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Die ungehorsame Tochter

Die ungehorsame Tochter

Titel: Die ungehorsame Tochter
Autoren: Petra Oelker
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Form der sozialen Sicherung, bald aber
     auch als berufspolitische Vertretung. Die Lotsenb. zu Övelgönne-Neumühlen wurde 1745 von fünfzig Lotsen gegründet. Sie hatte
     je zwei Älterleute und Beisitzer. In der Einleitung zu ihrer 25   Artikel umfassenden Stifungsurkunde heißt es:«Kund und zu wissen sey mit dieses, allen so daran gelegen, in Sonderheit unsern lieben Mitbrüdern, dass wir im Namen GOTTES,
     als etliche Christliebende Hertzen, am Elbestrande, zu Övelgönne und Neumühlen wohnende Lootsen, eine freywillige Brüderschaft,
     genannt: Treu-verbundene, mitleidend, gleich gesinnend, barmhertzig, freundlich-liebende Brüderschaft gestiftet haben. Es
     ist dieselbe zu keinem anderen Entzweck angestellte, als die verwittweten und nachgelassenen Frauens, unmündige Waisen und
     alte abgelebte Lootsen, welche ihre Kost mit auf- und niederfahren nicht mehr verdienen können, unter die Arme zu greifen,
     damit sie nicht dem Publico noch der Armen-Cassa zur Last oder gar an den Bettelstab gerathen mögten.» Angehörige der B. verpflichteten
     sich auch zu ehrenhaftem Verhalten, ihre Mitglieder waren bei Schiffern, Kaufleuten wie der «Obrigkeit» angesehen.
    Campecheholz
Das auch Blau- oder Blutholz genannte sehr harte rote, später violette Holz stammt von den mexikanischen Kampescheholzbäumen.
     Aus dem Holz wurde das farblose Hämatoxylin gewonnen, aus dem nach Oxidation der damals sehr begehrte rote Farbstoff Hämatein
     entsteht.
    Commerzdeputation
Die Vorläuferin der Handelskammer wurde 1665 von Großkaufleuten als selbständige Vertretung des See- und Fernhandels gegenüber
     Rat und Bürgerschaft gegründet. Sie hatte sieben Mitglieder (sechs Kaufleute und einen Schiffer) und gewann bald großen Einfluss
     auf Handel und Politik. Ihre 1735 gegründete Bibliothek besaß schon nach 15   Jahren etwa 50   000   Bücher und gehörte zu den größten und bedeutendstenEuropas. Ab 1767 unterstand ihr auch die 1619 nach Vorbildern in Venedig und Amsterdam gegr. Hamburger Bank für den Giro-
     und Wechselverkehr. Die C. mischte naturgemäß mit Rat, Tat und viel Geld auch bei allem mit, was Hafen und Schifffahrt betraf.
    Duckdalben
In der Mitte des 18.   Jh. waren die Liegeplätze am Elbufer schon knapp und für die größer werdenden Schiffe nicht mehr tief genug. Durch die D.,
     sehr tief in den Elbgrund gerammte dicke Pfähle oder Pfahlbündel, vervielfachte sich die Zahl der Anlegemöglichkeiten. Ob
     der aus dem Niederländischen stammende Begriff vom Namen des Herzogs von Alba (Duc d’Alba) abzuleiten ist oder sich aus düken
     (ducken) und Dollen (Pfähle) zusammengesetzt hat, ist nicht geklärt. Auch vorm Altonaer Hafen wurden D. eingerammt, allerdings
     erst einige Jahrzehnte später.
    Düpe
Die D., vertreten durch die beiden jüngsten Senatoren, war für die Reinhaltung der Gassen und Fleete verantwortlich. Gleichzeitig
     Mitglieder der Elbdeputation, mussten die «Düpeherren» «die Veranstaltung zur Austiefung des Havens und der Canäle executieren
     lassen». Die Fahrrinne der von Natur aus flachen Elbe war vor Blankenese z.   B. abschnittsweise nur etwa 1,70   m tief, im Hamb. Hafen bei Ebbe 2,30 bis 3,50   m. Weiter östlich im Zusammenflussgebiet von Süder- und Norderelbe war die Einmündung der Norderelbe bis auf eine 0,5   m tiefe Fahrrinne ganz von einer Barre (Sandaufschwemmung) verschlossen. Das Abtragen vereisten Sandes oder das Baggern mit
     den damals üblichen Leinensäckchen an langen Stangen war nicht mehr als ein oft wiederholter sinnloser Versuch der Vertiefung.
     Tatsächlich ließ sich bis zur Einführungdes ersten Dampfbaggers auf der Elbe eine Vertiefung der Fahrrinne nur durch Vergrößerung der Fließgeschwindigkeit vermittels
     aufwendiger Eingriffe in den Lauf des Flusses und seiner Nebenflüsse erreichen, die wegen Problemen mit den politischen Nachbarn
     nur in geringem Maß durchgeführt werden konnten.
    Eimbeck’sches Haus
Das Gebäude aus dem 13.   Jh. stand an der Straße Dornbusch. Es beherbergte zunächst Rat, Gericht und eine Schenke und wurde nach dem Bier aus Eimbeck
     (heute: Einbeck) benannt, das nur dort ausgeschenkt werden durfte. Als Gesellschaftshaus blieb es durch die Jahrhunderte ein
     beliebter Treffpunkt der Bürger. Im 18.   Jh. befanden sich hier u.   a. auch ein Anatomisches Theater, eine Hebammenschule und ein Raum, in dem «Selbstmörder und von unbekannter Hand gewaltsam
     Getötete entkleidet zur Schau gestellt und mitunter
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