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Die Terranauten TB 10 - Der Sternenfänger

Die Terranauten TB 10 - Der Sternenfänger

Titel: Die Terranauten TB 10 - Der Sternenfänger
Autoren: Andreas Weiler
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chemoelektrischen Assoziationsstimulation in ihm verständliche Pseudolaute transkribiert wurden: »Sie befinden sich in einem Sektor mit Sicherheitseinstufung. Identifizieren Sie sich mit dem Zugangscode.«
    »Computer?« fragte David mit rauher Stimme; sein Gaumen war plötzlich ganz trocken.
    »Zu Ihren Diensten.«
    »Sende den verlangten Code.«
    »Dazu bin ich leider nicht in der Lage. Die entsprechenden Signalfolgen sind mir unbekannt.«
    »Letzte Aufforderung«, vermeldete die teilnahmslose Stimme aus dem Empfänger der externen Kommunikation. »Wenn Sie sich nicht unverzüglich mit dem geltenden Code identifizieren, werden Sie eliminiert.«
    David stieß sich mit einem kräftigen Ruck von dem Pult ab und lief auf die Tür in der gegenüberliegenden Wand zu. Noch bevor er sie erreichte, flammten Leuchtplatten in der Decke auf. Ihr heller Glanz überstrahlte das Licht der Sonnen jenseits des Fensters und des Sternhaufens im Fadenkreuz der elektronischen Erfassung. Der Boden unter seinen Füßen begann zu vibrieren. »Intuition? Antworte, Intuition!« Aber das Spektrum blieb stumm. Der Verschmelzungsprozeß der sechs Erben der Macht, die er bereits in sich aufgenommen hatte, vollzog sich immer rascher. Bald würde er die einzelnen Stimmen der Spektren gar nicht mehr hören können – nur noch das Flüstern des unvollständigen Weißen Sterns.
    Er zerrte an dem Öffner, aber die Tür schwang nicht auf. Daraufhin zielte er mit dem lanzenartigen Objekt und betätigte den Auslöser. Ein blendend heller Funke löste sich von der Abstrahlspitze, sengte und kochte über den metallenen Außenpanzer der Verriegelung und zerschmolz Sperrbolzen und elektronische Regler. »Außenmikrofone an«, sagte David und hoffte darauf, daß der Anzugcomputer diesen Befehl ausführen konnte. Unmittelbar darauf vernahm er ein fauchendes Zischen und wirbelte um die eigene Achse. Ein Segment der Decke schob sich beiseite, und zum Vorschein kam der lange und spiralförmig geschwungene Lauf einer Energiewaffe. Elektronische Augen glänzten, erfaßten das Ziel und veranlaßten summende Servomotoren, es anzuvisieren. Als der Lauf genau auf David zeigte, raste ein armdicker Blitz auf ihn zu. Es gelang ihm nicht mehr, noch rechtzeitig genug zur Seite auszuweichen. Der Strahl traf auf das Prallfeld und ließ es aufleuchten. Die Aufprallwucht schleuderte ihn zurück und warf ihn gegen die Tür mit der zerstörten Verriegelung. Das Metall gab unter seinem Gewicht nach, und David fiel. Er stürzte durch einen eng gewundenen Tunnel, der steil in die Tiefe führte, und während er fiel, flammten überall um ihn herum Leuchtplatten auf. Waffen schoben sich aus verschiedenen Bereichen der Wand und feuerten auf ihn. Manche Salven verfehlten ihn nur knapp, andere trafen auf das Prallfeld des Schutzanzugs, das daraufhin schillernd und in allen Regenbogenfarben zu glühen begann.
    »Energieverlust«, meldete der Anzugcomputer unbeeindruckt von dem Geschehen. »Reserve noch dreiunddreißig Prozent.«
    Und David stürzte immer tiefer. Die Schwerkraft veränderte sich. Mal hatte er fast das Gefühl, durch den steilen Korridor zu schweben, und einige Zentimeter weiter schien sich ein tonnenschweres Gewicht auf seine Brust zu legen.
    Allmählich neigte sich der Boden unter ihm der Horizontalen entgegen, und sein Sturz verlangsamte sich. Um ihn herum erhoben sich dunkle Metallwände, und hier und dort waren schimmernde Kristallflächen darin eingelassen. Das Licht der Leuchtplatten gleißte nun hell und stetig. David kam wieder auf die Beine, preßte die Feuerlanze an sich und eilte auf ein Segmentschott zu, das den Tunnel begrenzte. Er berührte den glimmenden Sensorfleck des Öffners, und die Irisblenden der Schleuse schoben sich leise zischend auseinander.
    Davids Blick fiel auf die elektronischen Augen eines Roboters, dessen integrierte Energieschleudern genau auf seinen Bauch zielten.
     
    Es blieb David terGorden gar keine Zeit zu einer Reaktion. Die Maschine feuerte sofort. Zwei Blitze zuckten auf ihn zu, und das Prallfeld flackerte noch einmal und brach in sich zusammen. Unmittelbar darauf spürte David, wie ihn eine imaginäre Riesenfaust zu Boden schmetterte, und an seiner linken Hüfte breitete sich schmerzhafte Hitze aus. Der Roboter setzte sich mit ächzenden Servomotoren in Bewegung und krabbelte ihm auf Dutzenden von Beinen aus Metall und Kunststoff entgegen. David starrte ihn an, konzentrierte sich auf seinen Konnexkristall und öffnete die
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