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Die Tonne mit dem Totenkopf

Die Tonne mit dem Totenkopf

Titel: Die Tonne mit dem Totenkopf
Autoren: Thomas Brezine
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Mir nachlaufen!“ kommandierte der Chinese. „Ich euch bringen in Sicherheit!“
    „Einbrecher!“ brüllte der Dickbauch und setzte sich in Bewegung. Durch seine Leibesfülle kam er nicht so schnell in Bewegung.
    „Wir folgen dem Chinesen!“ entschied Lieselotte. Dieser war bereits losgerannt. Die vier Knickerbocker stürmten ihm nach.
    „Halt! Sonst schieße ich!“ schrie der Verfolger hinter ihnen. Lieselotte drehte sich erschrocken um.
    „Der Kerl hat keine Pistole in der Hand!“ rief sie den anderen zu. „Keine Panik!“
    In dieser Sekunde ging das Licht aus, und der Gang lag im Dunkeln. Die Junior-Detektive hörten ein lautes Krachen und dann Husten. Der Dickbauch mußte gegen die offene Tür des Labors gekracht sein und nun im gelben Gas liegen.
    An den verschieden hohen Piepstönen neben sich erkannte Dominik, daß der Chinese auf einer der Tastaturen einen Code eingab. Eine schmale Tür sprang auf, und ein Licht ging an.
    Vor den Knickerbockern lag ein länglicher Raum mit Regalen, die bis zur Decke reichten. Hunderte Blechkanister und Flaschen waren darin eingeordnet.
    „Schnell, schnell!“ trieb sie der Chinese an. „Hinein, hinein!“ Die vier schlüpften an dem kleinen Mann vorbei, der die Tür offenhielt. Kaum waren sie drinnen, schlug er sie zu und drängte sich nach vorne. „Beeilung bitte sehr!“ rief er keuchend.
    Der schmale Lagerraum mündete direkt in eine Halle, in der sich große Fässer und Tonnen stapelten.
    „Haaa!“ hörten die Kinder ein Brüllen hinter sich.
    „Der Fettsack! Er hat uns eingeholt! Er ist auch da!“ schrie Lieselotte. Sofort stürmte der Chinese an ihr vorbei – direkt auf den Angreifer zu.
    „Der ist wahnsinnig!“ murmelte Axel. „Nicht!“ brüllte er dann aus Leibeskräften. „Der Kerl zerbricht Ihnen alle Knochen.“
    Doch der Chinese hatte nicht die Absicht, mit dem bulligen Kerl zu kämpfen. Er stürmte nur ein Stück auf ihn zu und schlug dann einen Haken hinter ein niederes Regal, das im Raum stand. Der Dickbauch folgte ihm mit riesigen, trampelnden Schritten. Doch der Chinese war zu flink. Er ließ sich nicht einholen und zischte um das Regal herum. So schnell, daß der Kraftprotz nun auf einer und der kleine Mann auf der anderen Seite standen.
    Genau das wollte der Chinese. Mit einem lauten Schrei sprang er mit beiden Füßen gegen das Metallgestell. Die Flaschen und Dosen begannen zu wanken und zu klirren.
    Ehe der Dickbauch noch begriff, was der Chinese vorhatte, war dieser schon ein zweites Mal mit voller Wucht gegen das Regal gedonnert. Diesmal war der Stoß stark genug. Die Stellage kippte und fiel direkt auf den Muskelprotz. Ein dumpfes, wütendes Grunzen ertönte. Der Kerl hatte bestimmt keine größeren Verletzungen davongetragen, doch er war mit sich selbst beschäftigt.
    Wie ein Pfeil sauste der kleine Mann nun wieder an der staunenden Bande vorbei und rief ihnen zu, ihm zu folgen. Durch eine kleine Tür traten sie schließlich am Ende der Halle ins Freie. Der Chinese machte den Kindern die Räuberleiter und half ihnen, eine niedere Mauer zu überklettern.
    Im ganzen Firmengelände heulten Sirenen auf.
    Als letzter kam der geheimnisvolle kleine Mann selbst. Wie eine Katze sprang er auf die Mauer und auf der anderen Seite wieder hinunter.
    „Die Kutsche! Dort, am Ende der Straße steht Herr Herzog!“ jubelte Poppi und stürmte los. Erleichtert schlüpfte sie in den Wagen. Die anderen und der Chinese folgten ihr.
    Ein Schnalzen mit der Zunge, und die Pferde trabten los.
    Das Heulen der Alarmsirenen verklang in der Ferne. Die vier Knickerbocker kauerten auf dem Boden der Kutsche und hatten die Augen geschlossen. Sie atmeten schnell und schwer. Rund um sie drehte sich alles. Die Ereignisse der vergangenen Minuten sausten durch ihre Köpfe.
    Eine Frage tauchte bei allen vieren immer wieder auf: Wer war der Chinese?
    Während der Fahrt wurde kein Wort gesprochen. Die Knickerbocker lauschten ständig, ob sie vielleicht das Aufheulen eines Motors hörten. Der Dickbauch könnte schließlich auf die Idee kommen, sie zu verfolgen.
    Doch da war nur das gleichmäßige und schnelle Schlagen der Pferdehufe.
    Glücklich atmeten die Kinder auf, als sie hörten, wie sich das Hoftor des Hauses von Herrn Herzog knarrend und quietschend schloß. Nun waren sie in Sicherheit!
    Erschöpft ließen sich die vier aus dem Wagen fallen und taumelten in Richtung Wohnküche. Sie waren viel zu müde, um sich an den Tisch zu setzen und lagerten deshalb einfach
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