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Die Tonne mit dem Totenkopf

Die Tonne mit dem Totenkopf

Titel: Die Tonne mit dem Totenkopf
Autoren: Thomas Brezine
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befand es sich?
    Dominik hatte sich von den anderen getrennt und begutachtete noch einmal den Wasserfall. Das erdige Ufer führte sehr knapp an ihn heran und ging dann in einen Felsvorsprung über, der ungefähr so breit wie ein paar Schuhe war. Dieser Vorsprung führte direkt hinter den Wasserfall.
    „He! Kommt alle her!“ schrie Dominik plötzlich aufgeregt. Er deutete mit dem ausgestreckten Zeigefinger auf den Fels.
    „Ich... ich habe es zuerst für Moos gehalten“, erklärte er den anderen, „aber das ist etwas anderes. Das ist eine Flüssigkeit!“
    Dr. Mak schluckte. „Das Gift! Die Monster-Mixtur! Sie quillt aus dem Stein. Aber woher kommt sie?“
    „Moment“, rief Lilo und hob einen langen, abgebrochenen Ast auf. Sie marschierte ganz nahe an den Wasserfall heran und schleuderte den Prügel auf ihn. Wie ein Speer zischte er durch die Wassermassen und verschwand. Allerdings tauchte er im See nicht wieder auf.
    „Leute, das ist es!“ Lieselotte strahlte. „Hinter dem Wasserfall befindet sich eine Höhle. Sie ist durch den Wasservorhang verdeckt. Wir werden jetzt naß werden, wenn wir sie betreten!“
    „WIR nicht!“ sagte Poppi. „Ich warte nämlich hier heraußen.“ Dominik schloß sich ihr an.
    Lieselotte nickte zustimmend und holte einen neuen Ast. Mit ihm tastete sie ab, wo der Eingang zur Wasserhöhle begann. Dann betrat sie den Felsvorsprung und schob sich mit dem Rücken zum Stein an den Wasserfall heran. Sie griff mit dem Arm durch das Wasser, zog den Kopf ein und war gleich darauf verschwunden.
    „Schaut nur, sie winkt euch nachzukommen!“ lachte Poppi. Es war nur Lilos Arm zu sehen, den sie durch den Wasservorhang gesteckt hatte.
    Axel und Dr. Mak folgten ihr und standen nun in einer geräumigen Höhle, in der eine eigenartige Stimmung herrschte. Das Sonnenlicht wurde durch den Wasserfall gebrochen und flackerte wie Flammen an den Felswänden. Die Steine waren feucht und schimmerten, als hätte sie jemand lackiert.
    „Das ist unfaßbar“, stieß Lilo hervor. Sie hatte sich bereits ein paar Schritte vorgewagt und deutete auf zwei große Kammern, die links und rechts von der Haupthöhle wegführten. Der Boden zu ihnen war ansteigend und glatt.
    Obwohl es in diesen Teilen der Höhle ziemlich düster war, erkannte Axel mindestens fünfzig Fässer, die fein säuberlich übereinandergestapelt an den Felsen lehnten.
    Der Junge zog seine Taschenlampe aus dem Hosensack und ließ den Strahl über alle Tonnen streichen. Danach lenkte er ihn auf den Boden, über den sich ein dünnes, klebriges, grünes Rinnsal zog. Er verfolgte es nach oben und kam so in die rechte Nebenhöhle. Ganz am Ende des Tonnenstapels lag, von einigen Felsbrocken verdeckt, ein kleines Faß.
    Ein knallroter Totenkopf mit drei Knochen prangte darauf!
    „Ja... ja, das ist die Gifttonne!“ freute sich Dr. Mak. „Felsen haben Loch in sie geschlagen. Deshalb die Mixtur rinnt aus und über Boden, hinab zu Wasser! Los Kinder, schnell, wir... wir nehmen das Faß mit“, entschied er.
    „Irrtum, Schlitzauge, das übernehme ich!“ sagte eine Frauenstimme hinter den dreien.
    Im Tosen und Rauschen des Wassers hatten Axel, Lilo und der Wissenschaftler nicht bemerkt, daß noch jemand die Höhle betreten hatte. Als sie sich nach hinten wandten, rief der Chinese überrascht: „Dr. Salba!“
    „Salba? Das ist doch Frau Kunstmann von der Umweltschutz-Organisation!“ fiel ihm Lilo ins Wort.
    Hinter der Frau tauchte nun eine zweite Person auf.
    „Der Dickbauch!“ stöhnte Axel.
    Diesmal war der Mann bewaffnet und hielt eine Pistole drohend auf den Wissenschaftler und die Junior-Detektive gerichtet!
    „Aber wieso... was tun Sie da?“ stammelte Dr. Mak.
    Von Freundlichkeit war an der jungen Frau nun keine Spur mehr zu entdecken. Sie lächelte kalt und sagte: „Ich habe durch Zufall herausgefunden, was Sie da gemischt haben. Sie haben einmal Ihre Aufzeichnungen offen liegengelassen, bevor Sie die Zettel verbrannt haben. Ich wußte, daß es noch eine Probe des Giftes gibt und habe fieberhaft nach ihr gesucht. Oliver“, sie deutete auf den Dickbauch, „Oliver hat mir sehr dabei geholfen. Er ist in der Firma nämlich für das Verschwinden des Giftmülls zuständig. Leider hatte auch er keine Ahnung, wo sich die ,Kostprobe’ der Monster-Mixtur befinden könnte. Doch mir war klar, daß Sie mich eines Tages zu ihr führen würden.
    Sie und Ihr unglaubliches Gewissen! Ich werde mich mit dem Zeug noch heute ins Ausland absetzen.
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