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Die Terranauten TB 16 - Das Techno-Team

Die Terranauten TB 16 - Das Techno-Team

Titel: Die Terranauten TB 16 - Das Techno-Team
Autoren: Henry Robert
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beschäftigen uns nur mit den Lebenswächtern.«
    »Ich habe immer geahnt, Llewellyn, daß sie in Wirklichkeit ein vernünftiger, umgänglicher Mann sind«, versicherte Kolumban und schaffte es, seine Stimme frei von jedem Unterton der Heuchelei zu halten. Er drehte sich zur Seite, heftete den Blick über die stählerne Tafel hinweg auf den Titan-Technikus. »Nun zu dir, Johorgho«, sagte er in unvermittelt scharfem Tonfall. »Der Clan ist nach ausgiebiger Beratung zu der Einschätzung gelangt, daß du als Oberhaupt unseres Planeten untragbar geworden bist. Trotz der dauernden Hilfsangebote der Terranauten hast du es nicht verstanden, der Krise Herr zu werden, und die Stimmung in der Bevölkerung hat sich gegen dich gekehrt. Käme es dir in den Sinn, dich wieder einmal aus dem Palais zu wagen, könntest du dich davon überzeugen. Wo die Eiserne Faust und die Polizei sich aus den Gleitern auf die Straße begibt, da wird sie vom Pöbel angegriffen, mit Steinen beworfen, ja sogar beschossen. Du hast alle Akzeptanz verspielt. Du …«
    »Das ist nicht wahr …«, röchelte Klamatz, als wäre er soeben aus einem Alptraum erwacht. Seine Patschhändchen fuhren fahrig auf der Tischplatte hin und her. Furcht flackerte in seinen Augen.
    »Du bist mit sofortiger Wirkung deiner sämtlichen Ämter und Würden enthoben«, erklärte Kolumban ungerührt. »Die Clan-Versammlung hat über dich das Urteil gesprochen.« Er drückte einen Code-Geber in dem Instrumenten-Set auf der Oberseite seines linken Unterarms. »Die tiefen Wasser des Blauen Meers werden dein Mausoleum sein«, ergänzte er pompös und deutete zum Portal. Alle Anwesenden, ausgenommen die Bewaffneten, schauten dorthin. Ein Robot schwebte auf seinem MHD-Feld herein. Er brachte ein rundes, steinernes Gebilde, das einem Mittelding aus einem historischen Mühlrad und einem Joch ähnelte; er wies eine längliche Öffnung auf, durch die Kopf und Schultern eines Menschen paßten, dazu ein Paar eiserner Ketten mit Handschellen.
    »Nein!« keuchte Klamatz. »Ich habe getan, was ich konnte …! Das ist Rebellion!« Panik packte ihn. »Das könnt ihr doch nicht machen! Gerade bin ich drauf und dran, die Krise zu meistern …!«
    Zuerst begriff Llewellyn nicht so recht, was eigentlich geschah. Dann entsann er sich, im Laufe des Festbanketts, das der Titan-Technikus nach dem Sieg über die erste Lebenswächter-Generation veranstaltet hatte, gehört zu haben, daß es unter den gesellschaftlich höheren Clans Tradition war, unliebsam gewordene Clan-Angehörige ohne Rücksicht auf Recht und Gesetz im Blauen Meer zu ersäufen.
    »Du hast vollständig versagt, Johorgho«, stellte Kolumban unerbittlich fest. »Dein Abgang wird das Volk beruhigen, und wir können wieder für Ordnung sorgen.«
    »Laßt mir noch ein wenig Zeit«, jammerte Klamatz flehentlich. Prof. Shaman schnitt eine Miene der Betroffenheit und Unentschlossenheit. »Ich werde die Situation bereinigen. Ganz bestimmt! Ich …«
    Was haben sie vor? erkundigte sich Hege Krotzer telepathisch bei Llewellyn. Rasch gab der Riemenmann ihm und den anderen Gefährten auf der gleichen Ebene Aufschluß.
    Die anderen Clan-Mitglieder betrachteten Klamatz mit gnadenloser Verachtung. Kolumban winkte den Bewaffneten zu. »Legt ihm den Kragen des Abschieds an«, befahl er theatralisch.
    Das dürfen wir unmöglich zulassen, Llewellyn, telepathierte Chantal Maikowin. Auch wenn er selbst ein Halunke und Mörder ist, können wir nicht dulden, daß man ihn einfach auf so elende Weise umbringt.
    Ich bin der gleichen Meinung, stimmte Scanner Cloud zu. Sein hageres Gesicht legte von Unmut Zeugnis ab. Der ehemalige Humo vom nicht mehr existenten Planeten Psyta besaß eine ausgeprägt menschenfreundliche Natur und war allen rigorosen Methoden abgeneigt.
    Was geht das uns an? meinte dagegen Hege Krotzer. Sollen sie sich doch gegenseitig abmurksen.
    Aber Llewellyn hatte sich schon entschieden. Wir sollten Ärger weitgehendst vermeiden. Könnt ihr versuchen, diesen Leuten eine etwas nachsichtigere Einstellung zu suggerieren? Aber mit aller Behutsamkeit. Niemand darf Verdacht schöpfen. Normalmenschen nahmen jede tatsächliche oder vermeintliche Beeinflussung durch Psioniker äußerst empfindlich auf, und falls ein Stimmungsumschwung irgendeinem Clan-Mitglied allzu seltsam vorkam, würde es bloß noch mehr Schwierigkeiten geben. Ich werde mich um Zeitgewinn bemühen.
    Drei Bewaffnete stapften auf Klamatz zu; hinter ihnen folgte der Roboter mit dem
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