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Die Terranauten TB 16 - Das Techno-Team

Die Terranauten TB 16 - Das Techno-Team

Titel: Die Terranauten TB 16 - Das Techno-Team
Autoren: Henry Robert
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Regierungsapparats waren ebenfalls anwesend. Als die Ankömmlinge eintraten, hoben der Despot und seine Untergebenen die Blicke von einem fast fünf Meter messenden Strang Spinnengewebe, auf einer ganzen Reihe von Metalltabletts über nahezu die halbe Ausdehnung der Tafel gebreitet.
    »Sehen Sie nur, Llewellyn«, sagte der Titan-Technikus mit unüberhörbaren Anklängen von Irrwitz in der zittrigen Stimme. »Ein Geschenk der Lebenswächter. Ha! Anscheinend haben diese Sumpfschweine gemerkt, daß sie uns nicht kleinkriegen können, und jetzt versuchen sie, sich anzubiedern. Ich hab’s Ihnen immer gesagt, Llewellyn. Wir werden mit denen fertig. Ha!« Wie in unterdrückter Verzweiflung zwinkerte er Llewellyn an. »Wissen Sie was? Wir sollen das essen.« Mit einem in gegliedertes Platin gefaßten Zeigefinger wies er auf den übergroßen Spinnenfaden.
    »Ich weiß«, antwortete der Riemenmann barsch. Der quasitelepathische Chor der Lebenswächter durchdrang die Mauern des Palais Protop ungehindert. Wir sind die Lebenswächter. Allein wir stehen zwischen dem Leben und der Mörderzellen-Logik. Alles Leben im Kosmos befindet sich in unserer Gewalt. Wir zähmen und bändigen das lieben und bestimmen seinen natürlichen Lauf. Die Mörderzellen-Logik ist ein Verbrechen wider die Natur. Wir rotten die Mörderzellen-Logik aus. Wir bringen die Speise des wahren Lebens. Verzehrt die Speise des wahren Lebens! »Und warum tun Sie’s nicht?«
    »Ich habe momentan keinen Hunger.« Nun verstand Llewellyn das Zögern der Anwesenden. Trotz der allgemein schlechten Ernährungslage hatte im Palais nie solcher Mangel geherrscht wie unter der Bevölkerung. Draußen stürzten die ausgehungerten Menschen sich mit wahrer Gier auf die weißen Gespinste der Riesenspinnen. Der suggestive Zwang wirkte nur bei tatsächlichem körperlichem Bedarf. »Außerdem muß Professor Shaman das Zeug erst auf seine Ungefährlichkeit untersuchen«, fügte Klamatz hinzu. »Ich traue diesen Kerlen nicht. Schon viele bedeutende Staatsmänner sind Giftmorden zum Opfer gefallen.«
    Das wirre Gerede des Despoten verblüffte Llewellyn ebenso, wie es ihn erschütterte. Offenbar war Klamatz mittlerweile endgültig nicht mehr zurechnungsfähig. Aber das war ein nebensächliches Problem. Der Riemenmann befürchtete gänzlich anderen Ärger.
    Und in der Tat, Sekunden später schon verengten sich Klamatz’ wulstige Lider, und er stand umständlich von seinem Platz auf, stützte den fleischigen, in Platin geschienten Finger auf die Tischplatte. Er stierte Llewellyn bösartig an wie eine bis zum äußersten gereizte Bulldoge. »Aber mich interessiert etwas ganz anderes, Terranaut«, sagte er schwerfällig und asthmatisch. In seiner Kehle rasselte es heiser. »Wo steckt Gershavo Ranigard? Er ist verschwunden. Können Sie mir dafür eine Erklärung geben?«
    Unverhohlen seufzte Llewellyn vernehmlich auf und setzte sich, ohne erst um Erlaubnis zu fragen, an die Tafel. Chantal Maikowin und die beiden Neuen Lenker machten betretene Mienen. Wie sollte man dem Titan-Technikus das Schicksal, das seinen Chefberater und Wirtschaftsexperten Gershavo Ranigard erteilt hatte, glaubhaft erläutern?
    Unbedachterweise von Hege Krotzer mit seinem Hund Nanuk allein gelassen, hatte Ranigard, ehemaliger Konzern-Manag Technologos’, dank seines Gnuff, eines empathiebegabten Pelzwesen-Symbionten, die PSI-Impulse gespürt, die von der semipsionischen Sonde ausgingen, welche von Luther Straightwire psychokinetisch in Nanuks Hirn implantiert worden war, um die natürliche, animalische Intelligenz des Tieres künstlich zu steigern. Der Empathie-Kontakt mit dem Gnuff hatte Nanuks Empfänglichkeit für die Apathie-Emanationen der Riesenlurch-Lebenswächter verstärkt und den Hund zu psionischen Angriffen gegen sie verleitet. Dabei war in immer stärkerem Maße das n-dimensionale PSI-Reservoir angezapft worden, der energetische Pool, der das RZS, die Lange Reihe und die PSI-Kräfte der Lenker speiste und ihre Tätigkeit überhaupt erst ermöglichte. Die semipsionische Sonde war überlastet worden und zerfallen. Sie hatte die von Nanuk geballte Energie zusammen mit den eigenen Partikeln abgestrahlt. Durch die Abstrahlung der mit RZS-Energie aufgeladenen Semi-Partikel war die zweite Lebenswächter-Generation getötet worden. Gleichzeitig jedoch hatten diese Partikel die Atome von Gershavo Ranigards und Nanuks Körpern saturiert und sie in Ektoplasma verwandelt. Mann und Hund waren in ein untrennbares
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