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Die Tränen der Maori-Göttin - Lark, S: Tränen der Maori-Göttin

Die Tränen der Maori-Göttin - Lark, S: Tränen der Maori-Göttin

Titel: Die Tränen der Maori-Göttin - Lark, S: Tränen der Maori-Göttin
Autoren: Sarah Lark
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nicht aus!«, schalt sie und seufzte. »Die Sache scheint viel komplizierter zu werden, als ich gedacht hatte. Aber das ist vielleicht auch besser. Ich muss morgen nach Dunedin, Michael, mit Sean Coltrane sprechen. Mit einem fremden Anwalt kann ich das nicht durchziehen. Aber wie es aussieht, müssen wir neben einem Scheidungsvertrag und einem Kind auch noch eine Sklavin kaufen.«
    »Nun komm doch mit!« Über Elizabeth Station senkte sich die Abenddämmerung, und wenn die Drurys zusammen mit ihren Maori-Freunden auf das Erscheinen der Plejaden warten wollten, wurde es Zeit, aufzubrechen. Atamarie und Matariki hatten bereits ihre Festkleider angelegt, und auch Doortje trug wieder eines der in Parihaka gefertigten Gewänder. Sie strahlte nur so vor Glück, und Kevin ging es ähnlich, auch wenn er nach seinem Abenteuer vom Vortag noch ziemlich mitgenommen wirkte. Lizzie und Michael waren noch nicht zurück aus Dunedin, würden aber sicher zum Fest stoßen, sobald sie heimkehrten. Nur Patrick verschanzte sich mit May in seinem Schlafzimmer. Vermutlich hätte er Nandés Zimmer vorgezogen, aber das belegten ja Matariki und ihre Tochter. Und nun redeten beide seit bald einer Stunde auf Patrick ein. »Vom Trübsalblasen wird es auch nicht besser!«, meinte Matariki.
    »Und May will bestimmt die Drachen sehen!«, fügte Atamarie hinzu.
    Sie war allerbester Stimmung – eigentlich war sie nur zum Umziehen zurück zur Farm gekommen, die Nächte verbrachte sie bei Rawiri im Zelt, seit sie ihn im Dorf wiedergetroffen hatte. Seinen Vorschlag, gleich das Fest zu nutzen, um einander im Gemeinschaftshaus beizuliegen und damit die Ehe zu schließen, hatte sie abgelehnt.
    »Dafür bin ich zu sehr pakeha! «, beschied sie ihn. »Ich stelle mir eine Hochzeit in der Kirche vor, in einem Kleid von Lady’s Goldmine.«
    Sie lachte, als Rawiri verständnislos guckte.
    »Später könnt ihr dann ja eine Nacht im Gemeinschaftshaus schlafen«, vermittelte Matariki, »um der Tradition Genüge zu tun … vielleicht in Parihaka.«
    Atamarie nickte. »Schlafen ist in Ordnung. Wenn wir dann schon so eine Art ›altes Ehepaar‹ sind. Aber für alles andere brauche ich keine Zeugen. Und im Moment wäre schlafen … ziemlich verschwendete Zeit, nicht?«
    Dabei hatte sie Rawiri zugeblinzelt und war gleich darauf wieder mit ihm im Zelt verschwunden. Die beiden schienen im Moment wunschlos glücklich – ihre Drachen würden den Göttern wohl nur Dankesbotschaften in den Himmel schicken.
    Patrick schüttelte allerdings jetzt nur den Kopf zu all den gut gemeinten Einladungen.
    »Ich bin nicht in der Stimmung zum Feiern, Atamie. Zumindest nicht in Gesellschaft. May und ich werden die Sterne am Wasserfall erwarten. Allein!« Um klarzumachen, dass das Gespräch beendet war, erhob er sich, nahm May auf den Arm und ging zur Tür. »Und falls mir danach ist, den Göttern eine Botschaft zu schicken … ich glaube allerdings nicht, dass sie hören wollen, was ich zu sagen habe!«
    Atamarie lachte. »Soll ich dir einen manu leihen, mit direktem Draht zur himmlischen Beschwerdestelle?«, witzelte sie. »Einen habe ich noch hier unten, einen birdman . Sehr aufwendig verziert, ein sehr feiner Botschafter. Vielleicht rührt er an das Herz einer Göttin, und sie bringt dir Juliet zurück.«
    Weit davon entfernt, ihn einfach sich selbst zu überlassen, folgten sie und Matariki ihm hinaus.
    »Bloß nicht, Atamie!« Matariki seufzte und warf einen prüfenden Blick in den Himmel. Sterne standen noch nicht am Himmel, aber er war wolkenlos. Wenn die Plejaden aufgingen, würde man sie leicht sehen können. Ein gutes Omen für das neue Jahr, ebenso wie Juliets Weggang. »Wo wir alle froh sind, dass wir sie los sind. Du doch auch, Patrick, wenn du ehrlich bist, oder?« Sie legte ihrem Bruder den Arm um die Schultern. »Das war doch längst keine Ehe mehr … ihre dauernde Unzufriedenheit, die Streitereien …«
    »Was für mich eine Ehe ist, müsst ihr schon mir überlassen!« Patrick schüttelte seine Schwester wütend ab. »Glaub mir, ich hätte das beendet. Aber nicht so! Es hätte noch einiges zu regeln gegeben.«
    »Zwischen Juliet und dir?«, fragte Matariki kopfschüttelnd. »Also, wenn du mich fragst, war da alles gesagt.«
    Patrick wandte sich böse zu ihr um. »Wer spricht von Juliet, Matariki? Ihr … ihr wisst alle gar nichts, ihr …«
    Die Frauen liefen ihm nach den Weg hinunter. Der Pfad führte zum Teich, nicht zum Wasserfall, aber Patrick war das
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