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Die tote Autorin (German Edition)

Die tote Autorin (German Edition)

Titel: Die tote Autorin (German Edition)
Autoren: Lena Aischa
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«Wir müssen hier weg, bevor jemand die Polizei ruft», befahl er mit ruhiger Stimme.
     
    Er suchte ihre Sachen zusammen und half ihr sich anzuziehen. Sie verliessen die Wohnung und er schloss die Tür hinter sich zu. Sie liefen zusammen die Treppe hinunter zu seinem Auto. Elisa sass neben ihm, zitterte und brachte kein Wort heraus. Er fuhr sie zu sich nach Hause und trug sie in sein Bett.
     
    «Wo hast du den Autoschlüssel? Ich gehe jetzt dein Auto holen. Warte hier und mach keine weiteren Dummheiten!», warnte er und Elisa deutete mit einer Hand dorthin, wo ihr Wagenschlüssel war.
     
    Er bestellte sich telefonisch ein Taxi und liess sich in die Nähe des Tatortes fahren. Von dort ging er die letzten paar hundert Meter zu Fuss und vergewisserte sich, dass die Polizei noch nicht gerufen worden war. Niemand hatte ihn gesehen. Er öffnete die Wagentüre, stieg ein und fuhr nach Hause. Seinem Blick war der Koffer auf dem Beifahrersitz nicht entgangen. Er hatte aber jetzt keine Zeit sich darum zu kümmern.
     
    Als er in seiner Wohnung ankam, wurde ihm bewusst, in welcher Lage er sich befand. Er musste mit Elisa reden, aber er liess sie noch schlafen, während er alles vorbereitete. Nun war die Millionärin irgendwo und er hatte es mit einer Leiche zu tun. Er würde einige Zeit lang untertauchen und Elisa musste mitkommen. Namenlos rief in seinem Büro an und sagte, dass er ein paar Tage wegfahren müsste, weil er private Dinge zu erledigen hätte. Er bestellte die Flugtickets, packte die Koffer und weckte danach Elisa.
     
    «Elisa, wir müssen für eine Weile die Stadt verlassen. Komm, wir gehen.»
     
    Er stützte sie am Arm, half ihr ins Taxi einzusteigen und sie fuhren zum Flughafen. Etwas beschäftigte ihn, seit er Elisas Auto geholt hatte: Was bedeutete der Koffer, den er in ihrem Auto gefunden hatte? War sie die Mörderin? Hatte sie vorgehabt unterzutauchen? Nur sie konnte diese Fragen beantworten, aber sie sprach nicht mit ihm, auch dann nicht, als sie bereits im Flugzeug sassen. Und er fragte sie nicht.

Die Verwechslung
     
     
    Frau Boss machte sich langsam Sorgen. Elisa war schon seit Wochen nicht mehr erreichbar. Und Namenlos hatte sich auch nicht mehr gemeldet. Sie suchte die Wohnung von Elisa auf, aber eine Nachbarin teilte ihr mit, sie sei schon lange nicht mehr hier gewesen. Elisa hätte die Koffer in Eile gepackt und sie gebeten, den Briefkasten zu leeren und den Blumen Wasser zu geben. Frau Boss fuhr zurück ins Büro, als sie im Radio die Meldung hörte, dass eine Frau tot in ihrer Wohnung aufgefunden worden war. Die Polizei war alarmiert worden, nachdem sie mehrere Tage lang nicht an ihrem Arbeitsplatz erschienen war, obwohl ihr Urlaub vorbei war und sie zu den zuverlässigsten Mitarbeiterinnen zählte. Als der Sprecher auch noch die Strasse nannte, in der die tote Frau gewohnt hatte, wurde Frau Boss unruhig. Sie parkte das Auto, rannte ins Büro und tätigte einige Anrufe. Sie fand heraus, dass die tote Frau Lora Florente war.
     
    In den folgenden Tagen brachten die Zeitungen den Mord gross raus, aber nie war zu lesen, wie sie gestorben war, und kein Wort von den gewonnenen Millionen. Frau Boss wunderte sich, als sie einige Wochen später erfuhr, dass die Akte Lora Florente als ungelöster Fall abgelegt worden war. Sie vermutete etwas. Es war höchste Zeit damit anzufangen alles genau zu überprüfen. Sie verliess das Büro, ging ins Casino und fragte nach. Aber sie bekam keine brauchbaren Auskünfte. Sie spürte: Es war nur eine Kleinigkeit und doch schien diese Kleinigkeit ungreifbar. Zur Polizei konnte sie nicht gehen, denn damit würde sie Elisa in Gefahr bringen. Noch hoffte sie, sie würde sich melden. Aber die Wochen vergingen, die Monate. Durch Zufall hatte Frau Boss erfahren, dass Elisa die Wohnung auflösen lassen hatte, aber niemand konnte sagen, wo sie sich aufhielt. Auch über Namenlos wusste sie nichts und es war ihr deshalb unmöglich etwas herauszufinden. Sie gab auf.
    Eines Tages, viel später, als ihre Firma den Umzug in die neuen Büroräume vorbereitete, fand sie den Zettel: Lora Fiorente. Sie hatte es selbst aufgeschrieben. Frau Boss wiederholte den Namen «Fiorente» immer wieder und hatte dieses Gefühl … das Gefühl, es sei alles so logisch. Als sie am Abend im Bett lag, fand sie keinen Schlaf. Sie zog sich wieder an, fuhr ins Büro und suchte die alten Zeitungen mit den Artikeln über den Mord. Ich glaube es nicht! Wie konnte ich das nur übersehen! Wut kochte in
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