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Die träumende Welt 02 - Das Schattenreich

Die träumende Welt 02 - Das Schattenreich

Titel: Die träumende Welt 02 - Das Schattenreich
Autoren: Jonathan Wylie
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den Schiedsrichter.
    Und was hast du davon? fragte einer der Anführer den Krallentöter.
    Ich werde den Verlierer fressen, antwortet er.
    Ein kollektives Schaudern ging durch die Köpfe der Meyrkats.
    Das ist keine Nette-Lüge, stellte Ox entschieden fest.
    Ed begriff und ließ von seiner Geschichte ab.
    Während die Meyrkats nervös ausharrten, vibrierte der eigenartige Metallbau und hallte hohl.
    »Der Turm hat einen weiteren Abschnitt der Stadtmauer zerstört«, berichtete Egan. »Es ist noch schlimmer als beim letzten Mal.«
    »Wir müssen es noch einmal versuchen«, entschied Jordan. »Ob wir bereit sind oder nicht. Bald wird es nichts mehr geben, für das man kämpfen kann.«
    »Wissen D'vors Leute, was sie zu tun haben?« fragte Arden.
    »Man hat sie instruiert«, erklärte ihm Hewe.
    »Dann los«, sagte Jordan.
    Diesmal war geplant, so viele Wachen wie möglich fortzulocken, ohne dass es tatsächlich zum Kampf kam, so dass der Kontrolltrupp und Arden versuchen konnten, in den Turm vorzudringen. Sie konnten nur darauf hoffen, dass ihre Bemühungen diesmal größeren Erfolg haben würden.
    Der Aufzug brachte Gemma in die oberste Spitze des Turms. Sie trat heraus, sah sich um, und sofort wurde ihr schwindelig. Der Aufzug fuhr zurück nach unten. Ein dürftiges Geländer war alles, was Gemma von dem schwindelerregenden Abgrund zu allen Seiten trennte. Sie hielt sich nahe der Mitte und versuchte, sich nicht an der Verkleidung des Aufzugs zu klammern. Der Gedanke, sie könnte abstürzen, ließ sie schaudern. Die Gebäude von Great Newport tief unter ihr sahen aus wie winzige Spielzeuge, zwischen denen sich ameisenähnliche Gestalten bewegten. Dahinter erstreckten sich Land und Meer bis in den fernen, frühmorgendlichen Dunst.
    Mendle war bereits da und lehnte gelassen am Geländer. In der Hand hielt er das seltsame Gerät, mit dem er die Blauflammenwand geöffnet hatte.
    »Willkommen, Liebes. Eine tolle Aussicht, findest du nicht?«
    Gemma antwortete nicht.
    »Du bist nicht in Gefahr«, beruhigte Mendle sie. »Ich würde nicht zulassen, dass du abstürzt. Außerdem ist das Geländer nicht der einzige Schutz gegen ein derartiges Missgeschick.« Er drückte auf einen Knopf, und ein schwaches, bläuliches Schimmern wurde sichtbar, das eine Wand um die Plattform bildete. »Obwohl es einen anderen Anschein hat, stehen wir augenblicklich im Innern des Turms. Allerdings werde ich in wenigen Augenblicken die Art des Schutzschildes verändern. Wir können dann zwar immer noch nicht abstürzen - oder hinunterspringen -, aber deine Freunde werden ihre magischen Verbindung herstellen können. Wie du siehst, ist der Augenblick gekommen.«
    Gemma ging langsam auf das Geländer zu und hielt sich dabei so fern von Mendle wie irgend möglich. Sie versuchte, nicht hinunterzusehen, streckte eine Hand aus und drückte gegen die gespenstische Schutzwand. Sie gab ein wenig nach, dann wurde sie hart wie Stahl. Sie drehte sich, um ihren Bewacher anzusehen, klammerte sich dabei mit beiden Händen an das Geländer hinter ihr. Ihre Gedanken rasten, der erzwungene Verrat machte ihr Angst, aber sie wusste keine Möglichkeit, ihn zu verhindern.
    »Dir wird nichts geschehen«, fuhr Mendle aalglatt fort. »Es wird ein einfacher Austausch sein zwischen deinen Kreisen und mir. Ihre Kraft wird durch dich hindurchfließen, dir aber nichts anhaben können.« Er lachte und drückte auf den nächsten Knopf.
    Der Schild ringsum flackerte und wurde fast weiß. Zum ersten Mal spürte Gemma den Wind, der ringsum wehte. Doch die Welt ringsum schien unwirklich, und ihr Gehirn schien explodieren zu wollen. Auf der anderen Seite des Metallrunds nickte Mendle zufrieden und drückte auf weitere Knöpfe.
    Cai meldete sich als erster.
    Wo hast du gesteckt? Ich habe dich so lange nicht spüren können. Jetzt jedoch ist das Gefühl klarer als jemals zuvor.
    Bleib fort. Lass mich alleine, erwiderte sie elend. Es tat ihr von Herzen weh, seine langersehnte Stimme zu hören.
    Warum? Was stimmt denn nicht? Ihre Zurückweisung hatte ihn offenkundig verletzt. Lass dir helfen.
    Nein! Bitte geh einfach.
    Zusammen sind wir stark. Wir sind viele. Lass dir von uns helfen, beharrte Cai.
    Diese Stärke ist nur der Garant für unsere Niederlage, antwortete Gemma verzweifelt. Es wird das Ende von allem sein.
    Du darfst die Hoffnung nicht aufgeben. Wir werden dir alle helfen, wiederholte er.
    Sie versuchte, sich vor ihm zu verstecken, doch es gelang ihr nicht. Gequält musste sie
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