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Die Terranauten 097 - Der Präventivschlag

Die Terranauten 097 - Der Präventivschlag

Titel: Die Terranauten 097 - Der Präventivschlag
Autoren: Robert Quint
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Würfel, um die Nullsphäre, einsam in dem leeren, stillen Nichts, und wartete.
    Dann dröhnte unvermittelt wieder die bohrende, mächtige Stimme des Realschalters auf.
     
    *
     
    »Ist das wirklich notwendig?« hatte Horeva gefragt. »Ist das wirklich erforderlich? Ich bin müde. Ich bin erschöpft. Vielleicht bin ich sogar krank. Krank vor Sehnsucht nach Permy …«
    Jerbon hatte ihm einen rätselhaften Blick aus seinen großen, kalten Augen zugeworfen und geantwortet:
    »Sie sind die Nummer Eins des Direktorats. Unsere Soldaten werden bald in eine blutige Schlacht ziehen und viele vielleicht für Permy einen qualvollen, einsamen Tod sterben.
    In der Weltraumkälte am Rand der Milchstraße.
    Im Herrschaftsgebiet der Entropie-Verbrecher.
    Die Soldaten erwarten Ihren Zuspruch, Nummer Eins. Sie haben ein Recht darauf.
    Das ist das mindeste, was Sie für sie tun können.
    Meinen Sie nicht auch?«
    Horeva seufzte leise.
    Mit Grauen dachte er zurück an die unheimlichen Vorfälle im Diskussionsforum.
    Litt er an Halluzinationen? Versagte sein Verstand – trotz der Biokontrolle, die jedem Perm körperliche und seelische Gesundheit schenkte?
    Oder …?
    Horeva schauderte.
    Nein, sagte er sich, nein, der Gedanke ist zu entsetzlich, zu absurd, um sich mit ihm zu befassen.
    Doch der Gedanke ließ ihn nicht los.
    Konnte es sein, daß die Rasse der Menschen etwas mit diesen Phänomenen zu tun hatte? Setzten sie eine Psycho-Waffe ein, die so subtil war, daß er allein ihre Wirkung bemerkte?
    Schließlich hatte er in seinen … Visionen zwei dieser Kreaturen gesehen.
    Horeva bewegte sacht den schweren, großen Kopf.
    Denk nicht mehr daran, riet er sich. Vergiß es. Sprich nicht davon. Denn der Konverter wartet auf dich, wenn man erkennt, daß du krank, geistig beschädigt bist …
    Zalm lag längst hinter ihnen.
    Wie ein Pfeil aus purem Licht hatte die Flimmerfähre die Atmosphäre des Planeten verlassen, sich hinaufgeschwungen in den finsteren Weltraum der Kontaktzone und war über den Plasmajet hinweggehüpft, der K-3, die orange Sonne, mit dem glühenden Riesenstern Kontakt verband.
    Der Weltraum war nicht leer.
    Er war schwarz. Er war kalt. Aber er war nicht leer.
    Kraftfelder durchzogen ihn. Psionische Impulse flüsterten mit Myriaden Stimmen.
    Und überall die Kontrollsatelliten.
    Teile des Abwehrsystems, das von den kybernetischen Knoten des psiotronischen Korridors gesteuert wurde.
    Andere Flimmerraumschiffe.
    Und die gewaltigen, zahllosen Einheiten der multi-rassischen Kriegsflotte.
    Manche bestanden aus Stahl und exotischen Metallegierungen.
    Andere waren organisch gewachsen und erinnerten an verschrumpelte Früchte von dem Umfang kleiner Monde.
    Wieder andere funkelten wie winzige Sterne; Energiefelder formten ihre Hüllen und ihre Decks und Maschinen.
    »Es werden immer mehr«, bemerkte der Kriegsspezialist, der außer Horeva der einzige Passagier an Bord des automatischen Flimmerschiffes war.
    Jerbons Eisaugen glänzten.
    So muß es sein bei den Kriegsspezialisten, durchfuhr es die Nummer Eins des Perm-Direktorats. Waffen bereiten ihnen Lust, und Soldaten versetzen sie in Ekstase. Sie sind dafür gezüchtet und ausgebildet worden … Nur für den Krieg, nur für den Kampf.
    Das Flimmerschiff gewann an Geschwindigkeit.
    Wie Krakenarme griffen die Plasmajets strahlenförmig durch das All.
    Vierundzwanzig Arme, die den Energiehaushalt der vierundzwanzig Sonnen stabilisierten und die Kraftfelder und all die Myriaden technischen Einrichtungen mit Energie versorgten.
    Jerbon zapfte telepathisch das Datenbewußtsein des psiotronischen Piloten an.
    »Gleich haben wir es geschafft«, murmelte er. »Was werden Sie zu ihnen sagen, Nummer Eins? Welche Worte werden Sie unseren tapferen Soldaten mit auf ihren langen Weg geben?«
    Horeva starrte den Kriegsspezialisten an.
    Nervöse Heiterkeit keimte in ihm auf.
    Auf eine ungewisse Art erinnerte ihn Jerbon plötzlich an eine Karikatur, an ein Zerrbild. Obwohl ihn nur Zentimeter von Jerbon trennten und die Haut des Perm fest schien, wirkte er in diesem kurzen, bizarren Moment unwirklich.
    Wieder packte Furcht die Nummer Eins des Perm-Direktorats.
    Jerbon beugte sich nach vom.
    »Etwas stimmt nicht mit Ihnen, Nummer Eins«, stellte er nüchtern fest. »Seit heute morgen sind Sie verändert …«
    Horeva zwang sich zur Ruhe.
    »Sie irren sich, Kriegsspezialist«, entgegnete er kalt. »Möglicherweise zerrt der bevorstehende Krieg an Ihren Nerven.«
    Jerbon wich zurück.
    Aber er
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