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Die Terranauten TB 14 - Der letzte Manag

Die Terranauten TB 14 - Der letzte Manag

Titel: Die Terranauten TB 14 - Der letzte Manag
Autoren: Henry Robert
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wies auf die auf geborstene, stark verworfene Straße. »Zumindest ein Teil der Lurche hat sich offenbar gewaltsam einen Weg aus der Kanalisation gebahnt. Der Rest muß aus dem Fluß gekommen sein.« Er zeigte in den Norden, wo sich ein blaues, silbriges Band durch den Stadtkern schlängelte.
    Äußerst vorsichtig, um nicht feindselige quasipsionische Reaktionen auszulösen, wie sie seitens der Schmetterlings-Lebenswächter erlebt worden waren, erforschte Llewellyn die brutalen Mentalsphären der Lurche. Ihr Quasi-PSI-Potential war von beachtlicher Stärke, und aufgrund der mit den ersten Lebenswächtern gemachten Erfahrungen stand fest, daß sie es koordiniert einzusetzen vermochten.
    Wie schon im Falle der Schmetterlinge hatte es keinerlei Sinn, daß sich die sechs Psioniker – nicht einmal, wenn sie Astletsat einbezogen – auf ein PSI-Duell mit den Lebenswächtern einließen. Deren Übermacht war viel zu groß; auf ganz Technologos mußten Millionen sein.
    »Ich will vollkommen ehrlich zu Ihnen sein«, sagte Llewellyn zum Chefberater, den er zwar als zwielichtig, aber nicht als charakterlich grundschlecht einstufte. »Momentan sind wir ratlos. Ich kann Ihnen keine schnelle Hilfe versprechen. Die Lebenswächter übersteigen unsere PSI-Kräfte.«
    »Mit den Schmetterlingen sind Sie fertiggeworden«, wandte Ranigard nachdenklich ein. »Was ist Ihr Problem?«
    »Die Schmetterlinge haben wir dank der Biopsionischen Speicheranemone schlagen können«, antwortete der Terranautenführer. »Aber sie ist dabei eingegangen, und wir haben keine zweite Anemone zur Verfügung. Es gibt erst wenige Exemplare, und sie befinden sich auf Terra. Soviel ich weiß, werden sie für langfristige PSI-Experimente benutzt.«
    »Wir könnten uns von dort eine Anemone besorgen«, schlug Scanner Cloud vor. »Allerdings läßt sich nicht mit Gewißheit voraussagen, ob wir mit dieser Methode ein zweites Mal Glück haben. Die Lurche sind psionisch bedeutend stärker als ihre Vorgänger.«
    »Ich bezweifle, daß das ein ausschlaggebender Faktor ist«, entgegnete Llewellyn. »Wir sollten keine Chance außer acht lassen. Kannst du uns eine neue Anemone verschaffen?«
    Sofort? fragte Scanner Cloud telepathisch nach.
    Ja, antwortete Llewellyn auf die gleiche Weise. Für seine Begriffe spielte es keine Rolle mehr, ob Außenstehende den Neuen Lenker dematerialisieren sahen oder nicht.
    Cloud nickte bloß. In der nächsten Sekunde schien in der Gleiterkabine ein Regenbogen zu schillern. Dann war der Psyter verschwunden, und das RZS-Feld erlosch.
    Ranigard war erschrocken zurückgezuckt, und der Pilot schaute verdutzt drein. »Was … was war das?« ächzte der Ex-Manag.
    »Er ist nach Terra transitiert«, gab Llewellyn lakonisch Auskunft. Zu ausführlichen Erklärungen fehlte ihm die Lust, und er wußte, daß Ranigard durch seinen Symbionten seine Haltung spüren konnte.
    Tatsächlich verzichtete der Chefberater des Titan-Technikus auf weitere Fragen.
    Auf einmal schoß vor dem Gleiter aus plötzlich gebrochenen Wasserrohren eine gewaltige Fontäne himmelwärts, und Gischt schäumte über die Kanzel den Flugapparats. Ein Ruck durchfuhr den Gleiter, als der Pilot, ein Mitglied der Eisernen Faust, indem er einen derben Ganovenfluch ausstieß, eine heftige Kurskorrektur vornahm. Schon Sekunden später hatte der Fahrtwind die transparente Kanzel wieder vom Wasser freigefegt.
    Während Llewellyns Blick über die fürchterliche Szenerie der geistigen Lähmung und unüberschaubaren Zerstörung schweifte, erspähte er in einigen Kilometer Entfernung ein enormes, viereckiges, anscheinend fensterloses Bauwerk, das sogar einige benachbarte Hochhäuser weit überragte. Der Anblick der senkrechten Wälle, deren glasig-keramische Beschaffenheit davon zeugten, daß sie aus Panzerprotop bestanden, und die Ausbuchtungen von Waffenkuppeln, obwohl letztere offenbar nicht mehr in Betrieb waren, weckten in ihm unangenehme Erinnerungen, Erinnerungen an Kämpfe mit Graugardisten, an Flucht, Verfolgung, Angriff, andere Arten von Leid und Tod. »Was ist das dort hinten für ein Kolossalbau?« erkundigte er sich bei Klamatz’ Chefberater.
    »Das?« Ranigard beugte sich vor und schaute in die gleiche Richtung wie der Riemenmann. »Früher war’s das Fort der Grauen Garnison. Jetzt ist’s der Tempel des Kultes der Heiligen Hochenergie. Ich glaube, ich habe den Häuptling der Sekte mal gekannt. Er hat für mich gearbeitet, als ich … äh … ja, als ich hier noch die
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