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Die tote Stadt: Frankenstein 5: Roman (German Edition)

Die tote Stadt: Frankenstein 5: Roman (German Edition)

Titel: Die tote Stadt: Frankenstein 5: Roman (German Edition)
Autoren: Dean Koontz
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zweier Fel sengebirgstannen hindurch, und dort, wo er einen Moment zuvor noch nicht gewesen war, kam ihnen Deucalion entgegen. Sie trafen in einem Lichtstrahl aufeinander.
    »Diesmal ist es für immer vorbei«, sagte der Riese.
    »Das dachten wir schon mal«, rief ihm Michael ins Gedächtnis zurück.
    »Aber diesmal besteht nicht der geringste Zweifel daran. Überhaupt keiner. Ich fühle mich ... zurückgerufen. Nach New Orleans hätte mir klar sein müssen, dass meine Reise auf dieser Welt, wenn es wirklich vorbei gewesen wäre, ebenfalls zu einem Ende gelangt wäre.«
    »Und jetzt wird es dahin gelangen?«, fragte Carson.
    »Es endet bereits«, sagte er. »Ich bin nur zurückgekommen, um euch zu beruhigen und euch zu beteuern, dass Frankenstein Geschichte ist und dass euer beider Leben nie wieder mit seinem verflochten sein werden. Seid froh, seid beruhigt. Jetzt muss ich gehen.«
    Michael wollte nach Deucalions Hand greifen.
    Der Riese schüttelte den Kopf. »Ich bin nicht gekommen, um mich zu verabschieden. So etwas wie einen Abschied für immer gibt es nicht.«
    Eine Wolke verdeckte den Sonnenstrahl, und Schatten fiel auf sie.
    Deucalion sagte: »Bis wir uns wiedersehen«, und wandte sich von Carson und Michael ab.
    Carson erwartete, dass er während der Drehung spurlos verschwinden würde, doch er entfernte sich nicht auf seine übliche Art. Obwohl er in das nunmehr düstere Licht des frühen Morgens unter den Bäumen schritt, verband er sich nicht wie ein Schatten mit den Schatten. Stattdessen ging ein Leuchten von ihm aus, während er sich durch den Wald entfernte. Anfangs war es nur ein schwacher Schein, doch dann wurde er heller und immer heller, bis er eine leuchtende Gestalt war, eine Erscheinung aus reinem Licht. Als er in der Ferne einen Sonnenstrahl erreichte, verschmolz er mit ihm – und war fort.

65.
    Neun Nächte nachdem Deucalion die Wagenladung Kinder in der St. Bartholomew’s Abbey abgeliefert hatte, und fünf Tage nachdem die Kinder mit Bussen nach Hause gebracht worden waren, begab sich kurz vor neunzehn Uhr Bruder Salvatore, auch als Bruder Knuckles bekannt, in den Hof außerhalb des Gästeflügels, blieb dort stehen und blickte zum nächtlichen Himmel auf, an dem keine Sterne funkelten. Genau auf die Stunde begann Schnee zu fallen. Er blieb eine Weile darin stehen und fühlte die Kälte nicht.
    Die fünf Hochzeiten fanden Anfang Dezember statt. Ursprünglich waren sie als getrennte Trauungen gedacht gewesen, aber nachdem man in Rainbow Falls gerade erst 3 298 Tote beklagt hatte, brauchte die Stadt etwas Erhebendes, eine Motivation, um wieder in die Gänge zu kommen und das Leben bei den Hörnern zu packen. Keiner konnte sich so recht daran erinnern, wer als Erster ein Gruppenzeremoniell vorgeschlagen hatte und wie es dazu gekommen war. Geistliche verschiedener Konfessionen einigten sich über die Form, in der die Riten vollzogen werden sollten, das Fassungsvermögen der Kirche wurde vollständig ausgeschöpft, und mehr als zweitausend Personen versammelten sich draußen auf dem Platz, um den trag baren Lautsprechern zu lauschen, die eigens aufgestellt worden waren, damit sie an dem Zeremoniell teilhaben konnten.
    Sully war zu alt für seine Braut, eine Tatsache, die niemand bestritten hätte, aber keiner der Trauzeugen – weder Travis noch Bryce – hätte geduldet, dass jemand es laut aussprach, was auch keiner tat. Alle Bräute schienen wunderschön zu sein, nicht zuletzt Grace und Addison Hawks Erika. Bei Gott, der schönste Moment der ganzen Angelegenheit – abgesehen von Grace’ Jawort – war für Sully, als der junge Rusty Billingham das Lied sang, das er für Corrina geschrieben hatte.
    Da er einer der Helden war – und so schillernd –, war Mr Lyss für Interviews gefragt. Leute wollten ihn dafür bezahlen, dass er seine Geschichte erzählte, aber er erzählte sie umsonst. Das führte dazu, dass Nummy stolz auf den alten Mann war.
    Sie verkauften Großmamas kleines Häuschen. Als sich herausstellte, dass Mr Lyss früher einmal etwas gewesen war, was sich »amtlich zugelassener Buch- und Rechnungsprüfer« nannte, und dass er hoffte, diese Arbeit wieder aufzunehmen, war Großmamas Anwalt, der sich um Nummys Erbe kümmerte, dem alten Mann gegenüber nicht mehr so argwöhnisch. Außerdem machte Mr Lyss sich richtig fein. Manchmal fand Nummy, Mr Lyss sähe fast nicht mehr nach Mr Lyss aus, sondern eher nach Mr Chips in diesem alten Film über eine Knabenschule.
    Zuerst brachte Mr
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