Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten TB 10 - Der Sternenfänger

Die Terranauten TB 10 - Der Sternenfänger

Titel: Die Terranauten TB 10 - Der Sternenfänger
Autoren: Andreas Weiler
Vom Netzwerk:
Ersten ins Zweite Kosmische Zeitalter? Sind Sie mit dem Hintergrund vertraut? Wissen Sie um die Historie der Uralten Bescheid?«
    »In groben Zügen«, versicherte der dicke Informationsverwalter rasch. Er nahm neben Haddar Luwic Platz, und der alte Historiker lehnte sich kurz zurück und schloß die Augen.
    »Vor unserem Universum existierte ein anderes, der Kosmos der Uralten. Es war eine rein pflanzliche Zivilisation, die über Äonen hinweg in Frieden und Harmonie gedieh. Dann aber kam es zu einer Katastrophe, die den Grundstein legte für unser heutiges Universum. Entropiebeschleunigende Energie wurde frei, und ein ganzes Weltall wurde in dem Feuer eines kosmosumspannenden Kataklysmus’ zerstört. Die Uralten schufen genetische Sporen, die die Katastrophe überdauerten und nach dem Urknall, der unser Universum gebar, neues Leben schaffen sollten. Sie planten, so in unserem Kosmos weiterzuleben. Die Urbäume entstanden. Aber nicht alle Sporen hatten den Untergang der Ersten Welt unbeeinträchtigt überstanden. Bei manchen von ihnen wurde das genetische Muster verändert. Und nur diesem Zufall verdanken wir unsere Existenz, denn im Universum der Uralten gab es nur pflanzliches Leben, kein carnivores.« Luwic holte tief Luft. »Nun, die Urbäume, ihre Ableger und alle Pflanzen – in ihrem genetischen Gedächtnis war das Wissen um den Untergang der Uralten gespeichert. Sie wußten, daß sich eine solche Katastrophe niemals wiederholen durfte. Die Lange Reihe entstand, eine kosmosweite Einrichtung, die von den Terranauten auch Waffe der Uralten genannt wurde. Denn der carnivore Lebensstrang ahnte nichts von der Gefahr, die von entropiebeschleunigender Energie ausging. Im Zuge der Entwicklung unseres Zweiten Universums kam es immer wieder zu künstlicher Erzeugung solcher Kraft. Viele raumfahrenden Völker glaubten, mit ihrer Hilfe die Sterne erobern zu können. Die Lange Reihe kam immer wieder zum Einsatz, und nach und nach fielen erste Komponenten aus. Die Uralten hatten sie nicht dafür vorgesehen, mehr als einmal aktiv zu werden. Im sechsundzwanzigsten Jahrhundert der alten Zeitrechnung erreichte auch die Menschheit ein Stadium, das den Einsatz der Langen Reihe erforderte. Der Kaiser-Konzern entwickelte einen neuen, überlichtschnellen Raumschiffsantrieb, der die sogenannte ›Kaiserkraft‹ verwendete. Lordoberst Max von Valdec wollte damit die Treiber überflüssig machen. Er strebte eine ›Endlösung‹ an, mit der er alle PSI-begabten Menschen unter seinen Willen zu zwingen gedachte. Es ging schief. Eine unvorstellbare Katastrophe bahnte sich an. Weit draußen im Weltraum bildeten sich irreguläre Zonen mit deformierter Raum-Zeit. Planeten wurden durch Ausbrüche entropiebeschleunigender Kraft vernichtet, Menschen starben einen schrecklichen Tod. Yggdrasil, der Urbaum auf der Erde, versteinerte. Und die Lange Reihe war defekt. Sie konnte die beginnende Katastrophe nicht mehr verhindern. Vielleicht wissen Sie, was in den folgenden Jahren geschah: Unter der Führung David terGordens zerschlugen die Terranauten das Konzil der Konzerne und unterbanden die Räumfahrt der Kaiserkraftschiffe. Einstige Industrieplaneten wie etwa die Erde wurden durch die sogenannten Veränderungssporen zu Grünen Paradiesen, zu Variökologien, in denen fortan die Harmonie mit der Natur im Vordergrund stand. Man zog einen endgültigen Schlußstrich unter eine dunkle Vergangenheit. Oh, es gab auch weiterhin technisch orientierte Planeten, und nach einigen Wirren und kriegsähnlichen Auseinandersetzungen kam es zu einem Frieden zwischen beiden Lagern. In den darauffolgenden Jahrhunderten wurden weitere Verträge abgeschlossen, und die sind noch heute Grundlage der Technologischen Konföderationen: Die interstellare Raumfahrt obliegt einzig und allein den Biowelten mit ihren Organseglern und – vereinzelt noch heute – den Raumschiffen, die von PSI-begabten Treibern mit Hilfe von Urbaummisteln gesteuert werden. Den Technowelten ist die Selbstbestimmung garantiert. Die Bios zwingen niemanden dazu, auf ihre Seite zu wechseln. Aber sie bieten überall ihre Hilfe an. Und viele Technowelten haben in den vergangenen Jahrtausenden einen Kurswechsel vollzogen.«
    Der alte Historiker starrte fasziniert auf das vor ihm liegende Buch. Claude Farrell hatte es geschrieben – einer der engsten Vertrauten David terGordens.
    »Das alles ist bekannt. Aber die Reaktivierung der Langen Reihe der Uralten, die endgültige Bannung der von den
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher