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Die Terranauten TB 10 - Der Sternenfänger

Die Terranauten TB 10 - Der Sternenfänger

Titel: Die Terranauten TB 10 - Der Sternenfänger
Autoren: Andreas Weiler
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Kaiserkraftkonglomeraten in der Galaxis ausgehenden Gefahr … das ist die Geschichte David terGordens.«
    Shag Mangir verzog skeptisch das Gesicht. »Viele Fachleute sind der Meinung, daß die Rolle terGordens heute stark überschätzt wird. Wenn er gelebt hat – und selbst in diesem Punkt können wir uns nicht ganz sicher sein – war er vielleicht nur ein einfacher Treiber, ein Sternen vagabund …«
    Haddar Luwic nickte langsam und nachdenklich. »Das stimmt auch. Unter dem Phantasienamen Stardust-Dave flog er, fast zehn Jahre als einfacher Treiber von Planet zu Planet. Dann aber wurde er sich seiner Bestimmung bewußt. Der Konnexkristall war der endgültige Auslöser. Nein, David terGorden war nicht nur ein einfacher Treiber und Terranaut, sondern auch ein Spektrum – eins von neun, ein Erbe der Macht. Und nach der Zerschlagung des Konzils der Konzerne begab er sich auf eine lange Reise. Er kannte seine Aufgabe: Er mußte die acht anderen Spektren finden und sie in sich aufnehmen, um mit ihnen zusammen den Weißen Stern zu bilden – den Schlüssel zur Reaktivierung der Langen Reihe, um die Entropiegefahr, die unserem Universum drohte, endgültig zu bannen. Damals ahnte er noch nichts von den Machenschaften des falschen Spektrums, seines gefährlichsten Gegners. Der Falsche lockte ihn in die Falle eines kosmischen Labyrinths, in die Multiwelt Ohne Grenzen. Dort fand er weitere Erben der Macht, die er in sich aufnahm. Er befreite die segmentierten Welten von Ohne Grenzen, aber es gelang ihm nicht, das falsche Spektrum zu stellen und ebenfalls zu absorbieren – ein Spektrum, das den Untergang unseres Kosmos beschleunigen wollte. Sechs Erben der Macht hatte er damals bereits in sich vereint. Es fehlten noch zwei.« Der alte Historiker seufzte. »Ich habe mich wieder und immer wieder mit dieser Geschichte beschäftigt. Ich fand auch einige Berichte über den sogenannten Sternenfänger und die Sonnensphäre, aber sie enthielten keine Details. Der Weiße Stern zum Beispiel wurde in diesen überlieferten Dokumenten nie erwähnt. Dies hier aber …« Er deutete auf das Buch. »Der Verfasser Claude Farrell war einer der engsten Freunde David terGordens.«
    »Und wenn Sie sich irren?« fragte der Informationsverwalter leise. »Wenn alles nur Legende ist und weiter nichts? Es sind inzwischen rund viertausend Jahre vergangen, Historiker. Eine lange Zeit. Und Menschen neigen dazu, einige Dinge zu beschönigen und andere zu dramatisieren.«
    Haddar Luwic sah den dicken Mann an. Die Augen waren weit aufgerissen, und rote Flecken zeigten sich auf den fleischigen Wangen des Informationsverwalters. Shag Mangir hoffte. Und Hoffnung war ein Elixier, das verlorene Träume zurückbringen konnte.
    Ist es das? überlegte der Historiker. Ist das vielleicht der Schlüssel, den die Biowelten schon so lange suchen? Nur ein Name – David terGorden. Aber es war auch ein Name, mit dem verschiedene Bilder und Vorstellungen verbunden wurden. Die Mitglieder von Widerstandsbewegungen auf Technowelten flüsterten ihn hinter vorgehaltener Hand. Stadtguerilla machten ihn zu ihrem verbalen Banner. Kinder murmelten ihn nachts im Schlaf. Selbst wenn er wirklich nie gelebt hat, wenn er tatsächlich nichts weiter als eine Legende ist … dachte Haddar Luwic. Sollen die Menschen glauben, es habe ihn gegeben. Die Bevölkerungen der Technowelten brauchen einen Anker, an dem sie sich festhalten können.
    »Und die Wandernden Welten der Terranauten?« fragte der alte Historiker. »Sie sind unterwegs zu fernen Galaxien, um auch dort die Botschaft der Uralten zu verkünden. Ich hatte keine Möglichkeit, eine von ihnen zu besuchen. Aber ich weiß aus alten Aufzeichnungen, an deren Wahrheitsgehalt kein Zweifel möglich ist, daß jeder Terranaut davon überzeugt ist, ein ideeller Nachfahre David terGordens zu sein.« Luwic blätterte in dem alten Buch zurück und schlug die erste Seite auf. »Lassen Sie uns diesen Bericht hier studieren, Mangir. Heben wir uns ein Urteil für später auf; warten wir damit bis nach dem Abschluß einer sorgfältigen Text- und Syntax-Analyse.«
    Er zögerte kurz, und dann begann er zu lesen, langsam und leise.

Kapitel 1
Eine seltsame Begegnung
    Das Regenbogenfeld des Raum-Zeit-Stroboskops erfaßte David terGorden. Er sah noch, wie sich die Gestalten Nardas und Nayalas vor ihm aufzulösen begannen, wie das Glühen der Trisonne des kosmischen Labyrinths nach und nach verblaßte – und dann schwebte er in grauweißem Nichts. In
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