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Die Tochter des Goldsuchers

Die Tochter des Goldsuchers

Titel: Die Tochter des Goldsuchers
Autoren: Nora Roberts
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was er wollte. Aber wenn er sie zwang und es ihm außerdem gelang, nicht von Eli hinausgeworfen zu werden, würden die Türen des »Silver Star« doch in Zukunft für ihn verschlossen bleiben. Ich habe ja Geld, dachte er.
    Als er Anstalten machte, ihrer Forderung nachzukommen, strich Carlotta mit dem Zeigefinger seinen Arm entlang. »Lass uns reden, Jim, dann …« Mit einem gedehnten Seufzer lehnte sie sich zurück, sodass Jim sie betrachten konnte. »Dann bekommst du den Rest umsonst.«
    Schweißtropfen bildeten sich auf seiner Stirn. »Du tust doch nichts umsonst.«
    Langsam, herausfordernd strich sie sich mit einer Hand über die Brust und die leichte Wölbung des Bauches. »Ich will nur erst mit dir reden.« Ihre Mundwinkel zogen sich leicht in die Höhe, als sie sah, wie er schluckte. »Über Gold.« Jim erschrak, doch ihr Lächeln vertiefte sich. »Keine Sorge, Jim. Ich habe ja niemandem etwas erzählt, oder? Keiner Menschenseele habe ich verraten, wie du und Donley – wie ihr den alten Matt Conway erledigt habt.«
    »Ich war betrunken, als ich dir davon erzählt habe.« Zwischen Furcht und Begierde hin- und hergerissen, wischte er sich mit dem Handrücken über den Mund. »Man redet alles Mögliche daher, wenn man betrunken ist.«
    Carlotta lachte. »Niemand weiß das besser als eine wie ich oder eine Ehefrau. Jim, mein Lieber, entspann dich. Wer war es denn, der dir berichtete, dass Matt endlich die Ader gefunden hatte? Versuch jetzt nicht, mich zum Narren zu halten, Liebling. Es geht ums Geschäft, denk dran. Dein Geschäft und mein Geschäft.«
    Verstimmt stützte Jim sich auf und griff nach der Whiskeyflasche. »Ich hab dir doch gesagt, sobald Sam einen Plan hat, kriegst auch du deinen Anteil.«
    »Und was für ein Plan ist das, den Sam aushecken muss?« Sie ließ Jim ein paar Schlucke trinken. Es schadete nichts, einem Mann die Zunge zu lösen, aber manche Männer machte der Whiskey auch bösartig, und bei Jim musste sie aufpassen. Sie nahm ihm die Flasche weg.
    »Das haben wir doch schon besprochen«, meinte er. Die Lust auf körperliche Wonnen war ihm gründlich vergangen, und nach Reden war ihm schon gar nicht zumute.
    »Wenn Sam gedacht hat, er kann Sarah Conway zum Altar schleppen, um so in den Besitz der Urkunde zu gelangen, dann hat er die Gelegenheit dazu verpasst. Inzwischen weiß doch jeder hier, dass sie nicht von deinem Bruder, sondern von Jake Redman angetan ist.«
    Carlotta erhob sich aus dem Bett, und in dem Wissen, dass das schummrige Licht ihrer Haut schmeichelte, strich sie sich langsam mit den Händen über ihren Körper.
    »Weißt du«, begann sie, während sie in ein durchsichtiges Negligé schlüpfte. »Ich habe mich immer zu risikobereiten Männern hingezogen gefühlt, die wissen, was sie wollen, und es sich nehmen.« Sie ließ das Negligé offen, als sie zum Bett zurückkehrte. »Erinnerst du dich an jene Nacht, als du kamst und mir erzähltest, wie ihr – du und Donley – Matt zur Mine hinaufgeschleppt, gefoltert und ihn schließlich umgebracht habt, weil er euch die Urkunde nicht geben wollte? Erinnerst du dich, Jim? Was hatten wir für einen Spaß, du und ich, als wir anschließend hier heraufkamen!«
    Jim leckte sich über die Lippen. Dunkel glänzten Carlottas Brustspitzen, die sich gerade außerhalb seiner Reichweite befanden. »Ich erinnere mich.«
    »Es war aufregend. Zu wissen, dass du gerade einen Mann umgebracht hattest. Ihn getötet hattest, um das zu bekommen, was du haben wolltest. Da wusste ich, dass ich es mit einem richtigen Mann zu tun hatte.« Das Negligé rutschte ihr von der Schulter. »Das Dumme ist, dass seitdem nichts mehr passiert ist. Ich warte immer noch.«
    »Ich habe dir doch gesagt, Sam wird …«
    »Zur Hölle mit Sam«, schrie sie, dann bezähmte sie ihre Wut und lächelte. »Er ist zu langsam, zu vorsichtig. Ein richtiger Mann fackelt nicht lange. Wenn er Sarah Conway will, warum nimmt er sie sich dann nicht? Oder du könntest sie nehmen.«
    Carlotta rückte näher an Jim heran. »Nur sie steht uns noch im Weg. Du kannst mit ihr fertig werden, Jim – und ich rede nicht davon, wieder einmal einen ihrer Ställe in Brand zu setzen.«
    Der plötzlich in Jims Augen aufblitzende Argwohn amüsierte Carlotta. »Tu ihr weh, Jim. Und sie wird die Urkunde schon herausrücken. Danach töte sie.« Carlottas Stimme klang einschmeichelnd. »Wenn du es getan hast, komm zu mir. Dann tu ich alles, was du willst.« In verführerischer Pose stand sie neben dem
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