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Die Trantüten von Panem

Die Trantüten von Panem

Titel: Die Trantüten von Panem
Autoren: The Harvard Lampoon
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versucht, dich umzubringen! Und außerdem hast du schon einen Supertypen.« Er deutet auf sein tränenüberströmtes Gesicht. »Willst du den etwa sausen lassen?«
    »Ef tut mir leid, Kantkiff. Ich wollte dif gar nift mit dem Football treffen«, erklärt Gerd. »Ich hab auf den Baum hinter dir geworfen. Und jetft komme ich mir wie ein Vollidiot vor, weil if beinahe dif erwift hätte. Ef tut mir leid!«
    »Ist schon okay, Gerd«, beruhige ich ihn. Ich kann es kaum fassen. Gerd Gegenspieler ist in mich verliebt! Und jetzt fällt es mir wie Schuppen von den Augen: Ich liebe ihn auch. Und das, seitdem er mich so böse bei der Eröffnungszeremonie angestarrt hat. Er war schon immer der perfekte Mann für mich, ich habe es nur nicht begriffen. Ach, wenn Mandy Glitterflitter doch noch leben würde – dann könnte sie jetzt so richtig schön eifersüchtig auf mich sein.
    »Nun komm schon, du Idiot.« Ich schnappe mir Gerd und küsse ihn. Es ist ganz schön schwer, an seinen Mund zu gelangen, weil seine Wangen so angeschwollen sind. Zum Glück bin ich dank Pita eine Meisterin im Wangenwegschieben.
    »Oh, Gerd!«, schwärme ich. »Du bist so toll!«
    »Halt mir blof diefe Köter vom Leib!« Er schiebt mich so hart von sich weg, wie er nur kann. »Äh … Bitte tu nur daf für mich, Füfe!«
    »Sicher doch, Baby.« Ich entferne mich ein wenig von Gerd. »Kommt her, ihr süßen Kleinen!« Ich locke sie von Gerd fort und klatsche in die Hände. »Kommt her, ihr lieben Hündchen!«
    Während Gerd nach Luft schnappt und sich langsam erholt, spiele ich mit den Welpen, aber Pitas lautes Schluchzen lenkt mich ab.
    »Schnauze, Teigkloß«, fahre ich ihn an. »Gerd ist jetzt mein Freund.«
    »Ich mache mir Sorgen, dass er deine Gefühle verletzen wird«, erwidert Pita mit bebender Stimme. »Meine Gefühle sind ja schon tief verletzt, denn ich vermisse all die Beachtung und liebevolle Aufmerksamkeit, die du mir geschenkt hast. Ich … Ich habe so großen Hunger und will nur noch nach Hause.« Dann überkommt ihn erneut ein Schluchzen. Doch ich widerstehe der Versuchung, mich in seine Arme zu werfen. Schließlich bin ich jetzt Gerds Freundin.
    Aber Pitas Heimweh bringt mich ruckartig wieder zurück in die Realität: Nur zwei von uns kommen hier lebend heraus. Es darf nur zwei Champions geben. Wenn ich nicht mindestens einen dieser beiden Mädchenschwärme umbringe, werden die Hungerspiele nie enden. Es sei denn …
    »Schnell, Pita!«, sage ich. »Gib mir die giftigen Beeren!«
    Er reicht sie mir, und ich werfe eine nach der anderen so hart ich kann auf die Kamera neben mir. »Nimm das! Und … das! « Es kann nur eine Frage der Zeit sein, bis die Jury aufgibt. »Und das! «
    Ich werfe beinahe alle Beeren auf die Kamera, aber es passiert nichts. Die Jury kämpft mit harten Bandagen. Als ich innehalte, um meine Strategie zu überdenken, sehe ich, wie sich Gerd, meine einzig wahre Liebe, wieder aufrappelt.
    »Hallo, mein Schatz«, begrüße ich ihn. »Und? Geht’s dir besser?«
    Er taumelt auf mich zu. Als er vor mir steht, beuge ich mich vor, um ihn zu küssen. Er schnappt sich ein Brett und hebt es über den Kopf, lässt es dann aber wieder fallen, weil er noch einmal niesen muss.
    »Ift hier ein Hund in der Nähe?«, bringt er mühsam hervor.
    »Oh, tut mir leid!«, entschuldige ich mich, nehme die Radiwelpe aus der Tasche und setze sie etwas abseits von Gerd auf den Boden. »Was hattest du eigentlich gerade mit dem Brett vor, Schatz?«
    »If, äh … Ich wollte dir ein Gefenk machen, Baby. Haft du nift mal gefagt, daff du auf Bretter stehft?«
    »Oh, Gerd«, seufze ich und küsse ihn auf die Stirn, während ich das solide gearbeitete Brett bewundere. »Es ist einfach hinreißend!« Ich habe den aufmerksamsten Freund der Welt. Plötzlich aber werde ich wieder aus meinen Träumen gerissen, denn Pita stolpert in mein Blickfeld.
    »Stopp! Das darfst du nicht!«, brülle ich, als ich sehe, wie er die giftigen Beeren nimmt und sie sich in den Mund stecken will. »Du darfst dich nicht umbringen, nur weil ich mich für Gerd und nicht für dich entschieden habe!«
    »Hä?«, fragt Pita. »Ach, das hat nichts damit zu tun. Ich habe nur solchen Hunger! «
    »Das tut mir leid, Pita«, fahre ich fort. »Aber es ist mir egal, wie hungrig du bist. Die darfst du nicht essen …« Auf einmal verstumme ich. Ich habe eine brillante Idee: Wenn Pita die Beeren isst und stirbt, kann ich für immer im Wald mit Gerd leben! Wir könnten sogar eine Familie
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