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Die Terranauten TB 12 - Der weisse Stern

Die Terranauten TB 12 - Der weisse Stern

Titel: Die Terranauten TB 12 - Der weisse Stern
Autoren: Andreas Weiler
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auf sie zu, der nicht minder aufgeregt schien als der Erste Informationsverwalter. Der Novize bedankte sich überschwenglich bei seinem Vorgesetzten für die Ehre, als sein Stellvertreter zu fungieren, und anschließend machten sich Mangir und Luwic sofort auf den Weg. Als sie den zentralen Saal verlassen und den Korridor erreicht hatten, der in die Sektion der Unterkünfte führte, brachte Shag Mangir heiser hervor: »Der dritte Abschnitt – darum geht es doch, nicht wahr?«
    »Ja.«
    Mangir rollte mit den Augen. »Seit Jahren arbeite ich an einer Entschlüsselung. Einige Kapitel sind im Klartext gehalten, aber die anderen … Und hinzu kommt die oftmals recht unleserliche Handschrift. Wie haben Sie es nur geschafft, den Code zu entschlüsseln?«
    »Es war kein Code«, sagte Luwic ruhig.
    »Kein Code?«
    »Nein. Farrell hat im dritten Abschnitt seines Buches einfach nur eine alte, vor einigen tausend Jahren auf der Erde noch gebräuchliche Sprache benutzt: Französisch.«
    Die betretene Verwirrung des Informationsverwalters amüsierte ihn. Den Rest des Weges legten sie schweigend zurück. In der Unterkunft des Historikers angekommen, verriegelte Mangir die Tür. Luwic holte das Buch hervor und zeigte dem korpulenten Bediensteten der Bibliothek die entsprechenden Einträge.
    »Sie brauchen meine Hilfe?«
    »Ja. Es gibt noch einige Punkte, die mir unklar sind. Sie haben Zugriff zu allen hier gespeicherten Daten. Sagt Ihnen der Name ›STAR ANGEL‹ etwas?«
    »Star Angel«, wiederholte Mangir nachdenklich. »Die Bezeichnung eines Raumschiffes?« Er wartete die Bestätigung des Historikers gar nicht ab und nahm vor dem Komterminal Platz. Nachdem er das Gerät eingeschaltet hatte, leuchteten auf dem flachen Bildschirm einige Zahlenkolonnen auf. Mangir seufzte. »Wir haben Glück. Die Informationen sind nicht klassifiziert.« Seine Finger huschten über die Tastatur. Luwic beugte sich über ihn.
    »Hier.« Shag Mangir deutete auf den Monitor. Das Bild auf dem Schirm teilte sich: Links wurden kommentierende Darstellungen abgebildet, während rechts die Worte dahinwanderten und sich zu Sätzen aneinanderreihten.
    »Die STAR ANGEL – ein Kolonistenschiff. Brach während des Großen Exodus im Jahre 2317 alter Zeitrechnung von der Erde auf und flog den Planeten Djinga in der 3. Stellaren Provinz an. An Bord befanden sich einhunderttausend Siedler in der Hibernation. Gesteuert wurde das Schiff von einundzwanzig speziell geschulten Treibern. Die eigentliche Loge bestand nur aus neun Treibern und einem Logenmeister. Die anderen lösten ihre Kollegen in regelmäßigen Intervallen ab. Alle einundzwanzig PSI-Begabten waren auch als Terraformer und Ökospezialisten ausgebildet.« Er sah auf. »Was hat denn die STAR ANGEL mit David terGorden zu tun?«
    »Lesen Sie nur weiter.«
    Mangir schnaufte. »Nun …, es kam zu keinen Problemen beim Flug des Kolonistenschiffes. Es traf planmäßig auf dem Zielplaneten ein. Die erste Gruppe der Hibernanten wurde geweckt. Sie setzte sich hauptsächlich aus Protop-Fachleuten, Architekten, Technikern, Biologen, Chemikern, Genetikern und Landwirtschaftsexperten zusammen – nach der damaligen Einstufung alles Arbeiter. Unter der Anleitung der Treiber gingen sie daran, eine erste menschliche Niederlassung zu begründen und die schon vorher analysierten und erkundeten fremden Ökosysteme ganz vorsichtig und behutsam den Bedürfnissen der entstehenden Kolonie anzupassen. Es klappte alles wunderbar. Natürlich gab es Probleme, aber man fand recht schnell Lösungen für sie. Schließlich wurden auch die anderen Hibernanten geweckt.«
    Der Informationsverwalter betätigte einige weitere Tasten. Die Kolonnen aus Buchstaben und Zahlen huschten schneller über den Schirm.
    »Hm, die Kolonie wuchs in nur gut drei Jahren von hunderttausend Menschen auf mehr als einhundertvierzigtausend. Man entdeckte reichhaltige Rohstoffvorkommen, die Basis einer leistungsfähigen Schwerindustrie.« Shag Mangir runzelte die Stirn. »Man begann damit, sie abzubauen. Und dabei stellten sich die ersten größeren Probleme ein. Es kam zu rätselhaften Zwischenfällen und Unglücken, die Menschenleben forderten. Insbesondere die Treiber bemühten sich um eine Aufklärung. Aber noch bevor die Untersuchungen erste Ergebnisse erbrachten, brach die Katastrophe über die Siedler herein. Die gesamte Ökologie veränderte sich praktisch über Nacht. Aus harmlosen Nagetieren wurden Bestien, die über Menschen herfielen. Vorher eßbare
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