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Die Terranauten TB 14 - Der letzte Manag

Die Terranauten TB 14 - Der letzte Manag

Titel: Die Terranauten TB 14 - Der letzte Manag
Autoren: Henry Robert
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Konzernvertretung geleitet habe.« Geringschätzig winkte er ab. »Ich habe keine Ahnung, was dort getrieben wird. Drogen, Orgien … Was weiß ich.« Er zögerte merklich. »Aber Klamatz läßt dort ab und zu Hinrichtungen durchführen«, fügte er schließlich verlegen hinzu.
    »Prächtig«, kommentierte Llewellyn grober als beabsichtigt. Nach seiner Meinung war es allerhöchste Zeit, daß die planetare Widerstandsbewegung, mit der Ranigard insgeheim seit längerem kooperierte, die Herrschaft des Klamatz-Clans zerschlug. Die heikle politische Situation im zerfallenen, in Bio- und Techno-Welten gespaltenen Sternenreich verwehrte es den Terranauten, offen für solche Bewegungen Partei zu ergreifen; sie hätten damit militärische Aktionen gegen die Bio-Welten herausgefordert.
    Ranigard sagte nichts. Der Gleiter näherte sich auf seinem Kurs dem Tempel, dessen Bedrohlichkeit dadurch in Llewellyns Empfinden zu wachsen schien; doch er konzentrierte seine Aufmerksamkeit auf die Lurche. Die Sonne schimmerte auf den feuchten Riesenleibern, gab den der PSI-Gentechnik längst ausgestorbener Florazivilisationen entsprungenen Geschöpfen ein unwirkliches Aussehen.
    Der Bordkommunikator summte, und Ranigard aktivierte das Gerät. »Kommandant«, sagte der EF-Mann auf dem kleinen Bildschirm, »wir haben mit der Auswertung von Satellitenbildern angefangen. Die Lurche sind überall auf Technologos, genau wie vorher die Schmetterlinge. Die Katastrophe ist …«
    »Lassen Sie mich selbst sehen«, unterbrach Ranigard ihn barsch, als könne ihn nichts mehr erschüttern.
    »Jawohl, Kommandant.« Das mit Defensiv-Folie maskierte Porträt des EF-Mitglieds verschwand; einen Moment lang zuckelten nur gezackte Linien über die Mattscheibe. Dann erschienen gestochen scharfe, farbgetreue Satellitenaufnahmen, in winziger Digitalschrift mit Orts- und Zeitangaben versehen.
    In der Tat war es überall das gleiche. Im Laufe weniger Standardstunden hatte die zweite Lebenswächter-Generation Technologos rundum in ihren Bann genommen. Die Teleskope der Satelliten hatten die Ereignisse mit allen furchtbaren Details erfaßt. Ob Stadt, ob Land, allerorts Gewimmel von Riesenlurchen, Verheerungen, lethargische Menschenmassen. Tausende mußten bereits den Tod gefunden haben.
    Die Bilder vermittelten keine grundlegend neuartigen Einsichten, und nach einer Weile hatte Ranigard davon genug, tippte auf eine Sensortaste. Das Kaleidoskop des Schreckens endete; auf der Bildfläche zeigte sich erneut der EF-Mann.
    »Sobald hier Leute abkömmlich sind, senden Sie kleinere Abteilungen mit Amphetaminen in die nächsten Citys«, befahl der Chefberater. »Polizei und Klinikpersonal sind vordringlich zu versorgen. Die Bevölkerung muß örtliche Selbsthilfe organisieren. Setzen Sie Robots ein, wo immer es möglich ist. Gehen Sie nach dem Schnellball-Prinzip vor. Alle größeren Ortschaften müssen sich um ihre jeweilige ländliche Umgebung kümmern. Anders haben wir keine Aussicht, die Lage einigermaßen in den Griff zu bekommen. Erstatten Sie mir halbstündlich Meldung über die Fortschritte. Bei unerwarteten neuen Vorkommnissen informieren Sie mich sofort. Haben Sie alles verstanden?«
    »Jawohl, Kommandant. Vollständig.«
    Der Ex-Manag wirkte gereizt und abgespannt. Anscheinend ließ die Wirkung des Aufputschmittels nach, begann er wieder den Druck der quasitelepathischen Apathie-Emissionen zu spüren, denn er schob sich eine Anzahl Kapseln in den Mund, wahrscheinlich Amphetamin. Unversehens verschluckte er sich, fing zu husten an, wies krampfhaft, während er den Hustenanfall zu meistern versuchte, nach unten.
    Aber Llewellyn hatte schon bemerkt, was geschah. Soweit sein Blick reichte, sah er sämtliche Lurche ihre Stummelschwänze heben. »Bei allen Sternen«, rief der Riemenmann bestürzt. »Was hat denn das nun zu bedeuten?«
    Im folgenden Moment erhielt er darüber Klarheit. Zum Knallen zahlreicher gleichzeitiger Detonationen prasselten aus den aufgerichteten Lurchschwänzen starke elektrische Entladungen wie umgekehrte Blitze an den blauen Himmel empor.
    Zwei grelle, diamantweiße Blitzstrahlen streiften den Rumpf des Gleiters, und ein wuchtiger Stoß warf die Maschine aus dem Kurs. Ranigard schrie irgend etwas. Der MGD-Generator heulte auf, die Hochleistungstriebwerke dröhnten, als der Pilot Vollschub gab, um den Flug zu stabilisieren. Doch die elektromagnetischen Entladungen mußten die Ortungssensoren und das Antikollisionssystem gestört haben, der
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