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Die träumende Welt 02 - Das Schattenreich

Die träumende Welt 02 - Das Schattenreich

Titel: Die träumende Welt 02 - Das Schattenreich
Autoren: Jonathan Wylie
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erster zu Gesicht. Als er den kreisrunden, fensterlosen Raum betrat, starrte er entsetzt auf die Reihen bunter Schalter und blinkender Lichter. Die anderen drängten hinter ihm in den Raum und blieben verblüfft stehen.
    Alles zuckte zusammen, als eine metallische Stimme die Stille zerriss.
    »Mendle! Mendle! Was ist los? Die Schaltkreise spielen verrückt. Kannst du uns hören! Mendle!«
    »Mendle?« stieß Arden kaum hörbar hervor. Sein Herz schlug schneller.
    »Ich dachte, der wäre tot«, meinte Jordan. »Woher kommt dieser Lärm?«
    »Dort!« stieß T'via hervor und zeigte mit ihrer schwarzen, krallenähnlichen Hand auf die Wand. »Die Bilder - sie leben!«
    Sie blickten in die angezeigte Richtung und erstarrten. An der Wand über den Schalttafeln war das große, bewegliche Bild eines Mannes zu erkennen, der auf irgendwelche Knöpfe drückte und sich dabei mal hier, mal dorthin drehte und irgendetwas betrachtete, das man nicht sehen konnte.
    »Mendle! Kannst du mich hören?« Der Mann auf dem Bild drehte sich zur Seite und sprach zu jemand anderem. »Es hat keinen Sinn. Er antwortet nicht. Sollen wir die Flieger ein setzen?«
    Dann erlosch das Bild, und der Bildschirm gab ein leises Zischen von sich.
    »Das ist mehr als Zauberei«, hauchte Hewe.
    »Das Böse!« stieß T'via hervor. »Es muss vernichtet werden!« Sie sprang vor und attackierte das inzwischen erloschene Bild mit ihrem Schwert. Der Bildschirm zersprang in tausend scharfkantige Einzelteile. T'via taumelte sichtlich schockiert zurück, doch ihre Tat hatte den Bann gebrochen. Angst und Aberglauben packte die Umstehenden, und sie machten sich daran, alles in dem makabren Raum zu zerschlagen.
    »Nein!« schrie Jordan, bemüht, die Zerstörung aufzuhalten. »Wir könnten etwas daraus lernen.« Doch es war zu spät - seine Gefährten hörten nicht auf ihn. Selbst Hewe, sein vertrauenswürdiger Lieutenant, wurde von einem unnatürlichen Entsetzen gepackt und drehte durch. Es dauerte nicht lange, und die Einrichtung des Raumes lag zerschlagen und zermalmt auf dem Boden.
    Traurig verfolgte Jordan, wie die Orgie der Zerstörung ein Ende fand. Er sah, wie die magische Energie aus den Beteiligten wich und sie mit hängenden Schultern inmitten ihres Zerstörungswerkes standen. Arden erholte sich als erster.
    Er verließ den Raum ohne ein Wort und erklomm die letzte Ebene des gewaltigen Turmes.
    Das oberste Stockwerk war genauso menschenleer wie der Rest. Arden sah sich kurz um und fing heftig an zu fluchen.
    »Jetzt bleibt nur noch ein Ort«, stieß er wütend hervor. »Dort hätten wir zuerst nachsehen sollen!«
    Er wollte wieder nach unten und brummte etwas vor sich hin.
    »Gemma ist verschwunden, der Oberlord allerdings auch«, sagte Hewe leise zu Jordan.
    »Entweder das, oder sie befinden sich beide in der Blauflammenkammer«, antwortete Jordan. »Und wie wir dort hineinkommen sollen, wissen wir noch immer nicht.«
    »Das werden wir schon sehen!« rief Arden über die Schulter. Dann rannte er weiter, drei Stufen auf einmal nehmend.
    Gemma stand eine ganze Weile vor dem Buch und überlegte, ob sie den Mut hatte, es aufzuschlagen und die schicksalsträchtigen Worte noch einmal zu lesen. Sie hatten ihr solche Angst eingeflößt, aber jetzt ...
    Mit dem letzten Rest ihrer schwindenden Kraft hatte sie eine Tür im Schutzschild der Elementalen geöffnet, der diesen uralten, zeitlosen Raum noch immer schützte. Die Meyrkats, die jetzt wussten, welche Rolle sie für ihr Weiterkommen spielten, waren ihr nach drinnen gefolgt und scharten sich dicht um ihre Füße.
    Schließlich klappte Gemma das Buch auf und war überhaupt nicht überrascht, als es sich auf der gewünschten Seite öffnete. Sie las.
    »>Die Rückkehr des Bringers der Zerstörung nach Apex City und sein Aufstieg dort zu allerhöchster Macht war das Signal, das den Beginn einer Veränderung markiert. Auch wenn seine Verbündeten nichts weiter erreichten als eine Orgie des Blutvergießens, so gelang es ihm dennoch, eine sichere, scheinbar unüberwindliche Festung aus Stahl zu bauen.<«
    Gemmas Herz setzte einen Schlag aus. Scheinbar unüberwindlich. Das war nicht das, was sie zuvor gelesen hatte. Sie las weiter.
    »>Von dort aus setzte er jene Experimente und Geschehnisse in Gang, die zum neuen Zeitalter führten.
    Nur eine Macht hatte sich seinem Erfolg entgegenstellen können, und die wäre um ein Haar an Ignoranz und dem Festhalten an überkommenen Idealen gescheitert. Jedoch die Diener der Erde
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