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Die Tote ohne Namen

Die Tote ohne Namen

Titel: Die Tote ohne Namen
Autoren: Patricia Cornwell
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Mrs. Gault aus irgendeinem Grund nicht mitspielen, mußt du mit ihr reden. «
    »Vielleicht taucht Gault ja auch sowieso in der Apotheke auf«, sagte Marino. »Dann erfährt er erst dort, daß das Geld nicht gekommen ist, falls uns die alte Dame im Stich läßt.«
    »Wir wissen nicht, was er tun wird«, sagte Wesley. »Aber ich vermute, daß er vorher anruft.«
    »Sie muß das Geld schicken«, sagte ich. »Daran führt kein Weg vorbei. Und es wird ihr nicht leichtfallen.«
    »Es ist schließlich ihr Sohn«, sagte Wesley.
    »Was passiert dann?« fragte ich.
    »Wir haben dafür gesorgt, daß die Demonstration ungefä hr um zwei losgeht. Um diese Zeit wurde bislang immer das Geld angewiesen. Mitglieder des HRT werden auf der Straße sein, einige auch an der Demonstration teilnehmen. Weitere Agenten werden dasein. Plus Polizisten in Zivil, die überwiegend in der Subway-Station und in der Nähe der Notausstiege positioniert werden.«
    »Was ist mit der Apotheke?« fragte ich.
    Wesley zögerte. »Zwei Agenten werden dort sein. Aber wir wollen Gault nicht in der Apotheke oder davor schnappen. Er könnte anfangen, um sich zu schießen. Wenn es Tote geben soll, dann nur einen.«
    »Ich hoffe nur, daß ich der Glückliche sein werde, der ihn zur Strecke bringt«, sagte Marino. »Danach lasse ich mich pensionieren.«
    »Wir müssen ihn unbedingt unter der Erde schnappen«, sagte Wesley mit großem Nachdruck. »Wir wissen nicht, was für Waffen er zur Zeit hat. Wir wissen nicht, wie viele Personen er mit Karateschlägen außer Gefecht setzen kann. Es gibt soviel, was wir nicht wissen. Aber ich glaube, daß er auf Drogen ist und rapide dekompensiert. Und er hat keine Angst. Deswegen ist er so gefährlich.«
    »Wohin fahren wir?« fragte ich, als wir an düsteren Gebäuden vorbeifuhren. Es nieselte. Kein guter Tag für eine Demonstration.
    »Penn hat in der Bleecker Street einen Kommandoposten eingerichtet, nicht weit von der Apotheke, aber in sicherer Entfernung«, erklärte Wesley. »Ihre Leute haben die ganze Nacht gearbeitet, Computer installiert und so weiter. Lucy ist bei ihr.«
    »Ist der Posten in der Subway-Station dort?«
    Der Beamte am Steuer antwortete. »Ja, Ma'am. Es si t eine Station, wo Züge nur werktags halten und nicht an Wochenenden. Es sollte ziemlich wenig lossein. Die Transit Police hat dort ein kleines Revier, das die Bowery abdeckt.«
    Er hielt vor einer Treppe, die in die Station hinunterführte. Auf den Gehsteigen hasteten Menschen mit Regenschirmen vorüber. Andere hielten sich eine Zeitung über den Kopf.
    »Sie gehen hier hinunter. Links neben den Drehkreuzen sehen Sie eine hölzerne Tür, gleich neben dem Fenster vom Informationsschalter«, erklärte der Beamte. Dann meldete er Commander Penn über Funk unsere Ankunft.
    Wesley, Marino, und ich gingen vorsichtig die rutschige Treppe hinunter. Es regnete jetzt stärker. Der Kachelboden in der Subway-Station war naß und schmutzig, aber kein Mensch war zu sehen. Ich fühlte mich immer angespannter.
    Wir kamen am Informationsschalter vorbei, und Wesley klopfte an eine Holztür. Sie wurde geöffnet, und Detective Maier, den ich zum erstenmal nach Davilas Ermordung im New Yorker Leichenschauhaus gesehen hatte, ließ uns in einen Raum, der in ein Kontrollzentrum umgestaltet worden war. Auf einem langen Tisch standen Schwarzweißmonitore, und meine Nichte saß an einem Pult, auf dem Telefone, Funkgeräte und Computer standen.
    Frances Penn, in der schwarzen Uniform ihrer Einheit, kam geradewegs auf mich zu und schüttelte mir herzlich die Hand.
    »Kay, ich freue mich, daß Sie hier sind«, sagte sie. Sie vibrierte vor nervöser Energie.
    Lucy starrte gebannt auf vier Bildschirme. Auf jedem war ein Teil des New Yorker Subway-Netzes zu sehen.
    »Ich muß weiter ins FBI-Büro «, sagte Wesley zu Commander Penn. »Marino wird, wie besprochen, bei Ihren Leuten draußen sein.«
    Sie nickte.
    »Dr. Scarpetta wird hier bei Ihnen bleiben.« »Sehr gut.«
    »Was genau passiert hier?« fragte ich.
    »Wir sind dabei, die Haltestelle an der Second Avenue zu schließen, die direkt neben der Apotheke ist«, antwortete Commander Penn. »Der Eingang wird mit Böcken versperrt. Solange Fahrgäste unterwegs sind, können wir uns eine Konfrontation nicht leisten. Wir erwarten, daß er aus dem Tunnel kommt, in dem die Subway Richtung Norden fährt. Die Second-Avenue-Station wird ihn reizen, eben weil sie geschlossen ist.« Sie hielt inne und blickte zu Lucy. »Wenn Ihre Nichte
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