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Die Terranauten TB 14 - Der letzte Manag

Die Terranauten TB 14 - Der letzte Manag

Titel: Die Terranauten TB 14 - Der letzte Manag
Autoren: Henry Robert
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in die Wege leiten!« Er verlieh seiner Stimme mehr Eindringlichkeit. »Ich erwarte, daß die Truppführer Initiative zeigen. Im übrigen erhalten Sie bald über die Dienstfrequenz weitergehende Anweisungen.«
    »Auf dem Flug zum Palais haben wir an verschiedenen Stellen Brände gesehen«, sagte Llewellyn. »Ich hoffe. Sie werden die Dinge möglichst rasch unter Kontrolle bekommen.«
    Ranigard strich sich mit der Hand über die Stirn, bemerkte darauf Schweiß des Aufgeputschtseins und der Besorgnis. Einen Moment lang blickte er rundum, bemühte sich um Geistesklarheit. Sein Gnuff übermittelte ihm empathisch die grenzenlose Wut und Hilflosigkeit des Despoten, der noch an der stählernen Tafel saß, die absolute Hysterie Lady Claribelles; aber er spürte auch die zornige Gefaßtheit Scanner Clouds, die Aufrichtigkeit der beiden Männer, und das gab ihm einen gewissen Mut. Sofort steigerte das Amphetamin ihn in zweckoptimistische Zuversicht hinein, über deren Unbegründetheit er sich im Kern seines Inneren im klaren blieb; aber er machte sie sich zunutze, versetzte sich einen Ruck. Seine aufgepeitschten Nerven verlangten nach Taten.
    »Kommen Sie«, bat er Llewellyn und den Lenker. »Es wird hell. Am besten verschaffen wir uns erst einmal persönlich einen Überblick.«
    Der Terranautenführer nickte grimmig. Ohne dem Despoten und seiner Gattin Beachtung zu schenken, verließen sie zu dritt den Konferenzsaal.
     
    Auf dem obersten Söller des Tempels der Heiligen Hochenergie stand an der Brüstung ihr Hohepriester, der Hohe Holist Rotheryck Throggmorton, high wie zwanzig Clanlose in einer Suburb-Spelunke. Er kicherte vor sich hin, während er die riesenhaften Lurche beobachtete, die unten durch die Straßen zogen, Fahrzeuge zertraten, Laternen fällten, an Häusern entlangschrammten und dabei Fenster, Türen und Ecken eindrückten. Treppen niederrissen. Das alles schien sich in unendlicher Ferne abzuspielen. Denn Throggmorton hatte sich mit Energy, der Droge, die jeder Zelot des Kultus der Hl. Hochenergie täglich einnehmen mußte – sachlich betrachtet, war sie nichts als ein DMT (Dimethylterephthalat)-Derivat –, vollgepumpt; ihm war, als schaue er aus den Wolken auf das sonderbare Geschehen hinab.
    Er konnte kaum glauben, was er sah. Dennoch war er davon überzeugt, daß es die Lurche tatsächlich gab. Sie hatten, wie er sich schwach entsann, irgend etwas mit den kürzlich aufgetretenen Schmetterlingen zu tun, und sie verbreiteten eine ähnliche telepathische Botschaft: Wir sind die Lebenswächter. Alles Leben im Kosmos befindet sich unter unserer Obhut. Wir bewachen und verteidigen das Leben und erzwingen seinen natürlichen Lauf. Allein wir stehen zwischen dem Leben und der Mörderzellen-Logik. Wir verbieten die Mörderzellen-Logik. Wir sind die Lebenswächter.
    Throggmorton lachte auf. Wußten diese dummen, anmaßenden Kreaturen nicht, daß das gesamte Leben im Kosmos in der Hand des Großen Gottes der Heiligen Hochenergie lag? Wie auch immer, das Energy schützte die Zeloten vor den tückischen Einflüsterungen der Lebenswächter, und auch die Mauern des Tempels waren für sie zu stark und fest. Mit diesen gesicherten Erkenntnissen wandte sich der Hohe Holist von der Brüstung ab.
    Erstaunt sah er in einigen Schritten Abstand die Gruppe der Auserlesenen Zeloten stehen. Er hatte sie vergessen gehabt. Nun jedoch erkannte er das Glänzen in ihren Augen und begriff, daß sie Worte der Erleuchtung von ihm erwarteten. Und wahrhaftig, von ganzem Herzen lag ihm daran, sie nicht zu enttäuschen!
    »Brüder und Schwestern«, rief er leidenschaftlich und deutete mit erhobenen Armen über die Dächer der Stadt hinweg auf die Rauchsäulen, die verschiedenerorts an den Himmel emporquollen und die Morgensonne verfinsterten, »seht ihr die Zeichen und Omen des Chaos und des Verfalls? Ja, ich sage euch, das Chaos bricht über die Non-Zeloten und Clanlosen herein, Plage um Plage, eine ärger als die vorherige, und das liederliche Reich der Non-Zeloten erbebt in seinen Grundfesten. Längst ist es abgeurteilt und verworfen, und mit Donner und Blitz, mit Heulen und Zähneknirschen wird es eines baldigen Tages untergehen! O ja, die Vorzeichen und Plagen mehren sich – doch habt keine Furcht, ihr Diener des Lichts, ihr Auserlesenen Zeloten und anderen Jünger, denn sie künden nicht allein den Untergang des Alten an, sondern ebenso das Neue Reich der Heiligen Hochenergie!« Es gefiel Throggmorton ungemein gut, wie der Sonnenschein
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