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Die tote Stadt: Frankenstein 5: Roman (German Edition)

Die tote Stadt: Frankenstein 5: Roman (German Edition)

Titel: Die tote Stadt: Frankenstein 5: Roman (German Edition)
Autoren: Dean Koontz
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einen Grizzlybären umlegen konnte. Eine Waffe mit dieser Feuerkraft besaß ihre eigene Form von Amtsgewalt. Trotz der Waffen und obwohl sie sich aufgedonnert hatten und in ultracoolen schwarzen Gore-Tex- / Thermolite-Regenanzügen für stürmisches Wetter steckten, war die Lage in Rainbow Falls so verzweifelt, dass sie vor Sonnenuntergang das letzte Mal gelacht hatten, und die Aussicht auf Spaß schien extrem gering zu sein.
    »Schnee ist ätzend«, sagte Carson.
    »Diese Bemerkung machst du jetzt schon zum ungefähr zehnten Mal«, stellte Michael fest.
    »Langweile ich dich? Ist das das Ende unserer Ehe? Willst du eine Frau, die nur Gutes über Schnee zu sagen hat?«
    »Langweilig macht mich, ehrlich gesagt, an. Ich habe genug Aufregung für ein ganzes Leben gehabt. Je langweiliger du bist, desto schärfer werde ich auf dich.«
    »Reiß dich zusammen – dein Benehmen ist hart an der Grenze.«
    In dieser Wohngegend im Süden der Stadt waren die Grundstücke zweitausend Quadratmeter groß oder noch größer. Die immergrünen Bäume ragten so hoch auf, dass sich ihre oberen Äste mit dem Himmel zu verflechten schienen, und die Häuser unter ihnen wirkten im Gegensatz dazu kleiner, als sie waren. Hier hatte man das Gefühl, im Schwarzwald zu sein, in einer märchenhaften Atmosphäre, aber in diesem Märchen konnte jeden Moment ein Troll mit teuflischen Gelüsten auftauchen. Durch den zitternden Vorhang dichten Schneefalls betrachtet, schienen die Lichter in jedem Haus vielversprechend zu funkeln und ein Geheimnis oder einen Zauber zu verheißen.
    Ein Haus, das weiter von der Straße zurückversetzt lag als viele der anderen und auf mindestens viertausend Quadratmetern Land stand, fiel durch beträchtliche Aktivitäten auf. Mehrere Pick-ups und Geländefahrzeuge standen in der Nähe des Hauses auf der Auffahrt; jeder Wagen war in einem anderen Winkel geparkt, die Motoren liefen, und die Scheinwerfer waren aufgeblendet. Schwaden von Aus puffgasen zogen durch den Schnee himmelwärts, und helle Strahlen gruben paarweise Tunnel in das Dunkel und trafen in unterschiedlicher Entfernung auf die rissige Rinde von Baumstämmen.
    Da es in diesem Wohnviertel weder Bürgersteige noch Straßenlaternen gab, fuhr Carson auf den befestigten Seitenstreifen und hielt an, um sich ein klareres Bild von dem Geschehen zu machen. Ein paar Leute standen um die Fahrzeuge herum, und ein Mann – aus dieser Entfernung nicht mehr als eine Silhouette – stand, wo die Stufen zu ihr emporführten, auf der Veranda, als bewachte er den Eingang des Hauses. Hinter allen Fenstern waren die Zimmer hell erleuchtet, und durch die Fensterscheiben waren geschäftige Gestalten zu sehen.
    »Gehören die zu uns oder zu denen?«, fragte sich Michael.
    Carson sah an ihm vorbei auf das Haus und sagte: »Schwer zu beurteilen.«
    Ein forsches Pochen an dem Fenster der Fahrertür lenkte ihre Aufmerksamkeit in eine andere Richtung. Ein Mann mit Schnauzbart, Cowboyhut und Wintermantel hatte mit der Mündung einer Schrotflinte, die auf Carsons Gesicht gerichtet war, an die Scheibe geklopft.

5.
    Transport Nr. 1 war noch nicht eingetroffen, als Deucalion aus der Russell Street auf den Parkplatz von KBOW trat. Vier Fahrzeuge standen in einer Reihe links neben dem Gebäude, und ein Ford Explorer stand in der Nähe des Haupteingangs im Parkverbot. Nach dem Dampf zu urteilen, der von dem Schnee aufstieg, der auf der Motorhaube des Fords schmolz, war der Motor des Geländefahrzeugs gerade erst vor einem Moment abgeschaltet worden.
    Der Rundfunksender war in einem einstöckigen Back steinbau untergebracht. Dahinter erhob sich der Sendemast, an dessen Spitze hoch oben im nächtlichen Schneetreiben eine Anzahl von roten Lichtern blinkte.
    Zwei Männer, die offensichtlich aus dem Explorer ausgestiegen waren, gingen auf den Haupteingang zu. Sie hatten Deucalion den Rücken zugewandt und nahmen seine Anwesenheit nicht wahr, als er sich ihnen näherte. Höchstwahrscheinlich waren es Victors Leute, die Vorhut, die vorausgeschickt worden war, um den Angriff auf die Nachtschicht des Senders anzuführen. Aber er konnte sie nicht angreifen, solange er keine klaren Anhaltspunkte für ihr Vorhaben hatte.
    Mit einem einzigen Schritt vollzog Deucalion den Übergang vom Parkplatz in die Empfangshalle hinter der Eingangstür. Die Lichter waren heruntergedreht, und der Empfangsschalter war nicht besetzt.
    Als er hörte, wie ein Schlüssel in der Eingangstür umgedreht wurde, machte Deucalion
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