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Die unschuldige Geliebte

Die unschuldige Geliebte

Titel: Die unschuldige Geliebte
Autoren: Penny Jordan
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nicht", erwiderte Suzy. "Aber es ist sehr
schwer, eine Stelle zu finden, und in meinem Alter …"
    "In
deinem Alter?" Tadelnd schüttelte ihre Freundin den Kopf.
"Du meine Güte, Suzy, du bist doch nicht alt!"
    "Ich
bin weder einundzwanzig, noch habe ich gerade mein Studium beendet",
erinnerte Suzy sie zerknirscht. "Potenzielle Arbeitgeber wollen
wissen, was ich in den letzten Jahren gemacht und warum ich mein
Studium abgebrochen habe."
    "Was?
Du hast deine schwer kranke Mutter gepflegt", verteidigte Kate
sie entrüstet.
    "Außerdem
habe ich mein Praktikum nicht beendet und kein Zeugnis bekommen."
    "Denn
deine männlichen Kollegen haben dich sexuell belästigt",
wandte Kate ein.
    Suzy
merkte ihr allerdings an, dass Kate wusste, wie schlecht es für
sie aussah. "Trotzdem werde ich einen Job bekommen",
verkündete sie entschlossen.
    "Ja
– bei uns", erwiderte ihre Freundin prompt.
    Obwohl
sie ihr sehr dankbar war, schüttelte Suzy den Kopf. "Nein,
Kate. Du weißt, dass ich keine Almosen annehme",
entgegnete sie sanft. "Ich meinte im Supermarkt. Ich habe
schließlich schon dort gearbeitet."
    "Das
brauchst du nicht, Suzy!" protestierte Kate. "Wir würden
dich gern einstellen."
    "Kate,
du hast mir erst letzte Woche erzählt, dass ihr kaum genug
Arbeit für eure Teilzeitkraft habt", erinnerte Suzy sie.
"Nein. Das mit dem Supermarkt ist in Ordnung", hatte sie
hinzugefügt und es auch so gemeint.
    Sie
hatte Kate gegenüber ein schlechtes Gewissen, weil sie ihr weder
von Lucas noch von ihrem Aufenthalt in der Villa erzählt hatte,
aber sie hatte sich einfach nicht dazu durchringen können …
     
    "Ich
hasse diese Arbeit. Ich bin erst seit einer Woche hier, und es kommt
mir vor wie eine halbe Ewigkeit. Und die Marktleiterin ist wie eine
Gefängniswärterin!"
    Mitfühlend
lächelte Suzy das junge Mädchen an, das an der Kasse neben
ihr saß.
    "Man
gewöhnt sich daran", versicherte sie, obwohl sie ihre
Abneigung gegen die Marktleiterin nachvollziehen konnte.
    Davon
abgesehen machte ihre Arbeit ihr viel Spaß. Nach drei Monaten
hatte sie bereits ihre Stammkunden, die lieber zu ihr an die Kasse
kamen – hauptsächlich ältere Damen, die einsam waren
und ihr dann ab und zu ihr Herz ausschütteten.
    Der
Marktleiterin passte es überhaupt nicht, dass sie sich in
solchen Situationen mehr Zeit ließ. Sie machte ihr deswegen
ständig Vorhaltungen und behauptete, sie würde weniger
schaffen als ihre Kolleginnen. Daher hatte sie sie angewiesen, die
betreffenden Personen schnell abzufertigen.
    "Aber
sie sind einsam", hatte Suzy protestiert.
    "Na
und? Wir sind hier nicht bei der Seelsorge!" entgegnete die
Marktleiterin wütend. "Außerdem kaufen sie hier nicht
besonders viel."
    "Sie
kommen gern hierher, weil sie in der Cafeteria sitzen können",
erwiderte Suzy, verärgerte ihre Chefin damit allerdings nur noch
mehr.
    "Ja.
Und da sitzen sie dann den ganzen Tag bei einer Tasse Tee, wenn sie
können", hatte sie verächtlich erklärt.
    Suzy
versuchte, nicht an die Marktleiterin zu denken. Sie war auf diesen
Job angewiesen, weil sie das Geld brauchte. Da der Sommer warm
gewesen war, hatte sie zumindest nicht heizen müssen. Jeder
Penny zählte jetzt. Sie hatte sogar mit dem Gedanken gespielt,
Wohngeld zu beantragen …
    Suzy
riss sich zusammen und blickte auf ihren Bauch, der sich bereits
rundete. Zu behaupten, sie wäre schockiert gewesen, als sie
erfahren hatte, dass sie schwanger war, wäre eine Untertreibung
gewesen!
    Natürlich
hatte sie Kate daraufhin von Lucas erzählen müssen. Diese
war zwar überrascht gewesen, hatte sie allerdings nach Kräften
unterstützt.
    Lucas'
Baby!
    Ein
geistesabwesender Ausdruck trat in Suzys Augen, doch dann gewann ihr
Beschützerinstinkt die Oberhand. Anders als sie sollte ihr Kind
in einer fröhlichen, unbeschwerten Atmosphäre aufwachsen.
Wenn es ein Mädchen wurde, wollte sie sie auf jeden Fall davor
warnen, auf einen Mann wie ihren Vater hereinzufallen!
    Ihr
Arzt hatte ihr versichert, dass alles in Ordnung war und inzwischen
nichts mehr dabei war, ein Kind allein großzuziehen. Und nun,
da sie sich an die Vorstellung gewöhnt hatte, freute sie sich
auf das Baby. Natürlich wäre sie glücklicher gewesen,
wenn Lucas ihre Gefühle erwidert hätte und sie ihre Freude
mit ihm hätte teilen können …
    Jetzt
geht deine Fantasie mit dir durch, ermahnte sich Suzy.
    In
diesem Moment wurde ihr bewusst, dass Lärm aus dem Büro der
Marktleiterin hinter ihr drang und vor ihr an der Kasse eine etwas
gestresst
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