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Die Tonne mit dem Totenkopf

Die Tonne mit dem Totenkopf

Titel: Die Tonne mit dem Totenkopf
Autoren: Thomas Brezine
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auf dem Boden.
    „Kinder, Kinder“, sagte der Kutscher vorwurfsvoll, „in welche Gefahr habt ihr euch denn diesmal wieder begeben? Und wer ist, bitte, dieser Herr?“
    Wie auf Kommando drehten sich vier Köpfe zu dem kleinen Chinesen hin und blickten ihn erwartungsvoll an.
    „Ich glaube, ich euch jetzt bin eine Erklärung schuldig“, murmelte dieser. Vier Köpfe nickten.

Die Monster-Mixtur
     
     
    Der Mann ließ sich auf die Küchenbank sinken und stellte sich erst einmal vor. „Mein Name ist Ching Pong Mak! Doktor Ching Pong Mak! Ich bin Chemiker und bis vor einem halben Jahr habe ich in der Firma ,Penelope’ gearbeitet. Ich war zuständig für die Entwicklung neuer Putzmittel. In dem großen Labor, in dem ihr gefangen wart, habe ich experimentiert!“
    Herr Mak lächelte Herrn Herzog dankbar an, als dieser ein großes Glas Holundersaft vor ihn stellte.
    „Beruhigt die Nerven“, sagte der Kutscher dazu und verteilte den Saft auch an die Knickerbocker.
    „Ich habe gehabt den Auftrag, ein neues Glasputzmittel zu entwickeln“, setzte der Chinese seinen Bericht fort. „Und ich habe lange gearbeitet. Oft bis in die Nacht hinein. Durch einen Zufall habe ich dann einmal eine Flüssigkeit gemischt, die stark nach Marzipan geduftet hat!“
    Axel horchte auf. „Marzipan?“ fragte er. Der Chinese nickte. „Es hat im Wald nach Marzipan gerochen. Damals, als mich diese Horror-Kuh verfolgt hat!“
    Der Wissenschaftler sprang auf und fuchtelte wild mit den Armen. „Diese Mixtur ist eine Gefahr für die Welt! Ich habe es entdeckt durch Glück. Eine der Laborratten ist für mich wie ein Haustier. Sie ist oft auf meiner Schulter gesessen. Als sie das Marzipan gerochen hat, wollte sie sofort die Flüssigkeit trinken. Sie hat es auch getan und war völlig anders. Das zahme Tier hat riesige Augen bekommen und wild um sich gebissen. Die Ratte ist auf mich gesprungen und wollte mich verletzen. Ich habe sie nur mit Mühe und vielen Kratzern in ihren Käfig stecken können. Nach zwei Stunden war dann die Wirkung verflogen!“ berichtete der Forscher in seiner abgehackten, etwas seltsamen Sprechweise.
    Lilo hatte verstanden. „Dieses Gift könnte als gefährliche Waffe verwendet werden. Wenn es zum Beispiel ins Trinkwasser kommt, verwandelt es die Bewohner einer Stadt vielleicht in reißende Bestien. Oder es wird Tieren verabreicht, die dann zu lebenden Waffen werden!“
    „Jaja, so ist es!“ rief der Chinese. „Deshalb ich habe Notizen über Formel vernichtet und die Flüssigkeit in eine Tonne gefüllt. Ich habe einen roten Totenkopf aufgemalt. Mit dritten Knochen! Ich weiß nicht wieso. Einfach so aus Gefühl heraus. Dann habe ich Tonne zu den anderen Giftfässern gestellt. Sie werden einmal im Monat abgeholt, und ich habe geglaubt, in Spezialanlage vernichtet.“
    „Irrtum!“ rief Axel aufgebracht. „Sie werden dem Schiller-Bauern übergeben, der sie im Wald versteckt.“
    Sicher ist er bedeutend billiger, als die Sondermüll-Verwertungs-Firma. So eine Schweinerei!“ entrüstete sich Lieselotte.
    Doch der Wissenschaftler aus China war noch nicht fertig. „Ich bin weg von Firma ,Penelope’, weil ich keine Putzmittel mehr machen wollte. Alle Flüsse und Seen werden kaputt. Doch dann ich habe erfahren von Gift, das angeblich irgendwo verschwindet. Und ich habe gedacht an meine Monster-Mixtur. Ich wollte Faß finden!“
    „Und dabei sind sie zum Schiller-Bauern gekommen!“ setzte Lilo fort. „Sie haben auch sicher Anton in der Nacht zum Kraftwerk verfolgt, weil sie geglaubt haben, er geht vielleicht zu den Giftfässern.“
    Der Wissenschaftler nickte.
    „Jetzt verstehe ich auch. Sie haben dem Bauern vorgetäuscht, auch Giftmüll bringen zu wollen. Damit er Ihnen das Versteck zeigt“, kombinierte Lilo. „Aber waren es auch Sie, der uns im Keller eingeschlossen hat?“
    „Nein! Ich nicht! Ich habe den Keller wieder geöffnet!“ erklärte der Chinese. „Bauer euch hat hineingestoßen! Ich habe es gesehen! Doch Warnung war von mir!“
    „Und Ihnen gehört bestimmt auch der Kugelschreiber mit dem Diktiergerät!“ vermutete Dominik.
    „Ja!“ rief der Forscher. „Ich habe ihn überall gesucht!“
    Lieselotte interessierte nun noch etwas anderes. „Wieso haben Sie uns in der Firma im Labor gefunden? Woher wußten sie, daß wir dort sind?“
    Dr. Mak schüttelte den Kopf. „Das wußte ich nicht. Aber an dem Tag, an dem ich entdeckt habe die Fässer im Keller, wurde ich nach Wien gerufen. Jemand hat zu mir am
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