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Die tote Autorin (German Edition)

Die tote Autorin (German Edition)

Titel: Die tote Autorin (German Edition)
Autoren: Lena Aischa
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Küche und machte sich Kaffee. Claudia wusste, Ricky würde die Nacht im Spital verbringen, also hatte sie genug Zeit alles durchzulesen. Sie trank und las und fühlte sich betrogen, obwohl sie ihn nicht liebte. Aber darum ging es nicht. Sie war seine Ehefrau und wollte auf keinen Fall auf all die Privilegien verzichten, die sie durch diese Heirat erhalten hatte. Bei einer Scheidung würde sie alles verlieren.
     
    Das musste sie verhindern und dafür war sie bereit, einen sehr hohen Preis zu zahlen. Ein Auto, das auf der anderen Strassenseite vor dem Zebrastreifen anhielt, riss sie aus ihren Gedanken. Darin sass eine Frau. War sie diese Lora Fiorente? Claudia kochte bereits vor Wut und hätte am liebsten die Sonnenbrille abgesetzt um genau hinzusehen, aber sie durfte jetzt keinen Fehler machen. Sie versuchte ruhig zu bleiben. Als die Frau an ihr vorbeilief und in das Café ging, kam gerade Ricky an, parkte das Auto und stieg aus. Während er noch die Münzen in die Parkuhr einwarf, hatte sich die andere Frau bereits an einen Tisch gesetzt. Claudia hatte keinen Zweifel, dass sie die Geliebte ihres Ehemannes war.
     
    Sie betrat ebenfalls das Café und nahm an einem Tisch in der Nähe Platz. Von dort aus konnte sie alles sehen und hören ohne aufzufallen. Das Kopftuch passte genau zu ihrem Kleid und fiel bestimmt nicht mehr auf als ein Mann mit Glatze. Der Kellner war noch nicht da gewesen, als Ricky hereinkam und direkt auf Lora zuging. Er streckte seine Arme aus und umarmte sie fest. Claudia staunte nicht schlecht, als er versuchte Lora innig zu küssen und sie sich wehrte. Dann hörte sie, wie Lora zu ihm sagte: «Unter Freunden küsst man sich nicht so!»
     
    «Aber Lora, du weisst doch, wie sehr ich dich liebe. Küss mich bitte!»
     
    «Nein. Du weisst ganz genau, dass ich es nicht will. Unsere Freundschaft ist mir wichtiger als ein Kuss.»
     
    «Aber du verlierst meine Freundschaft nicht, wenn du mich küsst», versuchte Ricky es weiter. «NEIN!!»
     
    Während sie diskutierten, konnte Claudia etwas zu trinken bestellen ohne Gefahr zu laufen, Ricky erkenne ihre Stimme. Der Kellner ging weiter an den Nebentisch und nahm die Bestellung der beiden auf. Durch die Unterbrechung schien die Auseinandersetzung über den Kuss abgeschlossen zu sein. Claudia wurde hellhörig. Ricky und Lora sprachen über eine Trennung, über drei Millionen, über eine Reise und über ein Grundstück. Hatte Ricky vor, sie zu verlassen?
     
    Inzwischen hatten viele Menschen das Café betreten, es herrschte Hochbetrieb. Sie bekam nur Bruchstücke des Gespräches mit. Trotzdem war für Claudia klar, dass diese Lora Fiorente aus Rickys Leben zu verschwinden hatte. Sie sah in der Frau eine grosse Gefahr, die aus dem Weg geräumt werden musste. Claudia zahlte und verliess unauffällig das Café. Als sie im Auto sass und zu ihrem Hotel zurückfuhr, hatte sie sich bereits etwas einfallen lassen.

D ie Gier
     
     
    E lisa hatte schon in derselben Nacht herausgefunden, welches Geheimnis hinter Namenlos steckte. Nachdem Frau Boss ihr sein Foto gezeigt hatte, betrat sie das Casino. Der Platz neben ihm war noch frei. Sie ergriff die Chance, gesellte sich zu ihm und sagte leise «Hallo» . Er lächelte freundlich, entgegnete aber nichts. Als das nächste Spiel begann, setzte sie für ihn einige Jetons auf ihre Glücksnummer und meinte locker: «Wenn meine Nummer oder meine Farbe gewinnt, teilen wir.» Er lächelte zuerst, staunte aber, als Elisa tatsächlich gewann und sah, dass sie selbst überrascht war. Sie schaute ihn an und teilte den Gewinn mit ihm, wie sie es versprochen hatte. Als sie weiter spielen wollte, sagte er zu ihr: «Ich glaube, das genügt für ein feines Abendessen. Darf ich Sie einladen?»
     
    Elisa hatte nichts dagegen. Die Dinge nahmen ihren Lauf. Einige Tage später erwachte sie gegen Mittag in seinen Armen und stellte mit Entsetzen fest, dass sie sich in diesen Mann verliebt hatte. Das waren Gefühle, die sie sich nicht leisten konnte, sie musste klar denken und sachlich bleiben. Einen Tag zuvor hatte sie herausgefunden, wer den Jackpot geknackt hatte. Sie hätte dies ihrer Chefin eigentlich mitteilen müssen, aber dann würde Frau Boss die Angelegenheit selbst in die Hand nehmen und sie würde auf der Strecke bleiben. Elisa wollte nicht einfach nur ihren Lohn kassieren, sondern auch ein Stück vom Kuchen haben, und sie musste sich etwas einfallen lassen. Sie hatte Namenlos erzählt, dass sie nicht arbeiten müsste, weil
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