig war.
    Eine
weitere Stunde hatte er durch den dichten Verkehr gebraucht, und nun
wollte ihm diese hysterische Frau weismachen, dass sie Suzy unmöglich
von der Kasse weglassen konnte und er warten musste, bis ihr Dienst
beendet war.
    Nachdem
er sich fast vier Monate hatte gedulden müssen, war Lucas nicht
bereit, auch nur eine Minute länger zu warten. Daher ignorierte
er den Protest der Marktleiterin und ging zu Suzy.
    "Lucas!"
Ihr war nicht einmal bewusst, dass sie seinen Namen ausgesprochen
hatte, geschweige denn aufgestanden war. Ungläubig blickte Suzy
Lucas entgegen.
    Dann
blieb er stehen und ließ den Blick tiefer schweifen. Er kann es
noch nicht sehen, sagte sie sich verzweifelt. Ihr Bauch war noch
immer ziemlich klein. Trotzdem legte sie unwillkürlich die Hand
darauf.
    Schock
und Ehrfurcht! Wo habe ich diese Worte schon einmal gehört?
fragte Lucas sich benommen. Sicher nicht in Zusammenhang mit dem, was
er jetzt empfand. Suzy war schwanger! Sie erwartete ein Kind von ihm!
    Während
die junge Mutter an der Kasse sie beide sehr fasziniert beobachtete,
ließ er den Blick wieder von Suzys Bauch zu ihrem Gesicht
schweifen.
    "Geh
und hol deine Sachen", befahl er schroff.
    "Meine
Sachen?" Suzy schluckte. "Was? Ich …"
    "Wir
gehen, und zwar sofort", erklärte er energisch.
    Eigentlich
hätte sie ihm sagen müssen, dass sie nichts mehr mit ihm zu
tun haben wollte. Stattdessen hörte sie sich mit bebender Stimme
protestieren: "Ich kann hier nicht einfach weg, Lucas. Ich
arbeite. Es gibt keinen Grund …"
    "Oh
doch, den gibt es", unterbrach er sie ärgerlich, und ehe
sie ihn davon abhalten konnte, kam er auf sie zu und legte ihr die
Hand auf den Bauch. "Zum Beispiel das hier", brachte er
hervor. "Mein Kind. Und wenn das nicht genug ist …"
    Plötzlich
merkte Suzy, wie still es um sie her geworden war, und sie sah die
neugierigen Blicke der Kunden und das wütende Gesicht der
Marktleiterin, die inzwischen ihr Büro verlassen hatte.
    "Wenn
Sie uns nicht darüber informiert haben, dann haben Sie gegen die
Vereinbarungen in Ihrem Vertrag verstoßen und riskieren Ihren
Job", verkündete diese.
    "Sie
wird sowieso die Kündigung einreichen", sagte Lucas kühl.
    Aufgebracht
funkelte Suzy ihn an. "Das kannst du nicht einfach behaupten!"
flüsterte sie wütend, als er ihren Ellbogen umfasste und
sie von ihrem Platz wegzog. "Ich brauche diesen Job, Lucas."
    "Was
du brauchst und was ich brauche, steht jetzt nicht an erster Stelle",
erwiderte er ausdruckslos, "sondern die Bedürfnisse unseres
Kindes."
    Lucas
sagte sich, dass er nicht so empfinden durfte. Er war überglücklich,
weil Suzy ein Kind von ihm
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