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Die Terranauten TB 12 - Der weisse Stern

Die Terranauten TB 12 - Der weisse Stern

Titel: Die Terranauten TB 12 - Der weisse Stern
Autoren: Andreas Weiler
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Glimmen nachließ, glitzerten hell die Sterne, und zwischen den Sonnen der Galaxien herrschte friedliche Nacht.
    »Es ist soweit«, flüsterte Luther Straightwire. Die anderen Lenker und Helfer verließen ihre Ruhenischen und gesellten sich ihm hinzu. Irgendwo sang jemand leise, und andere stimmten ein.
    David? rief Myriam.
    Ich bin hier, antwortete er ihr, und sie blickte empor zu der gewaltigen Krone des Urbaums. Meine Aufgabe ist endlich erfüllt. Seine mentale Stimme klang befreit und glücklich. Trauere nicht um mich, Myriam. Ich bin nicht tot. Ich lebe. Vielleicht bis ans Ende der Zeit selbst. Nur meine Gestalt hat sich verändert.
    Myriams Augen füllten sich mit Tränen. Sie zwinkerte, und als sie wieder sehen konnte, befand sie sich im Innern des Organseglers, mit dem sie durch die Singularität transferiert waren. Die Plattform mit der weitgespannten Kuppel blieb rasch hinter ihnen zurück – und war von einem Augenblick zum anderen verschwunden.
    Vor ihnen gähnte das Schwarze Loch.
    Etwas in Myriam flüsterte: Du bist nicht allein. Ich bin bei dir.
    Und als Myriam begriff, versiegte ihr Tränenstrom langsam. Sie war schwanger. Und der Vater ihres Kindes hieß David terGorden.
    Vielleicht, dachte sie mit einem Hauch von Wehmut, vielleicht meinte das der Eremit auf Fresco, als er sagte, das Schicksal habe mich und David nicht zufällig zusammengeführt. Vielleicht ist das meine Mission. In dem Universum, aus dem ich stamme, gibt es keinen Erben der Macht. Dort hat Myriam del Drago – ich – nie einen Sohn namens David geboren.
    Bis jetzt noch nicht.
    »Seht nur!« platzte es aus Claude Farrell heraus. »Seht doch nur …«
    Die Singularität veränderte sich.
    Das Schwarz wurde grau und dann weiß. Weiß wie frisch gefallener Schnee.
    »Sein Schicksal hat sich erfüllt«, sagte Luther Straightwire. »Der weiße Stern leuchtet wieder.«

Epilog
    Haddar Luwic blickte durch die Fenster des Transporters nach draußen und beobachtete durch den Emissionsdunst, wie die Türme und hohen Protopbauten Neucrupps rasch zurückblieben. Die MHD-Generatoren summten leise, und voraus schälten sich die Konturen des Raumhafenterminals aus den Schlieren.
    »Sind Sie ganz sicher, Historiker?« fragte Lirha Ankrum neben ihm noch einmal. Die winzigen Blätter, die aus den Schultern der Grünen Botschafterin wuchsen, raschelten leise. Luwic dachte an die letzten Kapitel des von Claude Farrell geschriebenen Buches.
    »Ja«, sagte er. »Ja, ich bin sicher. Ich kann jetzt nicht einfach so nach Arcant zurückkehren und meine historischen Studien fortsetzen. Ich weiß jetzt, wie wenig auf den Welten der Technologischen Konföderationen sowohl hier in der Kleinen Magellanschen Wolke als auch in der Milchstraße über die Grüne Umgestaltung und insbesondere die Terranauten bekannt ist.« Er sah die Frau an. »Sie wußten es von Anfang an. Sie kannten all die Informationen aus dem Buch.« Sie nickte. »Was haben Sie jetzt vor, Historiker?«
    Er blickte wieder hinaus. »Es bleibt mir nicht mehr viel Zeit«, erwiderte er leise. »Ich bin nahezu hundertzwanzig Jahre alt, und ich trage keinen Pflanzensymbionten, der mein Leben verlängert. Ich möchte noch weitere Dinge in Erfahrung bringen, bevor ich sterbe.«
    Die Botschafterin fragte sanft: »Dann glauben Sie es jetzt?«
    »Daß es David terGorden wirklich gab? Daß es ihn noch immer gibt, irgendwo dort draußen in den Sternenräumen? Ja, davon bin ich nun überzeugt.« Er vollführte eine unsichere Geste. »Können Sie …« Er räusperte sich. »Können Sie mich auf eine der Wandernden Welten der Terranauten bringen?«
    »Nein.« Lirha Ankrum schüttelte bedauernd den Kopf. »Nein, ich bin eine Botschafterin, Historiker. Meine Aufgabe besteht darin, auf den Planeten der Technischen Konföderationen von der Umgestaltung zu berichten, die auf den grünen Welten stattfindet oder schon stattgefunden hat.«
    Sie lächelte hintergründig. »Aber ich möchte Sie mit jemandem bekanntmachen. Jemandem, der Ihnen Ihre Bitte vielleicht erfüllen kann.«
    Haddar Luwic runzelte die Stirn, und die Botschafterin fügte hinzu: »Die beiden Personen, die ich meine, warten an Bord des Organseglers.«
    Der Transporter hielt vor dem Terminal, und Luwic und seine Begleiterin setzten sich die Atemmasken auf, ließen die Kontrollen der Beamten des Nationalen Bewahrungskonzils über sich ergehen und traten schließlich auf den Organsegler zu. Er war ein riesiges, rochenförmiges Geschöpf aus pflanzlichen
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