Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten 097 - Der Präventivschlag

Die Terranauten 097 - Der Präventivschlag

Titel: Die Terranauten 097 - Der Präventivschlag
Autoren: Robert Quint
Vom Netzwerk:
bestand.
    Nicht aus Glas, nicht aus Kunststoff.
    Vielleicht war es auch nur ein Kraftfeld.
    Der Riemenmann wußte es nicht.
    Er kreiste im ewigen Blau und betrachtete David terGorden, der noch immer zu schlafen schien.
    Erinnerungen überfluteten ihn.
    Syrta – jener Planet, auf dem alles begonnen hatte und wo er zum ersten Mal terGorden begegnet war. Der PSI-Ruf der Superloge. Das Große Fest auf der Erde und die Kämpfe im Heiligen Tal. Der Untergang von Zoe, den David miterlebt hatte – während er mit den Treibern und den Gefangenen aus den Mondkerkern mit dem ersten Prototyp eines Kaiserkraftschiffes hinaus aus der Galaxis geschleudert worden war.
    Dann das Wiedersehen auf Argus.
    Rorqual. Sarym, die Haßseuche, Stonehenge II und die Thingsteine.
    Die PSI-Invasion Gorthaurs, die David im letzten Augenblick mit Hilfe von Bolters Hausfreund hatte zurückschlagen können.
    Der Vorstoß nach Shondyke, der Angriff von Valdecs Supertreibern und die Abkapselung der Grauen Zentralwelt.
    Valdecs Sturz und die Veränderungen auf Rorqual, die zur Entdeckung der Raumschiffsfalle geführt hatten.
    Das unheilvolle Wirken der Weltenplünderer und die Konfrontation mit den Kosmischen Sporen.
    Die Entwicklung des Bundes der Freien Welten, der Zusammenbruch des Ersten Sternenreiches der Menschheit und Valdecs Rückkehr zur Erde.
    Schließlich die durch das Erscheinen des Puren Halvcwar provozierte gemeinsame Expedition der Valdec-Fraktion und der Terranauten zu den Entitäten.
    Der Alte Wald, Frosts Verrat und die Scheinwelt.
    Und nun – der Realschalter.
    Benommen bewegte der Riemenmann den Kopf.
    Soviel war geschehen in diesen kurzen Jahren seit dem Großen Fest Ende des 25. Jahrhunderts.
    Valdecs skrupelloser Einsatz der Kaiserkraft hatte die Menschheit bis dicht an den Rand des Untergangs gebracht.
    Und nicht nur die Menschheit.
    Der gesamte Kosmos schwebte in der gleichen Gefahr wie einst das Prä-Universum der Uralten.
    Llewellyn sah David an, und er dachte: Er ist der Erbe der Macht – und wenn der Realschalter recht hat, dann steht ihm eine Aufgabe bevor, die vielleicht zu groß ist, um von einem Menschen bewältigt zu werden.
    In diesem Moment öffnete David terGorden die Augen.
    Llewellyn war so überrascht, daß es ihm die Sprache verschlug. Wortlos starrte er seinen alten Freund an.
    terGorden lächelte.
    Doch es war nicht sein vertrautes, jungenhaftes Lächeln. Etwas Fremdes sprach aus seinem Gesicht, seinen Augen. Eine Weisheit, die so elementar, so nichtmenschlich war, daß Llewellyn unwillkürlich zusammenfuhr.
    »David!« krächzte er endlich.
    Seine Stimme klang hohl in dem ungeheuerlichen blauen Nichts, das alles war, was der Realschalter von sich enthüllte.
    »David, wie geht es dir? Ist alles in Ordnung, David? Ist mit dir alles in Ordnung?«
    terGorden sah ihn an, und sein Lächeln wurde ein wenig weicher, menschlicher.
    Als er antwortete, da antwortete er nicht mit seiner Stimme, sondern mit seinen Gedanken.
    »Mir geht es gut«, sagte terGorden telepathisch. »Mach dir keine Sorgen. Mir geht es gut.«
    Llewellyn atmete auf.
    »Es ist gut, dies zu hören«, seufzte er.
    terGorden betrachtete ihn, und dem Riemenmann wurde unbehaglich unter dem durchdringenden, fast sezierenden Blick.
    Etwas ist mit ihm geschehen, durchfuhr es Llewellyn. In diesem Würfel ist etwas mit ihm geschehen!
    »Du bist gefangen«, stellte er fest. »Ich …«
    »Nein«, unterbrach der Treiber gelassen. »Ich bin nicht gefangen. Es ist nicht so, wie du denkst, alter Freund. Es ist wirklich nicht so. Ganz im Gegenteil. Mein Aufenthalt in dieser Nullsphäre ist erforderlich, um mich auf die Dinge vorzubereiten, die auf mich warten. Und …«
    Der Treiber zögerte unmerklich.
    »Und ich habe gelernt. Ich habe Dinge gesehen, die ich nie für möglich gehalten hätte …«
    Llewellyn runzelte die Stirn.
    »Was hast du gesehen? Und was ist das für eine Aufgabe, die du erfüllen mußt?«
    David schloß wieder die Augen.
    Aber er schlief nicht ein. Er schwebte reglos im Innern des transparenten Würfels, den er als Nullsphäre bezeichnet hatte, und sprach mit klarer, gelassener Gedankenstimme.
    »Die Kosmischen Spektren, Llewellyn … Ich habe dir davon erzählt. Davon und von dem Weißen Stern, den die Träger des Monochords bilden, wenn sie endlich vereint sind.
    Ich habe die acht anderen Spektren gesehen, Llewellyn.«
    »Gesehen?« echote der Riemenmann. »Wo? Und wann?«
    »Sie sind nicht hier, obwohl sie auf eine gewisse Art doch
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher