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Die tote Autorin (German Edition)

Die tote Autorin (German Edition)

Titel: Die tote Autorin (German Edition)
Autoren: Lena Aischa
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Mario jederzeit sehen und die Trennung änderte nichts an der Beziehung zwischen Vater und Sohn. Inzwischen war Mario erwachsen und wohnte in seiner Nähe. Sie trafen sich regelmässig und spielten einander nichts vor. Sie waren stets ehrlich zueinander und jeder wusste über den anderen Bescheid. Mario versuchte eine Zeit lang, seinen Vater zu verkuppeln, aber es klappte nicht und irgendwann gab er es auf. Er hoffte im Stillen, die richtige Frau würde schon noch auftauchen. Sven schaute wieder Lora an. Er hatte nur eine Reportage machen sollen, aber was hier ablief, konnte er nicht erklären.
     
    Es war Sehnsucht. Es war Glück. Es war Schmerz. Es war Enttäuschung. Es war Wärme. Es war Erotik. Diese Frau hatte sein Herz berührt und sie heiratete gerade einen anderen Mann. Svens Gedanken und Gefühle spielten verrückt. Seit Jahren achtete er nicht besonders auf seine Männlichkeit. Für eine Beziehung oder Frauen hatte er keine Zeit, und selbst wenn er sie gehabt hätte, würde er sich nicht auf mehr einlassen, denn er wollte sich schliesslich nicht blamieren. Er sah weder hässlich noch ungepflegt aus, im Gegenteil. Manche glaubten, er sei ein Don Juan, andere wussten von seiner plötzlichen Scheidung und merkten, dass etwas nicht in Ordnung war. Niemand traute sich danach zu fragen und er sprach nie darüber. Nur Mario wusste über seine Impotenz Bescheid. Und das sollte auch so bleiben.
     
    Das Einzige, was für Sven zählte, war die Beziehung zu seinem Sohn, und als Reporter Erfolg zu haben. Als er am Abend im Bett lag, waren seine Gedanken immer noch bei Lora und ihrer Hochzeit. Das änderte sich auch in den folgenden Tagen und Monaten nicht. Er hatte ihre Bilder auf seinem PC gespeichert und schaute sie immer wieder an. Er lebte in einer Illusion, in dieser Liebe, die er nicht ausleben konnte, und war trotzdem zufrieden dabei. Er hatte nie versucht herauszufinden, wo sie wohnte. Er hoffte einfach, dass Lora glücklich war.

D er Abschied
     
     
    R icky Rosell sass wie gelähmt am Tisch und fand nicht die Kraft aufzustehen und nach Hause zu gehen. Lora war soeben gegangen. Sie hatte sich von ihm verabschiedet, für immer. Er war mit Claudia verheiratet, die gerade alleine in den Ferien war, aber seit Jahren liebte er Lora. Und in diesem Moment wog diese Ehe schwer auf seinem Herzen. Er konnte die Tränen nicht unterdrücken. Als er damals ihre Stimme das erste Mal am Telefon gehört hatte, wollte er sie unbedingt kennen lernen und lud sie zum Essen ein. Er brauchte mehrere Anläufe. Endlich konnte er sie treffen und war so begeistert von ihr, dass er sich in sie verliebte. Er hatte vor einigen Wochen mit seiner Freundin Schluss gemacht und wäre frei für diese neue Liebe gewesen. Während des Nachtessens lachten sie viel.
     
    Es folgten weitere Treffen und irgendwann konnten sie beide nicht mehr widerstehen und landeten ineinander verknäuelt im Bett. Sie waren erregt und küssten sich leidenschaftlich. Während sie sich liebkosten, suchte Lora mit einer Hand das kleine Ding, das sie nicht mehr wegdenken konnte. Wenn sie keine feste Beziehung hatte, war sie sehr vorsichtig, aber er sagte sofort nein und meinte, er sei allergisch. Sie war zuerst sprachlos, dann bekam sie einen Lachanfall, liess ihn los und sagte: «Das ist ein Scherz, oder?»
     
    Nein, er meinte es ernst. Er hatte tatsächlich vor, schutzlos mit ihr zu schlafen und das in einer Zeit, wo Aids sich immer noch verbreitete. Sie stand auf und bat ihn sich wieder anzuziehen. Die Lust war ihr vergangen. Sie waren beide nicht aufeinander böse, aber enttäuscht. Lora konnte ihm in dieser Hinsicht nicht mehr vertrauen. Wenn er sich bei ihr nicht schützte, dann würde er es auch nicht tun, wenn er mit jemand anderem ins Bett ging.
     
    Ihre innere Stimme warnte sie: Finger weg von ihm! Während er dachte: Sie wird sich schon wieder beruhigen . Einen Tag später rief Rickys Ex-Freundin an. Sie flehte ihn an sich mit ihr zu treffen und über alles nochmals zu reden. Er erklärte sich einverstanden in der Überzeugung, danach sei alles endgültig vorbei. Aber Claudia vermisste das schöne, sorglose Leben an seiner Seite. Sie wollte ihn zurückgewinnen und würde alles tun, um ihr Ziel zu erreichen. Lora war an diesem Abend früh zu Bett gegangen. Plötzlich bekam sie Krämpfe, die so stark waren, dass sie weinen musste. Sie hatte keine Ahnung, was sie ausgelöst haben konnte, bekam Panik und rief Ricky an. Es läutete mehrere Male und dann meldete
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