Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Tochter des Goldsuchers

Die Tochter des Goldsuchers

Titel: Die Tochter des Goldsuchers
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
Bett. »Alles. Und es kostet dich keinen Cent.«
    Carlotta lächelte, als Jim ihr Handgelenk packte und sie zu sich herunterzog, sodass sich ihre Gesichter ganz nahe waren. Beide befanden sich in höchster Erregung, wenn auch aus verschiedenen Gründen.
    »Du wirst dich um sie kümmern?«
    »Ja, verdammt noch mal. Komm endlich her.«
    Carlotta verdrehte die Augen, als Jim sich auf sie warf.

13. K APITEL
    Sarah, die mit dem Wagen auf dem Weg in die Stadt war, sah einen Reiter kommen, und einen Augenblick lang verklärte sich ihr Gesicht. Aber es war nicht Jake, sondern Jim Carlson, der vom Galopp jetzt in einen leichten Trab überging, als er die Straße überquerte. Sie wollte mit einem kurzen Nicken weiter, doch er versperrte ihr den Weg.
    »Morgen, Ma’am.« Er lenkte sein Pferd dicht an Sarahs Wagen heran und wandte sich ihr zu. Sein Atem stank nach Whiskey. »Ganz allein unterwegs?«
    »Guten Morgen, Mr Carlson. Ich möchte in die Stadt und habe es leider ziemlich eilig.«
    »Ach, ja?« Das ging ja leichter, als er gedacht hatte. Nun brauchte er gar nicht erst Lucius zu bemühen, um an sie heranzukommen. »Das ist wirklich schade, denn ich wollte gerade zu Ihnen.«
    »Oh?« Jims Blick gefiel Sarah nicht. »Kann ich denn etwas für Sie tun, Mr Carlson?«
    »Das können Sie.« Langsam, ohne sie einen Moment aus den Augen zu lassen, zog er seinen Revolver. »Kommen Sie vom Wagen herunter.«
    »Sie müssen verrückt sein.« Beim Anblick des auf sie gerichteten Colts war sie sekundenlang wie erstarrt gewesen. Doch jetzt näherte sie ihre Hand zentimeterweise dem Gewehr.
    »Das würde ich nicht tun, Ma’am. Ich möchte Ihnen nur ungern ein Loch in Ihr hübsches weißes Händchen schießen. Also, los jetzt. Steigen Sie ab.«
    »Jake wird Sie umbringen, Mr Carlson, wenn Sie mich anfassen.«
    Daran hatte Jim bereits gedacht. Es war der Grund, warum er Carlottas Plan für seine eigenen Zwecke abgeändert hatte. Jim wollte Sarah nicht sofort töten, es sei denn, sie beging irgendeine Dummheit. »Oh, für Redman habe ich mir auch schon was ausgedacht, meine Süße, mach dir nur keine Sorgen. Steig nur hübsch vom Wagen herunter, sonst muss ich deinen beiden Braunen hier eine Kugel verpassen.«
    Sie zweifelte nicht, dass er seine Drohung wahr machen oder ihr in den Rücken schießen würde, falls sie versuchen sollte, wegzurennen. Geschlagen stieg sie vom Bock herunter und blieb steif neben dem Wagen stehen.
    »Donnerwetter, haben Sie eine tolle Figur. Kein Wunder, dass Sam sich in Sie verguckt hat.« Immer noch den Revolver in der Hand, glitt Jim aus dem Sattel. »Ganz die feine Dame, wie unsere Mutter. Sie haben ja ihr Bild zu Hause gesehen. Tja, Sam ist ganz verrückt auf Bilder.« Jim zog eine Grimasse. Als er seine Hand ausstreckte, um Sarahs Gesicht zu berühren, schlug sie sie zur Seite. »Temperament haben Sie auch. Mutter war nur verrückt, komplett verrückt.«
    Jim trat vor, sodass er Sarah mit seinem Körper an den Wagen drückte. »Sam sagte Ihnen doch, sie sei empfindlich gewesen, nicht wahr? Das ist der Ausdruck, den er gebraucht. Aber sie war einfach nur verrückt, so verrückt, dass der Alte sie manchmal tagelang einsperrte. Als er eines Tages die Tür wieder aufschloss, hing sie da, mit einem hübschen rosa Seidenschal um den Hals.«
    Entsetzt sah Sarah Jim an. »Lassen Sie mich gehen. Wenn Samuel dahinterkommt, was Sie …«
    »Meinen Sie, ich fürchte mich vor Sam?« Lachend zwang er Sarah, ihn anzusehen. »Vielleicht halten Sie ihn für kultivierter, für intelligenter als mich, aber wir haben dasselbe Blut.« Seine Fingernägel krallten sich in ihre Haut. »Vergessen Sie das nicht. Haben Sie ihn schon mal so nahe an sich herankommen und ihn tun lassen, was er wollte? Oder haben Sie sich für dieses Halbblut aufgespart?«
    Sie schlug ihm mit aller Kraft, die Furcht und Zorn ihr verliehen, ins Gesicht. Im nächsten Moment spürte sie den Lauf seines Revolvers an der weichen Stelle unter ihrem Kinn und hörte das Klicken des Hammers.
    »Versuch das noch einmal, und ich überlasse deine Überreste den Geiern – Gold hin, Gold her. Auch dein Pa wollte sich davonmachen.« Der Ausdruck der Fassungslosigkeit in ihren Augen gefiel ihm, er verlieh ihm das Gefühl der Überlegenheit, das er brauchte. »Denk dran, was ihm zugestoßen ist, und richte dich danach.« Jims Atem ging schnell, der Finger am Abzug zitterte. Er hatte gelogen, als er sagte, dass er seinen Bruder nicht fürchtete. Nur aus Angst vor dessen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher