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Die träumende Welt 02 - Das Schattenreich

Die träumende Welt 02 - Das Schattenreich

Titel: Die träumende Welt 02 - Das Schattenreich
Autoren: Jonathan Wylie
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erst wieder genesen ...«
    »Darum geht es doch gar nicht ...«
    »Ich bin noch nicht fertig.« Mallory hatte nicht die Absicht, sich unterbrechen zu lassen. »Du warst nicht in der Lage, auf Reisen zu gehen. Die Menschen aus dem Tal konnten nicht von hier fort, und wenn die Männer aus Keld ihn in einem Gelände nicht finden konnten, das sie besser kennen als jeder andere, welche Hoffnung hätte dann bestanden?« Sie unterbrach sich, um Luft zu holen, dann fuhr sie unnachgiebig fort. »Außerdem war es bereits zu spät. Bei deinem Eintreffen wäre er bereits über zwei Monate verschollen gewesen. Wenn er bei dem Erdbeben verletzt wurde, hättest du nichts mehr für ihn tun können.«
    Gemma schwieg und blickte ihre Gefährtin an. Ihr Gesicht war zur Maske erstarrt.
    Mallory versuchte es noch einmal. Diesmal war ihre Stimme sanfter.
    »Gemma, du hast das ganze Leben noch vor dir. Du hast so viele Möglichkeiten, die du nicht einfach vergeuden darfst, indem du dich schuldig fühlst und der Vergangenheit nachtrauerst.« Mallory hielt inne, doch Gemma schwieg und versuchte gar nicht erst, das Offensichtliche zu leugnen. »Du musst akzeptieren, was geschehen ist und den Blick nach vorne richten.« Sie atmete tief durch. »Arden gibt es nicht mehr.«
    Entgegen Mallorys Erwartung stießen ihre letzte Worte nicht sofort auf Widerspruch. Statt dessen schüttelte Gemma nur den Kopf und lächelte dünn.
    »Es hat keinen Zweck, Mallory. Du beißt bei mir auf Granit. Er lebt.«
    Mallory seufzte, aber Gemmas Lächeln war ein so willkommener Anblick - was immer auch der Grund war -, dass sie es nicht über sich brachte, weiter zu streiten.
    »Wenn es tatsächlich so ist«, meinte sie schließlich, »dann wird er ins Tal zurückkommen. Das weißt du.«
    Gemma nickte.
    »Es hat also keinen Sinn, sich wegen etwas zu quälen, das man nicht ändern kann«, fuhr Mallory aufmunternd lächelnd fort. »Wir werden dich hier schon beschäftigen - damit du auf andere Gedanken kommst!« Sie wollte aufstehen, doch bei Gemmas nächsten Worten hielt sie inne.
    »Diese schwarzen Kreaturen waren wieder bei ihm.«
    Mallory wurde neugierig, obwohl sie Böses ahnte. Gemmas Träume schienen sich logisch weiterzuentwickeln. Anfangs hatte Arden in völliger Dunkelheit gelegen, alleine, verängstigt und gequält von Schmerzen. Überall war Wasser gewesen, obwohl man es nur fühlen, nicht aber sehen oder hören konnte. Später hatte er sich durch Tunnel und Schächte bewegt, und an bestimmten Stellen hatte sich ein schwaches Licht gezeigt. Dann waren die > Anderen< auf der Bildfläche erschienen, und kurz darauf waren die Träume erheblich lebhafter geworden, wenn auch immer noch wirr. Sie hatten Farbe bekommen, und aus den Schmerzen war ein Delirium geworden.
    Mallory fragte sich, welch entlegener Teil von Gemmas Verstand für die undurchsichtigen schwarzen Schattenwesen verantwortlich war.
    »Wollen sie ihm etwas antun?« fragte sie.
    »Ich glaube nicht.« Gemma schien über etwas nachzudenken, versuchte sich zu erinnern, und der triumphierende Blick, als sie Erfolg hatte, war so entzückend, dass Mallory nicht anders konnte, als zurückzulächeln.
    »Er öffnete die Augen, als ich ihm sagte, dass ich ihn liebe!«
    Oh, Gemma, dachte Mallory verzweifelt. Steigere dich nicht so hinein, sonst stürzt du nur noch tiefer ab. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte, aber offenbar sah man ihr an, was sie dachte.
    »Du hältst das wieder für Wunschdenken, ja?« fragte Gemma mit einem Funkeln in den Augen. »Schon gut, du brauchst mir nicht zu glauben. Ich bin nicht beleidigt.«
    »Das ist es nicht ...«, setzte Mallory an.
    »Er hat zu mir gesprochen, als ich im Drachen hing«.
    unterbrach Gemma sie. »Vielleicht kann er das noch einmal tun.«
    Mallory hatte Gemmas Start zu dem unglaublichen Flug von einer Hochebene oben in den Bergen bis hinab in die viele Meilen weiter im Norden liegende Wüste gesehen und hatte sich von den darauffolgenden Abenteuern berichten lassen, doch dieser Gesichtspunkt war ihr neu. Man sah ihr die Überraschung an, und Gemma beeilte sich, es ihr zu erklären.
    »Er beschrieb mir den Weg, als ich mich verflogen hatte. Ohne seine Hilfe hätte ich den schaukelnden Stein niemals gefunden.«
    Was auch immer geschehen war, offenbar war Gemma überzeugt, dass er mit ihr gesprochen hatte, und Mallory beschloss, ihr nicht zu widersprechen. Schließlich verfügte Gemma tatsächlich über bemerkenswerte Fähigkeiten, und ihr war die Rettung des
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