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Die Terranauten TB 10 - Der Sternenfänger

Die Terranauten TB 10 - Der Sternenfänger

Titel: Die Terranauten TB 10 - Der Sternenfänger
Autoren: Andreas Weiler
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hinweg, streifte sich die lederne Kombination vom Leib und zog sich einen der grausilbernen Einteiler an. Das Material war dehnbar und paßte sich seiner Gestalt an. Der Raumanzug, den er anschließend aus dem Gestell nahm, war kompakt strukturiert und ebenfalls elastisch. Er stieg hinein, und während er die Siegel schloß, lauschte er weiterhin der nahen mentalen Stimme. Die Furcht des fremden Bewußtseins hatte inzwischen zugenommen.
    Als der Helm zuschnappte, schaltete sich automatisch die interne Luftversorgung ein. Auf in der Helminnenseite integrierten Computerdisplays leuchteten Datenkolonnen auf, mit denen David nichts anzufangen wußte. Eine synthetische Stimme erklang und formulierte unverständliche Worte.
    »Erbitte Informationen über meinen Aufenthaltsort«, sagte David versuchsweise. Unmittelbar im Anschluß daran fühlte er etwas Kühles, das seinen Hinterkopf berührte, gefolgt von einem kurzen Prickeln. Dann sagte die Computerstimme:
    »Zerebrale Verbindung ist hergestellt. Die Verständigung erfolgt nun mit Hilfe elektrochemischer Assoziation. Bitte sprechen Sie jetzt.«
    David wiederholte seine Frage.
    »Die angeforderten Informationen befinden sich nicht in meinem Speicher. Ich empfehle Ihnen eine Schaltverbindung mit einer Borddatenbank.«
    Mit der Zungenspitze betätigte David einen Sensorschalter, der die in den Schutzanzug integrierten Heizfäden mit Energie beschickte. Kurz darauf wich die Kälte und machte wohliger Wärme Platz.
    »Alle Systeme funktionieren einwandfrei«, meldete der Bordcomputer. »Soll ich die Prallfeldgeneratoren mit Energie versorgen?«
    David sah sich erneut in der kleinen Schleusenkammer um, und dabei fiel sein Blick auch auf die beiden unter schweren Trümmerstücken begrabenen Toten. »Ja«, sagte er.
    Du solltest dir eine Waffe besorgen, riet ihm das intuitive Spektrum. Vergiß nicht: Der Kampf kann nur erst wenige Tage zurückliegen. Vielleicht ist das, was die Zerstörungen hier anrichtete, noch immer aktiv.
    David nickte und griff nach einem lanzenförmigen Objekt, das unter dem Gestell mit den beiden noch verbliebenen Druckanzügen an einem Magnetanker befestigt war. Winzige Funken stoben davon, als das Prallfeld mit dem Metall der Schleusenwand in Berührung kam. Der Computer reagierte automatisch und schuf eine kleine Strukturlücke. David musterte den Gegenstand. Er sah aus wie ein Speer, der dicht unterhalb der Spitze eine knollenartige Verdickung aufwies und ganz oben über einen Sensorpunkt verfügte. Als er ihn versuchsweise berührte, löste sich ein blendend heller Funken aus der Abstrahlspitze der Lanze und brannte ein kleines schwarzes Loch in den Boden zu seinen Füßen.
    Das dürfte genügen, flüsterte die Intuition. Und jetzt – mach dich auf den Weg, David. Ich spüre, es bleibt dir nicht viel Zeit.
    David schob sich an einigen verbogenen Metallstreben vorbei und trat auf das zweite Schott zu. Es öffnete sich nicht, als er die Taste daneben betätigte. Daraufhin griff er nach dem Handrad und drehte. Es knirschte und knackte, und die beiden Segmente des Schotts ächzten Zentimeter um Zentimeter auseinander.
    Im sich daran anschließenden Gang war es völlig dunkel.
    David terGorden schob sich durch die Öffnung zwischen den beiden Schotthälften. Nach einigen Metern stieß er gegen ein Hindernis und blieb stehen. Das halb geöffnete Schott hinter ihm stellte einen schmalen und milchigen Fleck dar, und das Licht, das von dort aus in den Gang tropfte, reichte zu einer Orientierung nicht aus.
    Sieh dich vor, flüsterte das intuitive Spektrum hinter seiner Stirn. Ich verspüre die Aura einer sich verdichtenden Gefahr.
    David studierte die Anzeigen auf den kleinen Displays im Innern des Helms. Die angezeigten Zeichen waren für ihn ohne Bedeutung. Er kannte die Schrift nicht, und auch die chemoelektrische Assoziationsprojektion konnte ihm nicht helfen, sie zu verstehen. »Computer, ich brauche Licht.« Kaum hatte er diese Worte ausgesprochen, da leuchtete eine in den oberen Teil des Helms integrierte Lampe auf.
    Zu seinen Füßen lag eine weitere Leiche.
    Mehrer Laserschüsse hatten sich durch die Brust des Mannes gebohrt, und das Gesicht hinter der geschlossenen Sichtscheibe war nur eine entstellte Fratze. Die im Tod erstarrten Finger der rechten Hand hielten eine klobige Waffe. Nicht weit entfernt an der Korridorwand häufte sich ein bizarr geformtes Metallkonglomerat auf, und einige metallene Pseudopodien bewegten sich wie Grashalme im Wind.
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